Landtag,
23. Sitzung vom 24.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 69
positiv gegenüber, das ist auch sehr wichtig, nur, ich hoffe, dass dann die Grünraumpläne ein höheres Maß an Bestand haben und dass es nicht passieren kann wie in der Vergangenheit, dass, wie wir in diesem Untersuchungsausschuss über die Flächenwidmungen gesehen haben, dann x-beliebig Umwidmungen stattfinden können, wenn die MA 22 meint, dass der Grünraumplan in diesem Bereich halt nicht so wichtig ist.
Ein wichtiger Aspekt ist auch der im Bericht zitierte
Entwurf einer Gentechniknovelle, und ich finde es sehr positiv, dass sich da
die MA 22 sehr stark einbringt und auch positive Aspekte bringt. Besonders
freut mich, dass es heute offensichtlich gelungen ist, einen All-Parteien-Antrag
einzubringen, mit dem wir alle an die Bundesregierung herantreten und ersuchen,
doch ein österreichweites Gesetz zu erlassen, in dem Gentechnikfreiheit
garantiert ist. Ich meine nur, es sollte die Umweltstadträtin sich damit nicht
entbunden fühlen, trotzdem eventuell noch Verhandlungen zu führen mit dem Land
Niederösterreich. Ich meine, wir haben in Wien sehr viele Änderungen im
Tierschutz- und Tierhaltegesetz gehabt, und zwar auch zu einem Zeitpunkt, wo
wir alle guter Hoffnung waren, dass es ein Bundestierschutzgesetz geben wird.
Dennoch haben wir gesagt, darauf wollen wir nicht unbedingt warten, vielleicht
kommt es nicht so schnell, wir setzen wichtige Maßnahmen sofort.
Ich meine daher auch und ersuche die Frau Stadträtin,
dass sie ihr Versprechen, mit dem Land Niederösterreich Gespräche zu führen,
auch einhält und Kooperationen dahin gehend anstrebt für den Fall, dass es mit
einer bundesweiten Regelung noch ein bisschen länger dauert.
Ich freue mich sehr, dass meine Initiativen, mit
denen ich ein Landesgesetz wollte und die im ersten Anlauf sozusagen missglückt
sind, nämlich von der SPÖ abgelehnt worden sind, jetzt doch ein bisschen in
Umsetzung geraten in Form eines Antrages in Richtung Bundesregierung.
Der Bericht bringt auch etwas über die Produktqualitätsuntersuchungen
biologischer Nahrungsmittel. Die MA 22 führt dabei aus, dass die
konventionelle Landwirtschaft durch die Öffnung der Märkte, aber auch durch
Skandale wie BSE, MKS und so weiter, die die Unzulänglichkeiten des etablierten
Systems vor Augen führen, massiv unter Druck geraten ist und dass als Antwort
darauf die Nachfrage nach biologischen Nahrungsmitteln stark gestiegen ist. Sie
zitiert auch, dass es geplant ist, in den nächsten 5°Jahren 75 Prozent der
Wiener Landwirtschaft auf biologischen Landbau umzustellen. Das sehe ich an
sich sehr positiv. Wir Freiheitlichen haben da intensivere Visionen gehabt. Sie
wissen, wir haben einen Antrag gestellt und hätten gerne einen Zeitplan und ein
Konzept gehabt, die Wiener Betriebe sukzessive zu 100 Prozent umzustellen.
Dem ist man nicht ganz nachgekommen. Wenn ich jetzt lese, wir streben einmal
75 Prozent an, freut mich das auch schon.
Im Strategieplan für Wien ist ein agrarstruktureller Entwicklungsplan
vorgesehen, und ich hoffe, dass diese Dinge dann auch sehr konkret und auch mit
einer entsprechenden rechtlichen Deckung und Absicherung in diesem
agrarstrukturellen Plan enthalten sein werden.
Wie schon ausgeführt,
berichtet die MA 22 über das Projekt Biosphärenpark Wienerwald, und das
eben 2003, wo der Herr Dr Loiskandl seine Arbeit aufgenommen hat. Jetzt weiß
ich schon, Sie berichten über das Jahr 2003, und es ist vielleicht auch nicht
unbedingt Sache der MA 22, da jetzt Details auszuführen. Nichtsdestotrotz
wäre es vielleicht nicht schlecht, einmal den Herrn Dr Loiskandl einen
Zwischenbericht machen zu lassen, dass wir auch im Ausschuss oder im
Gemeinderat einmal hören, was weitergegangen ist, wie die Zukunftsperspektiven
aussehen, ob man schon konkrete Konzepte hat. Also das wäre sicherlich ein
Punkt, der sehr wichtig wäre. Oder vielleicht lesen wir es im nächsten
Naturschutzbericht, aber vielleicht ist es dann auch schon relativ spät. Dann
ist es weit gediehen und wir haben kaum mehr eine Möglichkeit, da noch irgendwo
etwas einzubringen.
Natura 2000 ist auch ein Thema im Naturschutzbericht.
Das ist natürlich unbestritten eine positive Sache. Natura 2000 betreffend
Lainzer Tiergarten hat allerdings leider einen traurigen Nebenaspekt. Das
Sommerquartier der Spanischen Reitschule muss nämlich aus dem Lainzer
Tiergarten weichen. Das heißt, die nötigen Um- und Zubauten sind auf Grund der
Schutzstellung Natura 2000 nicht mehr möglich. Das heißt, die Lipizzaner werden
nach Niederösterreich auf den Heldenberg auswandern. Ich finde das schade, denn
das Sommerquartier war auch ein bisschen eine Attraktion für die Spaziergänger
im Lainzer Tiergarten, und das hat irgendwie auch dazu gehört, dass die
Lipizzaner halt im Sommer im Lainzer Tiergarten sind. Wenn das nicht mehr
stattfindet, dann tut mir das Leid. Und dass ausgerechnet eine so positive
Sache wie die Natura 2000 der Grund dafür ist, dass die Lipizzaner jetzt weg
müssen, das bedaure ich sehr.
Was ich interessant finde, ist dass es offensichtlich
niemand problematisch gefunden hat und dass es kein Problem mit der Natura
2000-Schutzstellung gibt, dass es durchaus Einbauten für den Lainzer Tunnel
geben muss innerhalb des Bereiches des Lainzer Tiergartens.
Ich will nicht auf noch mehr Details eingehen. Ich
danke für die Information und für die Berichterstattung. Was ich mir eventuell
wünsche für den nächsten Naturschutzbericht, ist: Die MA 45 berichtet nur
sehr nüchtern und sehr kurz sehr viele Zahlen und wenig Beschreibung dazu. Da
wäre es vielleicht nett, auch ein bisschen etwas über die Konzepte des
Schutzwasserbaus im Bericht zu lesen, dass es vielleicht ein bisschen mehr
vorstellbar ist, was geplant ist und was getan wird.
Wir Freiheitlichen werden den Bericht über die
Tätigkeit der MA 22 und auch der anderen Dienststellen zum Schutze der
Natur zur Kenntnis nehmen. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Zum Wort
gelangt der Herr Abg VALENTIN.
Abg Erich VALENTIN (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr
Präsident! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine sehr
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