Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 72
Abstimmung.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das sind ÖVP, FPÖ und GRÜNE. Somit hat dieser Antrag
nicht die erforderliche Mehrheit gefunden und ist daher ohne Zustimmung.
Wenn kein Widerspruch erfolgt, werde ich nun zur
zweiten Lesung des Gesetzes kommen. – Ein Widerspruch erfolgt nicht.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtags, die dem
Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das
sind die SPÖ und die GRÜNEN. Somit ist das Gesetz in zweiter Lesung mit
Mehrheit beschlossen.
Die Postnummer 1 der Tagesordnung betrifft den
Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien an den Wiener Landtag über
das Jahr 2003.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn amtsf StR Dr
Mailath-Pokorny, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich möchte den hochlöblichen Landtag um folgende
Wortmeldung bereichern: Ich bitte, diesen Bericht über das
Geschäftsjahr 2003 gemäß § 13 Abs 7 Z 6 des Wiener
Museumsgesetzes zur Kenntnis zu nehmen. – Danke.
Präsident Johann Hatzl: Es gibt keine
Wortmeldung, daher auch kein Schlusswort. Wir kommen zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtags, die den
vorliegenden Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien über das
Jahr 2003 zur Kenntnis nehmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. –
Danke. Das ist einstimmig so beschlossen und zur Kenntnis genommen.
Die Postnummer 2 der Tagesordnung betrifft den
Wiener Umweltbericht 2002/2003.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau amtsf StRin
Mag Sima, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr Präsident! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich lege den Wiener
Umweltbericht 2002/2003 vor und ersuche Sie um Zustimmung.
Präsident Johann Hatzl: Zu diesem
Tagesordnungspunkt gibt es Wortmeldungen. Als Erster hat sich Herr Abg Mag
Maresch gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
Abg Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Es ist doch noch einigermaßen zeitig geworden. Auch
wenn jetzt ganz viele Leute hinausgehen, muss ich zunächst einmal sagen, der
Umweltbericht ist ganz viel Arbeit gewesen, sehr interessant und, ich sage es
gleich im Vorhinein, wir werden dem Umweltbericht auch zustimmen, weil darin
sehr viel Information steckt und sehr viel Arbeit von den Dienststellen
geleistet wurde. Dafür möchte ich an dieser Stelle danken, weil es tatsächlich
ein Nachschlagewerk darüber ist, was in Wien an Umweltpolitik passiert.
Ich habe es im Umweltausschuss auch quantifiziert.
Ich habe gesagt, zu zwei Drittel stimme ich dem Bericht zu und zu einem Drittel
nicht. Das ist immerhin sozusagen einmal von Vornherein eine Ansage zu sagen,
wir glauben, dass da sehr viel Gutes geleistet wurde. Im Nachhinein muss man
natürlich sagen, dass gesagt wurde, warum wir zustimmen, wenn doch ein Drittel
nicht so toll ist, aber wir glauben, dass es einfach abgewogen so sein soll.
Jetzt zu dem Drittel, das uns stört: Das Erste ist in
Wirklichkeit wie immer das übliche Ding, der Bericht strotzt natürlich voll vom
üblichen Stadtmarketing. Das kennen wir eh schon. Wien ist eine
Umweltmusterstadt, demnächst heißt es "Natürlich, Wien" oder so
ähnlich. Frei nach Billa wird es dann "Natürlich, Wien" oder so
heißen. Wenn man sich das anschaut, dann muss man darüber einmal hinwegsehen
und sagen, okay, die Stadt bewirbt und beweihräuchert sich gern selbst.
Eigenlob und so, das kennen wir schon.
Wenn man sich das aber ein bisschen genauer anschaut,
dann fallen schon ein paar Dinge auf, die mich ein bisschen stören.
Offensichtlich ist auch in den Umweltbericht die Geschichte eingezogen, dass
sich die Region um Wien eigentlich in Konkurrenz mit den anderen Regionen
anderer Städte in Europa oder in Österreich befindet. Da hat mich gestern schon
ein bisschen etwas an einem Satz gestört, und zwar, "unsere
Konkurrenzstadt München". Ich denke mir, wenn man sich anschaut, was sich
so auf der neoliberalen Ebene oder auf der Politikebene in Europa tut, würde
ich mir eigentlich wünschen, dass man mit anderen Städten, mit anderen
Regionen, mit anderen Ländern, mit sehr viel Beschäftigten, einmal darauf
schaut, was uns verbindet, nicht uns in Konkurrenz treibt oder welche
Standortvorteile Wien hat und wie wir versuchen, uns da noch besser zu
positionieren und die anderen sozusagen zu überflügeln. Da tritt die MA 22
zum Beispiel bei New Public Management und Standortkonkurrenz durchaus auf und
das irritiert mich jetzt ein bisschen.
Das Zweite, was mir auch auffällt,
ist, es wird immer davon gesprochen, dass Umweltschutz eine Querschnittsmaterie
ist und überall vorkommen soll. Wenn man sich den Bericht anschaut, dann ist
Umweltschutz natürlich ganz wichtig und in vielen Bereichen vorhanden, aber in
vielen Masterplänen der Stadt Wien kommt dieser überhaupt nicht vor. Ich sage
jetzt einmal Westbahnhof, Bahnhof Wien-Mitte, Europa Mitte, dass ich es nicht
vergesse, ich muss auch noch fest üben. Der einzige Satz, der in dem Masterplan
zum Beispiel auf den Umweltschutz eingeht, ist ein Zweizeiler, den wir
zugeschickt haben, dass man bei Versiegelung etwas machen muss, oder in der
Preislage. Wenn man sich das zum Beispiel gerade beim ehemaligen Südbahnhof,
demnächst Zentralbahnhof oder Europa-Wien-Mitte, anschaut, geht zum Beispiel
aus dem Masterplan nicht hervor, ob damit – ganz wichtig – Kyoto-Ziele erreicht
werden, wie es mit dem Management von Regenwasser aussieht, wie es mit dem
Versiegelungscharakter aussieht, wie es mit den Winden, die dort herrschen,
aussieht, ob es überhaupt eine Prüfung dazu gibt und wie es mit dem aussieht,
was dann in der Gegend Luftgüte
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