Landtag,
24. Sitzung vom 10.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 33
neuerliche Erhöhung der Erdgasabgabe, Einführung
einer Energieabgabe auf Kohle, Abschaffung°... (Aufregung bei Abg
Heinz-Christian Strache.) Ich bin noch nicht fertig! - Das alles war die
Regierung, das ist ja keine Frage, Sie, Herr Strache, keine Frage, und da
können Sie sich nicht umdrehen und sagen: Das geht mich nichts an!
Abschaffung der Mindestverzinsung der Pensionskassen,
Kürzung der Schülerunterstützungen für Schulveranstaltungen. Hört, hört, Herr
Hofrat! Haben Sie da mitgehört? Herr Hofrat! (Abg Walter Strobl, hinter den
Sitzreihen stehend: Ja, ja!) Kürzung der Schülerunterstützungen für
Schulveranstaltungen! Hört, hört! Erhöhung der Rundfunkgebühren, Einführung
einer Freizeitunfallversicherung, weitere Pensionskürzungen, weitere Erhöhung
der Rezeptgebühr et cetera et cetera.
Das ergibt im Jahr 2004 eine Mehrbelastung von
umgerechnet - und das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – 24 Milliarden ATS,
sprich 1,7 Milliarden EUR! - Das war die Regierung, das waren Sie,
meine Damen und Herren!
Natürlich gibt es auch eine andere Politik. Ich
bekenne mich dazu. Die ÖVP/FPÖ ist nicht grundsätzlich und zu jedem grauslich,
denn die Regierung Schüssel hat für Unternehmungen eine Reihe von Entlastungen
herbeigeführt: Abschaffung der Getränkesteuer, Verringerung der Werbeabgabe,
Senkung des Dienstgeberbeitrags zur Krankenversicherung, Senkung des
Dienstgeberbeitrags zur Unfallversicherung, Abschaffung der
Aktienspekulationssteuer, Abschaffung der Börsenumsatzsteuer, Abschaffung der
Erbschaftssteuer bei Aktien - haben wir ja alle -, großzügige steuerliche
Förderung von Bezahlung von ManagerInnen mit Aktien, Entlastung der Wirtschaft
durch Streichung des Postensuchtages, Urlaubskürzungen und Kürzungen der
Urlaubs- und Kündigungsentschädigungsmöglichkeiten, Verringerung der
Dienstgeberbeiträge für ältere ArbeitnehmerInnen, Halbsatzbesteuerung für nicht
entnommene Gewinne, Senkung der Sicherungssteuer - das Lied ist noch nicht
fertig! Das alles hat die Regierung gemacht! Auch gute Taten macht sie in
unserem Land, aber nur nicht für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer!
Abschaffung der Straßenbenützungsabgabe für Frächter,
steuerliche Entlastung durch die Konjunkturpakete 1 und 2,
Körperschaftssteuersenkung, Streichung der Eigenkapitalverzinsung,
Steuersenkung bei der Gruppenbesteuerung, Lockerung der Rückstellung,
Steuersenkung bei Agrardiesel. Nach Angaben und Berechnungen macht das
28 Milliarden ATS aus. Etwas mehr sogar als man den Arbeitnehmern
weggenommen hat, hat man den anderen geschenkt! Da vermisse ich zum Beispiel
den Wutausbruch der GRÜNEN! Aber bitte, soll so sein.
Was haben all diese Entlastungen in Summe
zusammengezählt gebracht? Unternehmer zahlen immer weniger an Steuern. Exporte,
Gewinne und Dividenden sind so hoch wie nie zuvor. Das Eigenkapital der
Wirtschaft ist in den letzten Jahren um ungefähr 15 Prozent gestiegen. Die
Zahl der Reichen ist so hoch wie nie zuvor. - Brave Regierung, ist in Ordnung!
Aber wie schaut es mit den anderen aus? Die Zahl der
Arbeitsplätze stagniert, die Arbeitslosigkeit erreicht immer neue Rekordwerte,
es gibt immer mehr Jobs mit schlechteren Bedingungen, die Einkommen stagnieren
und die Armut steigt. - Das alles, meine Damen und Herren, ist die Regierung,
das sind Sie, meine Damen und Herren der FPÖ und der ÖVP!
Und es gibt eine ganze Menge anderer Parameter, die
man sich anschauen sollte. Ich meine, wenn man über (Aufregung bei Abg
Gerhard Pfeiffer.) Politik spricht, nämlich: Schauen wir uns das Budget der
Stadt Wien an und schauen wir uns das Budget des Bundes an! Herr Kollege
Pfeiffer, schauen Sie sich das an, aber Sie kennen nur mehr Parkscheiben, alles
andere geht Sie ja nichts an!
Im Budget von StR Rieder sind heuer um 100 Millionen EUR
weniger an Steuern und Gebühren als im Jahr 1999! Im Budget vom
Finanzminister Grasser - Ihr Grasser von der FPÖ, den haben Sie halt weggelegt,
vielleicht wird der Kollege Strache auch einmal entweder von sich aus oder von
anderen weggelegt - stehen heuer 9 Milliarden EUR mehr an Einnahmen
von Steuern oder Abgaben! (Abg Gerhard Pfeiffer: Muss ja auch sein!) Das
ist der Unterschied, meine Damen und Herren, zwischen dem Bund und Wien und
darauf sind wir stolz! (Beifall bei der SPÖ. – Aufregung bei der ÖVP und der
FPÖ.)
Horchen Sie mir noch ein bissel zu, ich habe noch
Zeit:
Schwarz-Blau hat die öffentlichen Investitionen
massiv gekürzt, Wien hat sie erhöht.
Wien hat es geschafft, die Arbeitslosigkeit in den
90er Jahren um 15 000 zu senken, aber seit Antritt der schwarz-blauen
Bundesregierung ist die Arbeitslosigkeit auch in Wien um 20 000 gestiegen.
Wir wissen auch, warum: Alleine 16 000 im öffentlichen Bereich! (Aufregung
bei der ÖVP und der FPÖ.)
Die SPÖ hat es geschafft, die Frauenerwerbsquote zu
erhöhen. Jetzt steigt die Frauenarbeitslosigkeit in Österreich massiv.
Wien hat seine Arbeitsmarktförderung auf
42 Millionen EUR erhöht, die Bundesregierung hat sie gesenkt.
Die SPÖ hat in den Bau von Kindergärten investiert,
Schwarz-Blau hat dagegen beim Kindergartenausbau gespart.
Die SPÖ hat in Bildung investiert, Schwarz-Blau spart
bei der Bildung. (Abg Gerhard Pfeiffer: Wo? Wo? Wo?) Und das kann man
weit°... (Abg Heinz-Christian Strache: Wo?) Überall! Schauen wir uns
doch an, was beim Schulgeld alleine bei der Unterstützung gestrichen worden
ist. (Aufregung bei der ÖVP und der FPÖ.) Da können Sie sagen, was Sie
wollen, das ist schwarz auf weiß darstellbar und steht da! So ist das eben und
das kann man nicht wegdiskutieren!
Die SPÖ hat es geschafft, dass in
den 90er Jahren die Kriminalität in Wien zurückgegangen ist. Seit
Schwarz-Blau regiert, steigt die Kriminalität in Österreich und auch in Wien.
Auch wenn sich der Rechtsaußen immer selber überdribbelt, der Strache, der
Gescheiterte,
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