Landtag,
8. Sitzung vom 25.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 48
der Sonnenergie, der Fotovoltaik, denn wir vertreten schon
seit Jahren die Meinung, dass die Zukunft ganz einfach bei der erneuerbaren
Energie liegt.
Mein
spezieller Dank in diesem Zusammenhang gilt auch den beiden Leiterinnen, die ja
beide nicht mehr in der Umweltanwaltschaft tätig sind. Frau Dr Fohler-Norek
wünsche ich viel Glück und Erfolg als Klimaschutzkoordinatorin. Sie hat dort
eine sehr große und sehr wichtige Aufgabe und ich wünsche ihr viel Glück dabei
und viel Umsetzungskraft.
Frau Dr
Büchl-Krammerstätter, die Leiterin, hat es trotz der knappen zeitlichen
Ressourcen immer wieder möglich gemacht, zu zeigen, dass es ihr wichtig ist,
was die Politik zu den Themen sagt. Sie hat immer alle Fraktionen mit
eingebunden und hat dafür Sorge getragen, dass man auch über die wichtigen
Themen sehr früh Informationen erhält. (Beifall
bei der FPÖ und des Abg Robert Parzer.)
Ich denke,
sie hat mit ihrem großen Engagement und ihrer hohen Kommunikationsbereitschaft
auch mit der Politik ihrem Nachfolger oder ihrer Nachfolgerin die Latte sehr
hoch gelegt. Die Entscheidung ist meines Wissens noch ausständig. Die Frau
Stadträtin wird sie treffen. Und wer auch immer die Umweltanwaltschaft leiten
wird, ich hoffe, dass es auch in Zukunft eine so gute Zusammenarbeit mit allen
politischen Fraktionen gibt, die im Sinne des Umweltschutzes in dieser Stadt
positiv sein wird. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Als Nächste
ist Frau Abg Bayr zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.
Abg Petra Bayr (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Frau Präsidentin! Frau Stadträtin! Herr Brezansky!
Dieser uns
vorliegende Bericht der Wiener Umweltanwaltschaft zeigt uns, so wie auch schon
sehr viele vorangegangene Berichte das getan haben, dass die Qualität, mit der
sich die Umweltanwaltschaft mit diversen Dingen, mit diversen Themen, die für
die Wiener Umwelt relevant sind, beschäftigt, einerseits sehr breit ist, also
eine große Themenvielfalt aufweist, andererseits ist die Qualität sehr hoch,
und die Vorschläge, die Ideen, die Überlegungen gehen auch wirklich sehr in die
Tiefe, was sehr zu begrüßen ist.
Ich freue
mich auch sehr - zumindest habe ich so den Eindruck, und das geht durchaus auch
aus dem Bericht hervor -, dass die Wiener Umweltanwaltschaft in Wien
mittlerweile wirklich zu einer Institution geworden ist und wir uns nicht mehr,
wie das in anderen Bundesländern noch der Fall ist, darum streiten müssen, wie
und ob wir eine einrichten. Ich glaube, dass - wie ebenfalls im Bericht erwähnt
- auch die Tausenden Kontakte zeigen, dass die Umweltanwaltschaft ein sehr
wichtiges politisches Instrument in Sachen Umweltschutz für die Wiener
Bevölkerung ist.
Einige Aspekte
im Bericht möchte ich kurz erwähnen, kurz streifen, vorher aber noch ganz kurz
auf den Kollegen Klucsarits eingehen und zu dem, was Sie jetzt vor mir gesagt
haben, und auch zu dem, was in Ihrer gestrigen Pressekonferenz so vorgekommen
ist, nur ein paar Kleinigkeiten anmerken.
Erstens.
Die Müllverbrennungsanlage Flötzersteig ist zwar 1963 gebaut worden, es dürfte
aber Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit entgangen sein, dass sie 1993 saniert
wurde, und zwar technisch saniert, nicht äußerlich, die Hülle, sondern
technisch, und dass sie, so gesehen eigentlich, was den State of the art, den
Stand der Technik betrifft, drei Jahre moderner ist, als die
Müllverbrennungsanlage Spittelau. Also von einer überalterten Anlage kann keine
Rede sein.
Ein
witziges Detail, das mir bei Ihrer Presseaussendung aufgefallen ist: Sie haben
heute den Westwind erwähnt, der permanent über Wien streift. In diesem
Zusammenhang finde ich es stadtgeografisch sehr spannend, dass in Ihrer
Presseaussendung immer nur Penzing vorkommt, das geschützt werden muss, aber
nie Ottakring, obwohl dort die Müllverbrennungsanlage steht und auch dorthin
der Wind weht. Also Penzing ist sicherlich um einiges weniger betroffen. Sie
haben sich irgendwie Gedanken über Bezirksspielereien gemacht, aber auch Ihre
Bezirksspielereien sind für mich nicht wirklich ganz nachvollziehbar. Aber
sei's drum. Ich denke mir, das können wir sicher auch noch ein anderes Mal
ausdiskutieren.
Ich habe
gesagt, ich möchte einige Aspekte erwähnen, und ich möchte in diesem Zusammenhang
auch sagen, dass ich es sehr toll, sehr gut und sehr mutig finde, dass sich die
Wiener Umweltanwaltschaft auch niemals scheut, wirklich sehr große Projekte in
Angriff zu nehmen und überall dort, wo Projekte auf uns zukommen, die zum Teil
no end zu haben scheinen, wirklich aktiv dabei ist und die wichtige Rolle der
Anwaltschaft für die Umwelt spielt, sei es jetzt in der Strategischen
Umweltprüfung, sei es das Wiener Abfallwirtschaftsgesetz oder sei es die
"SUPer NOW", die Strategische Umweltprüfung für die Nordostumfahrung
Wien, die uns sicherlich während der nächsten Jahre sehr beschäftigen wird.
Aber auch
in der Flughafenmediation spielt, denke ich mir, die Umweltanwaltschaft eine
ganz, ganz wichtige Rolle, um die Interessen der Wienerinnen und Wiener zu
beachten, die Umsetzung dieser Interessen einzufordern und für die
Lebensqualität in Wien so aktiv tätig zu sein. Dafür vielen lieben Dank!
Um auf ein paar Dinge im Bericht einzugehen, ganz
kurz. Einerseits: Auch wenn es vielleicht ein bisschen lächerlich klingt, aber
es gibt eine zweite Auflage des G'stättenführers, der auf Lebensräume in der
Stadt hinweist, die oft sehr versteckt sind, die sehr im Verborgenen blühen,
die aber sehr wertvolle Rückzugsräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten darstellen
und gleichzeitig ganz faszinierende, ganz tolle Spielmöglichkeiten für Kinder
und Jugendliche bieten. Dieser G'stättenführer weist auf diese Freiräume hin,
bringt sie zum Teil auch in einem geschichtlichen Kontext, erklärt auch, wie
man am besten öffentlich hinkommt, und spielt dabei eine wichtige Rolle, dass
jungen Menschen - Kindern und Jugendlichen - Freiräume eröffnet werden, die sie
dann verwenden können, wo sie spielen können.
Wir haben ja auch in unserem Naturschutzgesetz ein
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