Landtag,
23. Sitzung vom 24.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 69
ÖVP-Klubs ein Antrag, des Klubs
der Freiheitlichen ebenfalls ein Antrag eingelangt.
Den Fraktionen wurden alle
Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen sind ebenfalls, so wie
beantragt, erfolgt.
Die Abgen Schöfnagel, Dr Günther und Strache haben gemäß
§ 30b der Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage betreffend Verbesserung
der Mutterschutzbestimmungen im Dienstrecht der Beamten der Bundeshauptstadt
Wien und Vertragsbediensteten der Gemeinde Wien eingebracht.
Diesen Antrag weise ich
dem Ausschuss für Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und Personal zu.
Die Abgen Mag Kabas und
Mag Kowarik haben gemäß § 30b der Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage
betreffend Novellierung des Krankenanstaltengesetzes eingebracht.
Diesen Antrag weise ich
dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales zu.
Vor Sitzungsbeginn sind
von Abgeordneten keine Anträge eingelangt, daher konnten die Fraktionen auch
nicht schriftlich über solche Anträge informiert werden.
Nach Beratung in der
Präsidialkonferenz nehme ich folgende Umstellung der Tagesordnung vor. Die
Postnummern 1, 4, 7, 2, 3, 5 und 6 werden in dieser genannten Reihenfolge
verhandelt. Ich habe bis zur Stunde keinen Einwand bekommen, ich höre auch
keinen Einwand gegen diese Umreihung, ich werde daher so vorgehen.
Bevor wir nun die unter
der Postnummer 1 vorgesehene Wahl vornehmen, ist über die Art der
Abstimmung zu entscheiden. Gemäß § 28 Abs 4 der Geschäftsordnung für
den Wiener Landtag sind Wahlen mittels Stimmzettels vorzunehmen, wenn der
Landtag nicht mit Zweidrittelmehrheit anderes beschließt.
Ich schlage vor, die
vorgesehene Wahl durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Ich bitte nun die Damen und
Herren des Wiener Landtages, die mit diesem Vorschlag einverstanden sind, um
ein Zeichen mit der Hand. – Danke. Das ist einstimmig und somit so angenommen.
Frau Bundesrätin Dr
Elisabeth Hlavac hat mit ihrer Wahl in den Nationalrat mit Wirkung vom
30. Juni 2004 ihr an sechster Stelle gereihtes Mandat im Bundesrat
zurückgelegt. Auf dieses Mandat rückte das an gleicher Stelle gereihte
Ersatzmitglied, Frau Angela Lueger, mit Wirkung vom 1. Juli 2004 nach,
wozu ich noch nachträglich alles Gute für die weitere Tätigkeit wünsche.
Die Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats schlägt als neues Ersatzmitglied
für die sechste Stelle Frau Abg Martina LUDWIG zur Wahl vor.
Ich bitte nun jene Damen
und Herren dieses Hohen Hauses, die diesem Wahlvorschlag ihre Zustimmung geben
wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig angenommen. Somit ist
auch dieser Punkt der Tagesordnung erledigt.
Wir kommen zur
Postnummer 4 der Tagesordnung. Sie betrifft den Naturschutzbericht 2003 an
den Wiener Landtag.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau amtsf StRin Mag Sima, die Verhandlungen einzuleiten.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Ich bringe den
Naturschutzbericht 2003 ein und bitte um zustimmende Kenntnisnahme und
Diskussion.
Präsident Johann Hatzl: Zu diesem
Tagesordnungspunkt hat sich Herr Abg Mag Maresch zu Wort gemeldet. Ich erteile
es ihm.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Meine Damen und Herren!
Zunächst
einmal gleich, nicht überraschend: Wir werden den Naturschutzbericht ablehnen,
und zwar aus sehr vielen verschiedenen Gründen und deswegen etwas
Grundsätzliches zuerst.
Es wurde
ganz, ganz viel Arbeit dafür verwendet, und sehr, sehr viele positive Dinge
stehen natürlich auch drinnen, deswegen auch ein Danke an die MitarbeiterInnen
aus dem Magistrat, die sehr, sehr viel Zeit und sehr viel Hirnschmalz dafür
verwendet haben. Aber grundsätzlich zum Text selber: Da stößt einem schon etwas
sauer auf, dass er eigentlich zum Teil sehr, sehr abgehoben formuliert ist,
aber darauf möchte ich dann am Ende meiner Rede zurückkommen.
Also das Erste, was einem sozusagen gleich einmal ins
Auge sticht, ist dass es zwar Naturschutzbericht heißt, aber dann geht es dabei
um die Organisationsentwicklung der Umweltschutzabteilung im Rathaus. Was das
in einem Naturschutzbericht verloren hat, möchte ich jetzt nicht beurteilen,
aber was besonders in Auge fällt, ist da ein Satz, der mich sehr, sehr
irritiert, und der lautet – den möchte ich gerne zitieren: „Der angestrebten
Weiterentwicklung des Magistrats zu einem kundenorientierten und effizienten
Dienstleistungskonzern wird seitens der Umweltschutzabteilung durch einen
Organisationsentwicklungsprozess Rechnung getragen, der 2003 weitgehend
abgeschlossen werden konnte."
Was mich dabei besonders irritiert, ist diese
Geschichte mit "kundenorientiert" und
"Dienstleistungskonzern". Bisher war ich eigentlich der Meinung, dass
die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Wien demokratische Persönlichkeiten sind,
und die Stadt Wien eigentlich nicht darauf aus ist, dass man die Bürger und
Bürgerinnen, die Wähler und Wählerinnen sozusagen zu Kunden
herunterqualifiziert, sondern sie eigentlich als demokratische Subjekte sieht,
die man in den Entscheidungsprozess einbezieht. Auf der einen Seite, wenn man
so will, eine Firma, ein Dienstleistungskonzern, auf der anderen Seite
sozusagen das Amt, der Staat, und dazwischen gibt es die Möglichkeit – die
Stadt Wien strebt das auch immer wieder an – der BürgerInnenbeteiligung, der
Nachhaltigkeit und der Integration in den Entscheidungsprozess.
Das steht jedenfalls nicht da,
sondern da steht "kundenorientiert" und
"Dienstleistungskonzern". Das heißt, ist jetzt die MA 22 auf dem
Weg wie das Umweltbundesamt, dass man letztendlich am Schluss bei einer GmbH
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