Landtag,
8. Sitzung vom 25.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 48
werden und dann in den
ökologischen Kreislauf gelangen. Die modernsten, die neuesten Generationen von
Handyakkus, die Nickel-Kadmium-Akkus, sind so gefährlich, dass sogar die
Europäische Union überlegt, ein Verbot dafür auszusprechen.
Ich denke
mir, dass gerade, was Handyakkus und Handyrecycling betrifft, sehr klare
Impulse und sehr klare Initiativen von Seiten des Bundes gefragt wären. Aber
auch wir in Wien haben eine ganze Menge Möglichkeiten, wie wir agieren können,
wie wir handeln können. Ich denke nur an die ganze Frage der Elektroschrott-
und Elektronikschrottnachbehandlung, die Aufgabe ist, die Aufgabe werden wird.
Ich glaube, dass das Reparatur- und Servicezentrum uns ganz ausgezeichnet vorzeigt,
wie es möglich ist, Ökologie auf der einen Seite mit Beschäftigungsprojekten
auf der anderen Seite zu verbinden und eine sehr sinnvolle Arbeit zu machen.
Das auszubauen wird weiter notwendig sein, Hand in Hand mit der Beschäftigung
rund um Handymasten, Elektroschrott, hohen Energieeinsatz von Handys und
natürlich auch von dem Recycling der wertvollen Rohstoffe, die da drinnen sind.
Zu etwas, was morgen aktuell wird, nämlich zur
Agenda 21. Im Bericht der Umweltanwaltschaft ist ja auch die Historie der
Local Agenda 21 erwähnt. Die Umweltanwaltschaft hat an einer Konferenz
teilgenommen, bei der es auch einen internationalen Austausch hinsichtlich
Umweltkommunikation und Partizipationsformen gab. Wir werden in Wien morgen
hoffentlich mit der Konstituierung eines Vereins Local Agenda Wien einen
wichtigen Schritt setzen, diese Local Agenda auf eine breitere Schiene zu
bringen. Wir werden morgen mit der Gründung des Vereins beginnen, aus dem
Pilotprojekt im 9. Bezirk, das meiner Meinung nach sehr positiv verlaufen
ist, zu lernen und die positiven Ergebnisse von dort auch in anderen Grätzeln
von Wien umsetzen.
Auch wir lernen natürlich international, wir lernen
zum Beispiel von Berlin, dass das Zur-Verfügung-stellen von Manpower alleine
nicht genügt ohne Ressourcen, ohne die Möglichkeit von Öffentlichkeitsarbeit,
ohne die wirklich eng vernetzte Zusammenarbeit mit den Bezirksvertretungen. All
das ist notwendig. Ich hoffe, dass wir in Wien alle diese guten Aspekte
nachmachen und stattdessen zum Beispiel von Stockholm lernen, und ich bin sehr
zuversichtlich, dass wir da eine ganz tolle Wiener Local Agenda auf die
Schienen stellen werden.
Zum Schluss möchte ich noch auf etwas eingehen, was
möglicherweise ein bisschen paradox erscheint, weil es etwas ist, wo die
Umweltanwaltschaft eigentlich auf der Bremse gestiegen ist und etwas verhindert
hat.
Es ging nämlich um ein Bewilligungsverfahren für ein
15 Meter hohes Windrad im Schrebergarten.
Ich
glaube, dass Beispiele wie diese zeigen, dass sehr oft das Gegenteil von gut
gemeint ist und dass es dort, wo es Projekte gibt, die ein bissel
überdimensioniert sind, natürlich auch negative Auswirkungen geben kann auf
Lebensqualität, auf Lärm, auf Ensembleschutz, auf Schutz von Vögeln und so
weiter.
Viel förderungswürdiger erscheint mir in diesem Fall
die Solarenergie. Ich denke, dass wir gerade im Kleingartenbereich da einen
sehr großen Schwerpunkt legen sollten. Es macht natürlich überall dort Sinn, wo
es keine Fernwärmeanschlüsse gibt, die Solarenergie zu fördern. Mit Fernwärme
zu konkurrenzieren, wäre wohl weniger sinnvoll. Aber ich hoffe oder ich bin mir
ganz sicher, dass wir auch in dieser Frage eine sehr verlässliche Partnerin in
der Wiener Umweltanwaltschaft für spätere Entwicklungen haben werden.
Lassen Sie mich auch am Ende bedanken bei der ganzen
Mann- und Frauschaft der Wiener Umweltanwaltschaft, natürlich aber bei Karin
Büchl-Krammerstätter ganz im Besonderen. Ich hoffe auch, dass du dir deinen
Elan von der Umweltanwaltschaft in die MA 22 mitnimmst. Du wirst ihn auch
dort ganz sicher brauchen. Und ich bin auch ganz sicher, dass du das sehr
positive Betriebsklima, das während deiner Leitung in der Umweltanwaltschaft
geherrscht hat, mitnimmst in die MA 22. Ich weiß, dass motivierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine ganz wichtige Voraussetzung sind, für
eine gute Arbeit im Sinne der Umwelt. Die haben wir alle notwendig.
Es hat ja vor wenigen Tagen - auch das wurde schon
erwähnt - das Hearing für die neue Leitung der Umweltanwaltschaft stattgefunden.
Es waren eine ganze Menge ausgezeichneter Kandidatinnen und Kandidaten, die wir
geheart haben. In den nächsten Tagen - Wochen, nehme ich an - wird die
Entscheidung fallen. Ich wünsche mir sehr, dass ein so tolles Team wie das der
Umweltanwaltschaft eine dementsprechend tolle Leitung bekommt, die dazu passt,
und möchte mich auch noch einmal bedanken und sehr viel Spaß und viel Elan bei
der zukünftigen und weiteren Arbeit für die Wiener Umwelt wünschen. - Danke
sehr. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Römer: Als Nächstem erteile ich Herrn Abg Mag
Maresch das Wort.
Abg Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrter Herr
Vorsitzender!
Es macht mir natürlich ganz große Freude, einmal
sozusagen nicht zu kritisieren, zunächst am Beginn, sondern zu loben. Zwei von
den Menschen, die ich sehr, sehr loben möchte, sind anwesend. Danke an Karin
Büchl-Krammerstätter und an Alfred Brezansky für ihre wirklich ausgezeichnete Arbeit.
Und ich möchte mich besonders bedanken für ihre Arbeit unter den Umständen,
unter denen sie gemacht wird, und zwar, sie haben wirklich gezeigt, was
Weisungsfreiheit und vielleicht auch, sich mit der Macht manchmal anzulegen,
bringen kann. Es kann bringen, dass aufrechter Gang in der Stadt Wien
vielleicht wieder einmal Tradition wird und es ganz wichtig ist, dass
Innovation nicht unbedingt immer mit sich bücken und sich krümmen zu tun hat.
Das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Mut ist das, was sie auszeichnet,
beide. Dazu vielen Dank auf jeden Fall! (Beifall
bei den GRÜNEN.)
So, und damit komme ich schon zum Mut. Es ist ja immerhin
die Muthgasse, wo sie beide residieren, und da ist auch einiges zu tun
sozusagen. Und da möchte ich
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