Landtag,
20. Sitzung vom 04.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 56
Arbeitsplätze sicherzustellen ist eine ganz wichtige Aufgabe. Es ist auch die Struktur grundsätzlich klar, und wir bewegen uns halt hier sozusagen auf der Weiterentwicklung dieses Ziels, nämlich einerseits auf der einen Seite die strategische Planung zu haben im Bereich der Stadt Wien, und im Bereich des Fonds Soziales Wien dieser strategischen Planung auch zum Durchbruch zu verhelfen. Das heißt, dass dort die Steuerung, die konkrete Steuerung stattfindet, dass dort das Vertragsmanagement stattfindet und dass dort das Förderwesen stattfindet, und natürlich auch das Controlling der einzelnen Bereiche. Und ein ganz, ganz wichtiger Punkt, dass es von dort sozusagen auch ein klares Berichtswesen gibt, weil genau dieses klare Berichtswesen wichtig ist, dass wir im hoheitlichen Bereich auch die Sozialplanung so machen können, wie wir das wollen.
Ich möchte jetzt auf einige Punkte meiner
Vorrednerinnen und Vorredner, beziehungsweise auf die Kritik eingehen. Also,
wir haben das hier schon diskutiert, und es ist heute auch wieder gekommen,
dass das alles vernebelt, diffus und untransparent stattfindet. Jetzt glaube
ich, dass man eines schon auch wieder feststellen muss - es wurde das zwar
schon in einer früheren Sitzung gesagt -, dass es halt auch einen Unterschied
in den Aufgaben gibt, die eine Regierung hat und den Aufgaben, die eine
Opposition hat.
Ich möchte nur kurz schon noch einmal Revue passieren
lassen, wie der Ablauf dieser Umstrukturierung hier war, auch in der
Kommunikation. Vor rund einem Jahr bereits wurde bekannt gegeben, dass diese
Umstrukturierung geplant ist. Es gab dann bereits im April des vorigen Jahres
eine Mitteilung der damals zuständigen Stadträtin, der Frau Vizebürgermeisterin
Laska, wie diese Umstrukturierung in den Grundzügen gestaltet sein soll, und
wir haben jetzt auch - und ich brauche das nicht wiederholen, weil es auch
schon genannt wurde - einen Arbeitskreis, der, das ist auch mein Eindruck, sehr
konstruktiv und sehr gut unter reger Beteiligung aller Parteien hier diese
Umstrukturierung auch begleiten wird.
Also, ich halte das für eine sehr, sehr transparente
Vorgangsweise. Ich würde nur wünschen, wenn der Bund nur in einer einzigen der
vielen Veränderungen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben, die
Opposition so früh eingebunden hätte. Es ist nicht passiert, Sie werden keine
einzige Ausgliederung finden, wo das so stattgefunden hat.
Und zum nächsten Punkt, der hier angesprochen wurde,
nämlich die Frage der Kontrolle und die Frage der Einflussmöglichkeiten. Also,
da würde ich doch auch wirklich bitten, bleiben wir hier doch bei der Wahrheit.
Tatsache ist, das Budget für den Fonds Soziales Wien beschließt zuerst der zuständige
Ausschuss, nämlich jetzt der Ausschuss, der für Gesundheit und Soziales
zuständig ist, und das wird dann hier im Gemeinderat diskutiert und beschlossen
oder nicht beschlossen, so wie es halt die Mehrheit im Wiener Gemeinderat will
und wie die Mehrheit im Wiener Gemeinderat zusammengesetzt ist. Das sucht sich
jetzt hier nicht eine Partei einzeln oder jede für sich aus, das bestimmen die
Wienerinnen und Wiener. Und daher wird das Budget des Fonds Soziales Wien nicht
vom Fonds Soziales Wien bestimmt, sondern vom Wiener Gemeinderat. Und das ist
gut so, und das soll auch so bleiben.
Die Kontrolle des Kontrollamts ist weiterhin gegeben,
also da braucht man sozusagen auch keine Sorgen haben. Und Sie sagen jetzt, der
Beirat wird sozusagen zu einem Diskutierverein verkommen. Ich denke, das hängt
auch sehr stark vom Engagement der dorthin entsandten Politikerinnen und
Politiker ab, auf welcher Ebene dort eine Diskussion stattfindet. Und, wie
schon gesagt, muss das Budget des Fonds Soziales Wien jedenfalls hier im
Gemeinderat eine Mehrheit finden und das wird nur dann möglich sein, wenn die
Mehrheit dieses Hauses von der Arbeit des Fonds Soziales Wien auch überzeugt
ist. (Abg Gerhard Pfeiffer: Das können
Sie nicht erlauben, das wissen wir!) Herr Kollege Pfeiffer, wir sprechen
jetzt nicht über die Parkscheibe.
Aber ich möchte jetzt gerne noch auf einige Punkte
eingehen, die in der Diskussion sozusagen jetzt konkret das Gesetz betreffend,
an Kritik noch gefallen sind und die meiner Meinung nach sehr leicht auszuräumen
sind, auch wenn ich mich nicht dem Glauben hingebe, dass Sie dann vielleicht
heute doch noch zustimmen werden.
Das eine ist die Frage mit
den Weisungen, Herr Stadtrat. Da denke ich nämlich, dass sowohl im
Zuweisungsgesetz, aber auch in den Satzungen des Fonds Soziales Wien ganz klar
sichergestellt ist - aufgrund der Organisationsstruktur, die es dort gibt -,
dass der Weisungszusammenhang gegeben ist. Und zwar unter anderem auch auf
Grund dessen, dass das Präsidium und das Kuratorium des Fonds Soziales Wien so
zusammengesetzt sind, wie Sie es kritisieren. Denn aufgrund der Tatsache, dass
das Kuratorium des Fonds Soziales Wien zusammengesetzt ist aus Beamtinnen und
Beamten der Stadt, die aus den jeweiligen Geschäftsgruppen von den Stadträten
entsandt werden, ist dadurch natürlich 100-prozentig die Durchgriffsmöglichkeit
der Stadt Wien und der Politik und des Dienstgebers auch gegeben. Also, diese
Frage ist hier sozusagen vollkommen klar.
Natürlich kann der
Geschäftsführer auch abberufen werden, das ist auch klar. Und es ist im
Zuweisungsgesetz - wenn Sie sich das angeschaut haben - auch festgelegt, dass
die Töchter des Fonds Soziales Wien Kapitalgesellschaften sein müssen und dass
in diesen Kapitalgesellschaften entweder der Fonds Soziales Wien oder die Stadt
Wien direkt mehr als 50 Prozent des Nennkapitals haben muss. Damit ist der
Durchgriff auch hier wieder gegeben. Also, dieses Argument ist, glaube und
denke ich, doch in Luft aufgelöst.
Der zweite Punkt, der angesprochen
wurde, ist der Bereich der Volksanwaltschaft. Da möchte ich mich einmal dagegen
verwehren, Herr Stadtrat Schock, dass Sie sagen, es handle sich um eine
Ausschaltung der Volksanwaltschaft. Weil eine Ausschaltung müsste sozusagen
hier ein absichtliches Tun unsererseits beinhalten, um die Volksanwaltschaft
auszuschalten. Das ist nicht der Fall. Und ich möchte vielleicht kurz, nämlich
damit
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular