Landtag,
21. Sitzung vom 27.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 44
Verkehrsentwicklung ist. (Abg Günter Kenesei: Der
Masterplan schon, die Ergebnisse nicht!) Kollege Kenesei, Wien macht seine
Hausaufgaben, und, meine Damen und Herren, die Wiener Stadtregierung ist auf
dem richtigen Weg! (Beifall bei der SPÖ.)
Nicht umsonst gibt es ja ganz bestimmte (Abg
Günter Kenesei: ... aufpassen, dass ihr nicht im Stau stecken bleibt!) -
ich habe leider nur 5 Minuten und kann nicht auf alle Zwischenrufe
eingehen -, effiziente Bürgerbeteiligungsverfahren und Projektdiskussionen. Der
amtsf StR Dipl Ing Schicker hat diesen Masterplan wiederholt präsentiert, und
das gemeinsame Credo - da trennt uns ja nichts, ich weiß nicht, warum Sie sich
so aufregen, Kollege Kenesei - ist natürlich, dass die Schiene vor der Straße
ist, das ist überhaupt keine Frage. (Abg Günter Kenesei: Ich rege mich nicht
auf! Ich sage nur, dass das eine falsche Politik ist!) Öffentlicher Verkehr
im Umweltverbund ist zu bevorrangen, mit den Radfahrern, mit den Fußgängern.
Sie wissen ja ganz genau, dass bis 2020 der ÖV-Anteil in diesem Bereich
Umweltverbund 75 Prozent betragen soll. Das ist doch ein ehrgeiziges Ziel,
meine Damen und Herren!
Die Wiener schätzen auch ihre öffentlichen
Verkehrsmittel. Sie kennen doch die Untersuchung, die vor einigen Monaten hier
präsentiert wurde, sogar vom Herrn Bürgermeister, nämlich die Studie zur
Lebensqualität in Wien, worin die Öffis ein hervorragendes Zeugnis bekommen
haben. 82 Prozent der Wiener sind mit den Öffis zufrieden! Also tun Sie
nicht so, als ob es das nicht gäbe.
Natürlich muss Wien in der Region und in Europa
bestehen können. Da muss die Infrastruktur ausgebaut werden, also all das, was
mit Schiene, Straße, mit den Wasserwegen und mit dem Flugverkehr zu tun hat.
Darum wird es diesen Durchgangsbahnhof Wien-Europa geben. Darum wird die Nord-,
die Nordwestbahn und die Ostbahn ausgebaut werden. Darum wird der
Container-Terminal Hafen Freudenau errichtet werden, der Güterterminal
Inzersdorf und selbstverständlich auch die leistungsfähigen Verbindungen
Flughafen Wien und Bratislava. (Abg Günter Kenesei: Nicht einmal den
Flugverkehr kriegt ihr in den Griff!)
Um auf Wien zu sprechen zu kommen: Natürlich gibt es
diesen S-Bahn-Ausbau. Natürlich wird es die Tangentialstraßenbahnen geben.
Natürlich gibt es keine Stagnation. (Zwischenruf des Abg Günter Kenesei.)
Herr Kenesei regt sich heute wieder auf. - Natürlich gibt es diese vierte
U-Bahn-Ausbauphase, also die U2 Nord-Flugfeld, U2 Arsenal, U1 Süd und U6. (Abg
Günter Kenesei: Ihr lebt im Wolkenkuckucksheim! Das ist das Einzige!) Aber
da ist auch der Bund aufgerufen - ich muss das wiederholen -, zu diesem Paket,
zum Masterplan seinen Teil beizutragen und die 50 Prozent aufzubringen.
Meine Damen und Herren von der blau-schwarzen Bundesregierung - hier sind ja
die Oppositionsparteien im Landtag vertreten -, da können Sie auf Ihre
Bundesminister und Staatssekretäre einwirken, dass das auch geschieht!
Natürlich gehören dazu auch die benötigten Park and
Ride-Anlagen. Das ist keine Frage, die sind durchzuführen.
Noch ein Wort zur City-Maut, die hier immer wieder
vorgeschlagen wird: Die ist zur Zeit nicht aktuell. Es gibt eine bestehende
Parkraumbewirtschaftung, es gibt ein akzeptables Steuerungssystem. Es wird auch
einen Pilotversuch bei der Stadthalle geben, um das auszuweiten. Aber das
wissen die Damen und Herren selbstverständlich schon. (Abg Mag Christoph
Chorherr - eine Broschüre vorzeigend -: Haben Sie das eh gelesen?)
Noch einmal muss Kollege Chorherr sozusagen Werbung
für den Shell-Konzern - jetzt sage ich es einmal - machen. (Abg Mag
Christoph Chorherr: Hat eh nur 40 Seiten!) Es ist wirklich
bedauerlich, dass der Klubobmann der GRÜNEN, der hier sehr lange und
ausführlich, sehr solide und wirklich mit Engagement den Masterplan
mitdiskutiert hat, jetzt nur Werbung für einen Kurzbericht einer Mineralölfirma
macht. (Abg Mag Christoph Chorherr: Geh bitte!) Das verstehe ich
wirklich nicht, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.
- Abg Günter Kenesei: Das ist kein Kurzbericht!)
Wie gesagt, wir haben diese Maßnahmen im öffentlichen
Verkehr gesetzt. Nur ein Wort zu den Blauen: Hier davon zu sprechen, dass die
Bundes-SPÖ und ihre Minister alles verjuxt haben, ist wirklich eigenwillig -
das muss ich schon sagen -, wenn man vier Infrastrukturminister gehabt hat (Abg
Dr Herbert Madejski: Ihr habt 35 Jahre lang Zeit gehabt!) und wenn das
Forstinger-Portal feierlich eröffnet wurde, aber den Tunnel dann die
Eisenbahner sich selbst graben können, Kollege Madejski. (Abg Dr Herbert
Madejski: 35 Jahre, und was habt ihr gemacht?) Das nur am Rande, nur
abschließend gesagt, ich möchte meine Zeit nicht über Gebühr benutzen.
Einen Satz noch zum Umfahrungsring: Der muss
natürlich für die Menschen und für die Umwelt wirklich bestmöglich gestaltet
werden. Die Vorteile der innenliegenden Trasse liegen auf der Hand, die kann ja
keiner wegdiskutieren. (Abg Mag Christoph Chorherr: Haben Sie schon vom
Speckgürtel gehört?)
Die Lobau wird an der schmalsten Stelle unterfahren,
und das Flugfeld Aspern wird als wichtiges Stadtentwicklungsgebiet auch
angebunden, auch mit der U2. Es wird auch diesen Speckgürtel im Umland, von dem
immer wieder gesprochen wird, nicht geben. - Ich glaube, all das sind
Argumente, die stimmig und sinnvoll sind. Wir brauchen da keine Panikmache und
keine Autophobie.
Ich komme damit, wie gesagt, schon zum Schluss: Die
Werte-Studien sind sicher zu beachten, meine Damen und Herren, aber der
Masterplan Verkehr soll als kommunalpolitische Herausforderung eine Leitlinie
für die nächsten zwei Jahrzehnte sein. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr Abg Mag Maresch. Ich erteile ihm das
Wort.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr verehrte Frau Präsidentin!
Ich wollte zwar ein bisschen
anders beginnen, aber ich möchte jetzt eigentlich darauf hinweisen, dass Shell
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