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Landtag, 25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 57 von 72

 

heißen wird. – Nichts, genau nichts.

 

Das einzige, wo etwas vorkommt, ist unter dem Punkt "Mehrwert Simmering". Darunter steht dann: „Das hat auch einen stadtökologischen Mehrwert." Aber was der stadtökologische Mehrwert sein soll, bleibt uns der Bericht zum Beispiel schuldig.

 

Ein weiterer interessanter Punkt ist unter dem Kapitel "Stadtentwicklung" zu finden. Ich habe mir den STEP durchgelesen. Darin heißt es, das Ziel des STEP, aber auch aller anderen Publikationen der Stadt Wien, das nennt sich "polyzentrische Entwicklung der Stadt". Dazu kann man jetzt stehen, wie man will. Laut Umweltbericht steht darin "zwiebelschalenartige Entwicklung". Das ist ein Widerspruch. Ob das jemandem aufgefallen ist, bezweifle ich. Eine zwiebelschalenartige Entwicklung würde zum Beispiel eine Entwicklung, sage ich jetzt einmal, im Asperner Flugfeld nicht zulassen. Oder man spricht von Tochterzwiebeln. Die gibt es auch. Die kennt eh jeder. Wenn man zum Beispiel irgendwelche netten Zwiebel einsetzt, gibt es kleine Zwiebel, dann muss man aber nicht "zwiebelschalenartige Entwicklung" dazu sagen, sondern dann sollte man das besser ausbessern.

 

Ein anderer interessanter Punkt ist die Geschichte des agrarstrukturellen Entwicklungsplans. Von dem ist immer wieder die Rede gewesen. Aber als wir das bekommen haben, hat es ihn noch nicht gegeben. Das heißt, da ist schon anderswo diskutiert worden, bis es im Umweltausschuss war. Nach Lektüre des agrarstrukturellen Entwicklungsplans, der sehr viel Arbeit bedeutet hat und ein sehr gutes Dokument ist, muss man sich schon überlegen, ob es wirklich sehr klug ist, landwirtschaftliche Gebiete als eine Möglichkeit zu verbauen auszuweisen, weil es ja einige Bodenspekulationen und Grundstücksspekulationen gibt. Da bin ich mir nicht ganz so sicher, ob das sozusagen der Weisheit letzter Schluss ist.

 

Was mich in all diesen Berichten auch immer wieder stört, ist dass die Lobau-Autobahn als solche nicht vorkommt. Darin heißt es immer, die so genannte S1 oder "Nord-Ost-Umfahrung" und alle diese Begriffspunkte, die man sich überlegt hat, nur um das Wort "Lobau-Autobahn" zu vermeiden. (Abg Johann Driemer: Weil sie nicht nur durch die Lobau führt!) Das sagt mir in Wirklichkeit, ob das eine Bedrohung oder keine Bedrohung ist, nichts. Seien wir doch froh, dass es in Wirklichkeit kein Umweltprojekt ist, oder? Seien wir doch ganz froh, dass wir entweder in der Lobau oder in Schwechat etwas ruinieren! Natura 2000, entweder da oder dort. Aber das kommt da nicht vor, weil das ist eine schwierige Materie. Jetzt weiß ich aber, dass die Frau Stadträtin bei Global 2000 einmal eine Vergangenheit hatte und die Global-2000-Menschen das ganz anders sehen. Da wäre es interessant, was die Frau Stadträtin zu diesem Punkt sagt. Vielleicht wird sie uns das heute noch mitteilen. Ich würde mir das sehr wünschen. Wahrscheinlich ist eh alles in Ordnung, aber ich möchte nichts antizipieren.

 

Ein schönes Ding ist übrigens auch die Forderung zu sagen, wir brauchen in Wien endlich eine Dachmarke bei der Landwirtschaft. Dieses Wort von der "Dachmarke in der Landwirtschaft" hat schon so einen Bart, dass ich schon mehrfach über den Bart gestolpert bin. Ich würde mir wünschen, dass diese Dachmarke tatsächlich einmal realisiert wird und nicht immer wieder in all diesen Berichten steht.

 

Zum Biosphärenpark Wienerwald: Da habe ich vor kurzem eine nette Zeitung bekommen, womit den Menschen Information gegeben wurde. Ich habe im Umweltausschuss gefragt, ob es möglich ist, zum Biosphärenpark eine Information zu bekommen. Dort hat es geheißen: „Ja, wir werden Sie informieren." Dann haben wir eine Werbebroschüre bekommen, aber die Werbebroschüre, Kollege Hufnagl, haben Sie sich sicher nicht durchgelesen, weil darin steht etwas Interessantes, und zwar etwas Sozialhistorisches: In der Gegend von Kierling und Klosterneuburg, im nördlichen Teil von Wien, hat es die so genannten Fragner gegeben, wenn Sie wissen, was das ist. Das sind Leute, die früher mit Buckelkörben Gemüse unter unsäglichen Mühen nach Wien gebracht und verkauft haben. Dass man das heute in einer Broschüre idealisiert, wo die Stadt Wien mitzahlt, und nicht einmal hinterfragt, was damals los war, ist, denke ich mir, verwegen. Aber gut, soll so sein. (Abg Heinz Hufnagl: Die Broschüre wird nicht vorher zur Zensur vorgelegt!) – Sie haben es vorher nicht durchgelesen? Sie wissen auch gar nicht, was darin steht? Aber das ist eine Information, die dem Umweltausschuss zur Verfügung steht. (Abg Heinz Hufnagl: Die Broschüre ist vom Biosphärenparkmanagement herausgegeben worden!) Kollege Hufnagl, das steht in der Broschüre des Biosphärenparks. Wunderbar, Sie werden das schon gut gemacht haben!

 

Nächster Punkt ist, das habe ich schon beim letzten Mal ausgeführt, das mit den Gewässern und der MA 45. Darin gibt es Wunschvorstellungen. Die müssen Sie erst einmal bezahlen können. Da müssen Sie ein bisschen budgetieren. Darauf möchte ich nicht näher eingehen, habe ich letztes Mal gesagt. Sie werden uns wieder ein X für ein U vormachen. Das wird alles wieder gut sein. Alles ist super. Wir werden sehen, was da passiert

 

Um gleich beim Wasser zu bleiben, zwei Punkte:

 

Wir haben gefordert, dass endlich das Blei im Trinkwasser angegangen wird. Das ist außer auf Seite der Gemeinde Wien nicht angegangen worden. Bei den Förderungen, die wir immer verlangt haben, und zwar eine Sonderforderung zum Tausch von Bleileitungen, sind Sie nicht einmal darauf eingegangen.

 

Das einzige, was wir beim Wasser gehört haben, war dass der Herr Bezirksvorsteher in der Donaustadt geglaubt hat, die beiden Badeteiche durch ein Kanalsystem zu verbinden. Wahrscheinlich wollte er irgendwie mit Zillen durch die Gegend rauschen. Aber dazu gibt es mittlerweile offensichtlich ein Bürgerbeteiligungsverfahren, zumindest wurde es in Aussicht gestellt, sozusagen die Wünsche des Bezirksvorstehers nach Klein-Venedig in Süßenbrunn ein bisschen auf die Realität zurückschrauben zu können.

 

Lieblingsteil des Buchs ist der Teil über die Luftgüte und wie Wien alles misst. Ich habe schon im letzten Jahr

 

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