Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 72
den Ausführungen meines Vorredners nur zustimmen. Wir
würden uns auch in Wien ein Wahlrecht wünschen, wo jede Stimme gleich viel
zählt. (Beifall bei der FPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren von der
Alleinregierungsfraktion, beim Ausländerwahlrecht war Ihnen auch alles egal,
und in einer Demokratie stellt sich nun einfach auch einmal die Frage nach der
Rechtsstaatlichkeit, und dann müssen Sie in Wien ganz besonders vorsichtig
sein. (Beifall bei der FPÖ. – Abg Godwin Schuster: Nehmen Sie doch das Wort
Demokratie nicht in den Mund!)
Zu Frau Kollegin Sommer-Smolik möchte ich sagen,
damit etwas umgefärbt werden kann, muss es einmal gefärbt sein. (Abg Godwin Schuster: Ja, gefärbt,
undemokratisch gefärbt!) Und die Bundesvertretung der Österreichischen
Hochschülerschaft ist so links-links einzementiert, dass das für die
österreichischen Studenten ein enormer Nachteil ist. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich kann eine Aushöhlung der demokratischen Strukturen
der ÖH beim besten Willen nicht erkennen, wohl aber der Österreichischen
Arbeiterkammer oder bei der Österreichischen Wirtschaftskammer. (Abg Harry Kopietz: Das ist ja beides!)
Herr GR Wagner, warum veranstalten sie denn keine Aktuelle Stunde zum Thema,
dass die Österreichische Wirtschaftskammer und die Arbeiterkammer
undemokratische Gremien sind. (Abg Kurt Wagner: Alles, was euch nicht passt,
kommt dann ins richtige Gremium, und das darf man dann nicht nennen!) Ich
glaube, dass der Gemeinderat auch nicht wirklich das richtige Gremium für diese
Frage ist.
Mir, Herr GR Wagner, mir macht es Spaß, hier zu
stehen und es erinnert mich an frühere Zeiten, wie ich selber im
Zentralausschuss der Österreichischen Hochschülerschaft war. Und ich erinnere mich,
auch dort haben die Universitäten schon vor sehr vielen Jahren mehr Rechte
eingefordert und dieses Mehr an Rechten für die Universitätsvertretungen wird
es jetzt geben, (Abg Jürgen Wutzlhofer:
Die Vorschläge der ÖH müssen erst einmal gelesen werden!) und darüber sind
wir jetzt froh. (Beifall bei der FPÖ.)
Wir von den Freiheitlichen Studenten, Herr Kollege
Wutzlhofer, wir wollten immer mehr Service für die Studenten und zwar dort, wo
sie sind, direkt vor Ort, an den Universitäten, und das wird es jetzt geben.
Das hoffe ich und darüber freue ich mich. (Beifall bei der FPÖ.) Es wird
auch mehr Demokratie und mehr Transparenz an den Universitäten geben, es wird
einen Ausbau der Mitbestimmung geben, es wird die Kontrollfunktion ausgeweitet,
die Studenten können sich jetzt endlich informieren, was mit ihren
Studiengebühren passiert (Abg Godwin
Schuster: Jetzt beginnen Sie wieder mit einer Lektion!) und sie werden
endlich ein Mitspracherecht im Universitätsrat haben. (Beifall bei der FPÖ.)
Und alle diese Verbesserungen erhalten durch diese
Novelle Gesetzeskraft, und darüber können wir nur froh sein. (Beifall bei
der FPÖ.) Bis jetzt hat die
Bundes-ÖH ihr politisches Mandat leider viele Jahre lang missbraucht, denn die
Themen, die dort stunden- und tagelang - und ich war selbst dabei - diskutiert
worden sind, waren nicht die Themen, die die Studenten interessieren und
betreffen, (Abg Heinz Hufnagl: Die
Studiengebühren!) sondern es waren Themen rein gesellschaftspolitischer
Natur, die nicht die Interessen der Studierenden und für ihr Fortkommen
notwendig sind. (Beifall bei der FPÖ. -
Abg Jürgen Wutzlhofer: Wer hat denn die Studiengebühren eingeführt?) Über
die Rebellen in Nicaragua und über die Legalisierung von Haschisch (Beifall
bei der FPÖ.) ist dort stunden- und tagelang diskutiert worden und es ist
nicht nur diskutiert worden, sondern es sind auch teure Projekte um das Geld
der Studierenden, um die ÖH-Beiträge finanziert worden, die wirklich nichts für
die Studenten gebracht haben. Und ein Ergebnis dieser Politik ist die niedrige
Wahlbeteiligung. Nicht einmal 20 Prozent gehen zur ÖH-Wahl, (Abg Jürgen Wutzlhofer: Dann sollte man wohl
die Wahl abschaffen!) vielleicht wird sich das jetzt bessern. Ich bin der
festen Überzeugung davon. (Beifall bei der FPÖ.)
Weil Herr Prof Kopietz auch da ist. Ich habe eine
interessante und richtungsweisende Presseaussendung vom Herrn Professor zu
dieser Diskussion gelesen. Wir wissen zwar nicht, an welcher Universität der
Herr Professor liest, (Abg Jürgen
Wutzlhofer: Er will sich nicht duellieren, er braucht keinen Abschluss!) aber
wir sind immer sehr dankbar für seine wissenschaftlichen Beiträge, Kollege
Barnet hat ja gestern aus einer sehr wissenschaftlichen Arbeit des Herrn
Professors zitiert, wir werden sie auch noch genauer studieren und wir freuen
uns schon sehr auf seine weiteren Werke. Vielleicht wird es demnächst eine
Bilddokumentation geben zum Amtsjubiläum des Herrn Bürgermeisters.
Präsident Johann Hatzl
(unterbrechend): Sie haben noch eine
halbe Minute Redezeit.
Abg Mag Heidrun Schmalenberg (fortsetzend): Ich hoffe, dass er am
Parteitag wieder einiges vorlegen wird. Zum Schluss möchte ich noch sagen, Wien
soll sich endlich im Klaren sein, dass es nicht nur eine Einwanderungsstadt
ist, sondern auch eine Universitätsstadt. Und Wien soll mithelfen, dass die
Universitäten in Wien aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Und da hilft nicht
Hetze und Polemik, so wie Sie das hier machen, sondern die brauchen
Unterstützung und Motivation. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl:
Zum Wort gelangt der Abg Walter Strobl. Pardon, Entschuldigung, ich war um eine
Zeile zu weit, Herr StR Ellensohn ist am Wort.
StR David Ellensohn:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Es war wirklich sehr interessant,
was hier ausgeführt wurde von ÖVP und FPÖ und ich möchte dem etwas in der
gleichen Qualität hinzufügen: Die Erde ist eine Scheibe. (Heiterkeit im
Saal.) Das habe ich jetzt gehört da drüben, die Erde ist eine Scheibe. Frau
Schmalenberg geht allen Ernstes hierher, man braucht sich ja keine Rede
vorbereiten, es genügt ja, was die VorrednerInnen von den Regierungsfraktionen
auf Bundesebene sagen. Bedauerlicherweise genügt das jedes Mal, wann ich sage,
das Wahlergebnis der ÖH kann man ja quasi nicht gelten lassen, weil es gibt
irgendwelche
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