Landtag,
24. Sitzung vom 10.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 33
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Sie sich beim Kollegen Römer, was die Arbeiterkammer macht!) Ich
persönlich glaube, dass es notwendig ist.
Ich möchte auch noch etwas anderes sagen: Wo war denn
die Arbeiterkammer, als es darum ging, darüber zu debattieren, was mit den
Arbeitsplätzen passiert, wenn die europäische Erweiterung kommt? Sie ist damals
massiv gegen uns losgegangen und hat gesagt, wir sind Antieuropäer. Aller
möglichen Dinge hat sie uns beschuldigt, als wir gesagt haben, es wird der
Arbeitsmarkt unter Druck kommen hier in Österreich. Jetzt liest man in den
Arbeiterkammerzeitungen, wie gefährlich es ist und wie man sich mit dem
auseinander setzen muss. Damals hätten sie sich darum kümmern sollen, und es
wäre vielleicht günstig, wenn sie die Geldmittel, die sie hat, dafür einsetzte.
Das war ein kleiner Ausflug zur Arbeiterkammer. (Beifall bei der FPÖ. – Abg Godwin Schuster: Sagen Sie einmal, was
Sie dazu gesagt haben!)
Meine Damen und Herren! Ich habe gesagt, dass wir
Freiheitliche immer gute Vorschläge gemacht haben (Abg Godwin Schuster: Das wissen wir!), die leider von den jeweils
Regierenden und vor allem hier in der Stadt Wien nicht aufgenommen worden sind.
Da möchte ich Ihnen jetzt eine lange Liste vorlesen und erklären, was hier
gemacht worden ist. Denn ich darf sagen, dass der Fortschritt in der
Gesundheitspolitik in Wien eigentlich zum Stillstand gekommen ist, und zwar ist
er – ich sage es immer wieder – seit der Gesundheitspolitischen Kommission zum
Stillstand gekommen. Bis heute gibt es von dieser Kommission nicht einmal einen
Bericht.
Wir haben versucht, aus dieser Gesundheitspolitischen
Kommission doch die eine oder andere Erkenntnis umzusetzen. Ich darf noch
einmal festhalten: Wir waren die Ersten, die eine Gesundheitsholding gefordert haben,
etwas, was jetzt vorsichtig verwirklicht wird in den Länderplattformen (Abg Marianne Klicka: Das ist etwas
anderes!), also diesen vormals so genannten Gesundheitsagenturen.
Wir sind der Meinung, dass es notwendig ist, sich
endlich darüber zu unterhalten, wie der gesamte Gesundheitsbereich betrachtet
werden kann, aus einer Hand finanziert werden kann und in eine Hand einbezahlt
werden kann. Das ist etwas, worüber jetzt die Diskussion beginnt. Wir haben
schon vor 6 oder 7°Jahren darüber gesprochen und auch entsprechende Vorschläge
gemacht.
Oder unser Vorschlag, unser Anliegen und unser
Nachfragen zur Ostregion. Es ist am Montag hier vom Kollegen Wagner moniert
worden, dass es trotz aller Bundesfinanzausgleichsverhandlungen nach wie vor
hohe Beträge gibt, die Wien für die Fremdpatienten zahlen muss, und das sind
die Patienten aus Niederösterreich und dem Burgenland. Ich habe erst gestern
wieder eine Presseerklärung von vor zwei Jahren in der Hand gehabt, in der die
Frau StRin Pittermann stolz verkündet hat, es werde nunmehr mit der Frau Abg
Onodi ganz dringend und genau über die Schaffung einer Ostregion verhandelt.
Verhandelt hat der Herr StR Rieder, verhandelt hat die Frau StRin Pittermann,
unsere jetzige Gesundheitsstadträtin hat auch gesagt, man wird verhandeln.
Geschehen ist gar nichts! Wir müssen uns nur jedes Mal anhören, dass die
Fremdpatienten von Wien finanziert werden müssen.
Da könnten Sie etwas tun, da könnten Sie stärker
verhandeln, um mit den anderen Bundesländern zu einer Einigung zu kommen.
Vielleicht wird da diese Länderplattform mithelfen. (Beifall bei der FPÖ.)
Wir waren die Ersten, die seit Jahren ein Rettungs-
und ein Krankenbeförderungsgesetz gefordert haben. Voriges Jahr ist es endlich
verwirklicht worden.
Wir haben vor 10°Jahren ein Pflegeheimgesetz
gefordert. Ich habe selbst einmal einen Entwurf eingebracht; ich glaube, das
war schon vor 6°Jahren. Ich hoffe, dass wir heute bei den Verhandlungen so weit
kommen, dass jetzt endlich abgeschlossen werden kann.
Ich erinnere daran, dass wir diejenigen waren, die
vor Jahren einen Pflegeheimscheck gefordert haben, etwas, was jetzt plötzlich
als große – wie soll ich sagen – Errungenschaft von den Sozialdemokraten
dargestellt wird. Jetzt sagt man, ja, wir werden uns jetzt auch darum kümmern,
dass die privaten Pflegeheime mehr herangezogen werden, dass man sich derer
bedient, damit die Stadt Wien dann weniger hat. Wir haben das schon vorgehabt,
doch es wurde von Ihnen abgeschmettert.
Wir haben vor Jahren schon die Geriatriezulage
gefordert. Da mussten wir uns anhören, dass mehr oder weniger zynisch gesagt
wurde, Geld ist nicht alles im Pflegebereich. Es ist nicht nur das Geld
wichtig, sondern es müssen auch die anderen Probleme bewältigt werden. Richtig!
Aber Geld ist schon sehr viel, vor allem dann, wenn ich mir wieder anhören
muss, dass der Herr Kollege Kopietz herausgeht, eine Riesenliste bringt und
sagt, wo überall eine Belastung war. Wir haben sie gefordert (Abg Godwin Schuster: Die Liste?) und
endlich ist sie dann sogar mit Müh' und Not in der Gewerkschaft durchgesetzt
worden.
Wir haben
einen Personalanwalt gefordert. Ich habe selbst den Antrag hier gestellt, wir
haben zwei- oder dreimal nachgefragt. Das wurde abgeschmettert. Frau StRin
Pittermann hat voriges Jahr einen Pflegeombudsmann eingeführt, allerdings ein
zahnloses Instrument, einen Ombudsmann, der rechtlich nicht gedeckt ist, wie
ich aus sozialdemokratischem Mund schon gehört habe. Wir sind nach wie vor der
Meinung, dass der ordentlich und rechtmäßig etabliert gehört.
Wir haben vor Jahren festgestellt, dass es nicht
möglich ist, dass der Krankenanstaltenverbund einen Wirtschaftsplan erstellt
kann, wenn es keinen ordentlichen Krankenanstaltenplan in Wien gibt. Wir haben
das gefordert, aber das wurde immer abgeschmettert. Ich darf nur feststellen,
dass in der letzten Sitzung des Gesundheitsausschusses die Frau StRin Brauner
angekündigt hat, jetzt werden wir endlich einmal einen Krankenanstaltenplan
machen, damit wir in Zukunft wissen, wovon wir überhaupt reden. So hat sie es nicht
gesagt, aber sie hat gesagt, sie wird einen Krankenanstaltenplan machen, etwas,
was wir schon seit Jahren gefordert haben und was nie verwirklicht worden ist. (Beifall bei der FPÖ.)
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