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Landtag, 8. Sitzung vom 25.04.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 30 von 48

 

sehr wichtiges Instrument in Form der Ausweisung von ökologischen Entwicklungsflächen. Daraus geht hervor, wie wir solche G'stätten unter Schutz stellen können, damit sie sich weiterentwickeln können. Das erscheint mir sehr wichtig zu sein.

 

Ich weiß auch, dass es eine sehr hervorragende Arbeit von Jutta Kleedorfer aus der Magistratsdirektion - Baudirektion gibt, was die Mehrfachnutzung von temporär freistehenden Flächen betrifft, und ich hoffe sehr, dass es auch weiterhin eine sehr aktive Mithilfe der Bezirke gibt, solche Freiflächen, Baulücken, was auch immer, aufzuspüren und sie nicht nur für - das ist oft die erste Idee - Parkplätze zu verwenden, sondern, was mir viel wichtiger erscheint, für Freiräume für Kinder, für Spielplätze.

 

In diesem Sinne halte ich auch den G'stättenführer für eine sehr wichtige Geschichte, weil sich hier einfach etwas ändert, weil G'stätten zurückgehen, weil G'stätten verschwinden, weil sich aber auch neue entwickeln. Das zu dokumentieren, ist eine tolle Aufgabe.

 

Apropos Flächen und Räume. Zu vorsorgendem Naturschutz gehört aus meiner Sicht natürlich auch - es war heute schon Thema bei diesem Bericht - ein Verbot der Freisetzung gentechnisch manipulierter Organismen in der Stadt.

 

Ich möchte mit Kollegen Hufnagl gemeinsam auch einen diesbezüglichen Beschluss- und Resolutionsantrag einbringen, weil auch wir der Meinung sind, dass Wien seine Rolle als Umweltmusterstadt auf sehr vielfältige Art und Weise spielt. Dazu gehört unter anderem auch die Versorgung mit Lebensmitteln, die einwandfrei sind, wo nicht das Produktionsdenken über dem Gesundheitsdenken steht. Mir erscheint es deshalb auch sehr wichtig, wirklich darauf zu achten, dass in Wien die Flächen gentechnikfrei bleiben. Der Beschluss- und Resolutionsantrag, den ich einbringen möchte, lautet wie folgt:

 

"Der Landtag wolle beschließen, das Wiener Naturschutzgesetz dahingehend zu novellieren, dass das Aussetzen oder Aussäen gentechnisch veränderter Organismen in der Natur verboten wird.

 

Im Übrigen sind die verfassungsrechtlichen und kompetenzrechtlichen Abstimmungen mit dem Bundesrecht vorzunehmen."

 

In formeller Hinsicht verlangen wir die sofortige Abstimmung.

 

Eine Kleinigkeit möchte ich auch noch zu PUMA sagen, zum Projekt Umweltmanagement in den Amtshäusern. Da gab es ein Pilotprojekt am Friedrich-Schmidt-Platz und da gibt es eine Weiterentwicklung in den Gebäuden und in den Räumlichkeiten der Muthgasse. Es passiert eine ganze Menge. Es werden Handbücher entwickelt, direkt auf den Gegebenheiten der Muthgasse basierend. Es wird im Bericht auch eine ganze Reihe von möglichen Maßnahmen aufgezählt, wie man nachhaltig wirtschaften kann, wie man auch eine ökologische Buchhaltung et cetera führen kann.

 

Wichtig erscheint mir die Bewusstseinsbildung, die damit Schritt für Schritt einhergehen muss, sodass auch wirklich versucht wird, dass alle PUMA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter dazu angehalten werden, ihre anderen Kolleginnen und Kollegen davon zu informieren, was da eigentlich los ist. Ich glaube, dass die PUMA-Info eine sehr wichtige Rolle spielt und natürlich auch die Öffentlichkeitsarbeit.

 

Was mir persönlich dabei ein Anliegen ist und wo ich mir denke, dass es politisch auch in eine Richtung gehen sollte, ist, dass wir die Erfahrungen, die wir in sehr großräumigen Anlagen machen, auch herunterbrechen auf kleine Einheiten wie zum Beispiel Kindertagesheime. Ich kenne ein Pilotprojekt im 10. Bezirk, ein Kindertagesheim in der Migerkastraße, wo ich davon überzeugt bin, dass es sehr wichtig ist, das auch wirklich in kleinen Einheiten umzusetzen, gerade auch deswegen, weil dort natürlich auch sehr viel Kundenverkehr ist, weil man dort permanent zu tun hat mit Kindern, mit Eltern, die eine ganz wichtige MuliplikatorInnenrolle in der Frage bewusster Umgang mit ökologischen Ressourcen spielen. Also das Herunterbrechen auf kleine Einheiten schiene mir sehr wichtig.

 

Ein Punkt im Bericht der Wiener Umweltanwaltschaft, der in der letzten Zeit oft sehr emotional diskutiert worden ist, ist das Projekt Ökokauf Wien. Ich möchte an dieser Stelle nochmals betonen, dass auch mir und meiner Fraktion der Ökokauf extrem am Herzen liegt und dass ich, wo immer ich irgendwie kann, und wir alle miteinander mithelfen werden, das fehlende Geld dafür aufzustellen. Ich denke mir, dass sich wirklich schon gezeigt hat, dass die Überlegung, wie wirtschaftet die Stadt, wie kauft die Stadt ein, welche Ressourcen bringt die Stadt ein, eine sehr, sehr wichtige Frage ist. Die Wiener Stadtverwaltung ist die größte Einkäuferin in Wien. Wir haben eine irren Umsatz an Waren und an Energie, an allem Möglichen und nehmen natürlich, indem wir riesengroße Mengen kaufen, auch Einfluss auf den Markt, Einfluss darauf, was überhaupt angeboten wird, und damit stehen umweltfreundliche Dinge dann auch den allgemeinen Käuferinnen und Käufern zur Verfügung, was sonst vielleicht nicht der Fall wäre.

 

Die Ausschreibungskriterien, was zum Beispiel Essen für Kindertagesheime betrifft, zeigen ja schon, dass wir da auf dem richtigen Weg sind, dass da eine ganze Menge weitergeht. Ich hoffe, dass das wirklich ein erster Schritt ist und wir sehr bald überall dort, wo wir es als Stadt verantworten, biologische Lebensmittel anbieten können.

 

Ich möchte noch einen Bereich streifen, nämlich die Frage von Handys. Ich bin mir ganz sicher, dass wir uns mit all den Auswirkungen und Weiterentwicklungen der Informationstechnologien, und zwar auch auf umweltpolitischer Ebene, noch sehr ausführlich beschäftigen werden in nächster Zeit, viel mehr, als wir das jetzt möglicherweise erahnen. Allein was Handys und Handyakkus betrifft, ist es so, dass etwa 4 Millionen Althandys irgendwo in Schreibtischladen oder in Vorzimmerschränken lagern und total ungeklärt ist, was mit denen eigentlich passiert. Es ist gerade in dieser Frage sehr, sehr wichtig, auch ein öffentliches Bewusstsein dahingehend herbeizuführen, dass die nicht einfach in den Mist geworfen

 

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