Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 72
gesagt, das kann man im Protokoll nachlesen, Wien ist
Messweltmeisterin. Zu sagen, wir gehen es jetzt an, die Luftgüte muss besser
werden, wir stellen jetzt noch zwei, drei Messstationen auf, ist teuer und
bringt nichts. Wir wissen dann, dass in Stadlau und in Simmering oder sonst
irgendwo auch gemessen wird, aber Faktum ist, damit ist genau kein Mikrogramm
weniger Ozonvorläufersubstanz, kein Mikrogramm weniger PM10 und
sonstige Staubgrößen. Damit wird nichts gemacht.
Das einzige, was ich davon höre, ist, vor kurzem hat
es eine Kontroverse gegeben, die auch in den Medien war. Und zwar ist es um den
Aktionsplan nach dem Ozongesetz gegangen. Dazu gibt es auch einen Antrag von
uns, den ich gleich an die Frau Stadträtin weitergeben möchte, wohlwissend,
dass die Mehrheit den Antrag ablehnen wird, und zwar mit der Begründung, dass
es das eh schon gibt, dass wir das nicht brauchen. Der Punkt ist, das
Ozongesetz sagt, wenn nachgewiesen wird, dass etwaige Maßnahmen kein
nennenswertes Potential besitzen, braucht man keinen Aktionsplan.
Das Problem ist, da wurde eine Studie veröffentlicht,
in der man sagt, die Ozonvorläufersubstanzen kommen aus dem Ausland und
irgendwie brauchen wir das nicht, weil das sind nur ganz wenige Sachen, die wir
bei uns produzieren. Das Interessante ist nur, wenn der Wind von Südost bläst,
hat Klosterneuburg eine Überschreitung und wenn er von Nordwest bläst, dann ist
in Schwechat ein bisschen etwas los. Da weiß also irgendwie jeder kleine
Mensch, der sich eine Landkarte von Wien vorstellt, dass der Verursacher in
Wien sein muss.
Besonders interessant war die Zusammenfassung der
Studie, die da veröffentlicht wurde. Offensichtlich war es so, dass die
Stadtregierung vielleicht nicht den letzten Absatz der Zusammenfassung gelesen
hat. Deswegen werde ich ihn jetzt vorlesen, damit er auch im Protokoll steht. (Amtsf
StRin Mag Ulli Sima: Ich habe es gelesen!) – Ich weiß eh, dass du das
gelesen hast, Entschuldigung, aber vielleicht nicht wirklich umgesetzt. Ich
möchte den letzten Absatz aber trotzdem vorlesen. Darin steht: „Die berechneten
Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass lokale Maßnahmen nur eine geringe
Wirkung auf die Ozonkonzentration zeigen." Da denkt man sich, Gott sei
Dank muss Wien nichts machen. Aber es geht weiter: „Sie wirken sich jedoch
besonders auf die Maximalkonzentrationen aus und zeigen ihren größten Einfluss
in der näheren Umgebung. Daher ist es mit lokalen Maßnahmen durchaus möglich,
eventuelle Spitzenwerte und Überschreitungen von Schwellenwerten zu
unterdrücken." Das heißt, man muss etwas machen. Wir werden sehen.
Nächster Punkt, gleichzeitig betreffend PM10.
Da haben wir einen Antrag. Er heißt: "Statuserhebung und Maßnahmenplan
Feinstaubemission". Das ist ein bisschen ein schwieriger Titel. Darin geht
es darum, dass die Stadt beim
Maßnahmenplan und bei der Statuserhebung säumig ist. Man kann jetzt natürlich
darüber streiten, wann PM10-Werte zum ersten Mal überschritten sind.
Man hat eh 35 Mal im Jahr dürfen, aber es waren weitaus mehr als 35 Mal im
Jahr. Es gibt auch ein paar Hot Spots in Wien, wo besonders oft
Überschreitungen auftreten, zum Beispiel in der Rinnböckstraße. Die
Rinnböckstraße ist ganz in der Nähe der Südosttangente und dort ist halt
schlechte Luft. Pech für die Simmeringer offensichtlich. Faktum ist, Maßnahmen
gibt es noch keine. (Abg Robert Parzer:
Oja! Eine neue Autobahn!) – Ja, genau! In der Donaustadt verteilen wir noch
ein bisschen, damit man in Aspern auch ein bisschen Dreck bekommt! Super,
Robert, du wirst es durchsetzen, total okay!
Ich lese aber trotzdem unseren Antrag vor:
„Der Landtag wolle beschließen, der Herr
Landeshauptmann der Stadt Wien möge, wie im Immissionsschutzgesetz Luft
vorgesehen," – übrigens auch von der ÖVP beschlossen, nur so nebenbei –
„eine Statuserhebung und einen Maßnahmenplan zu den PM10-Fein-staubemissionen
vorlegen. Da die Berichte schon überfällig sind, ist Eile geboten. Spätestens
bis 31. Jänner 2005 soll die Statuserhebung Feinstaub vorliegen.
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung dieses Antrags.“
Um ein bisschen bei dem Punkt, einem wichtigen Punkt,
fortzufahren: Es gibt eine Studie von IFES, die sagt, in Wien ist alles super
bis auf Lärm und Luftgüte, aber da sind wir auch auf einem guten Weg.
Interessanterweise hat der Herr Umweltminister eine andere Studie vorgelegt,
nicht von IFES, sondern vom Fessel-Institut, wenn ich mich nicht täusche. Dort
kommt heraus, dass die Umweltsituation in den Städten sozusagen nicht so
hervorragend ist. Jetzt ist natürlich die Frage, wer jetzt welche Studie zur
Hand nimmt. Der Bund nimmt die Studie, die Stadt Wien nimmt die andere Studie.
Faktum ist, dass ganz viele Leute in Wien nach wie
vor sagen, es ist zu laut. Interessanterweise, tolle Information, steht im
Bundesbericht, es gibt eine Umgebungslärmrichtlinie. Das ist ganz wichtig. Man
weiß, rundherum ist es laut. Es gibt ganz viele Leute, und zwar 17 Prozent
der Wiener und Wienerinnen, die in Gegenden wohnen, wo man messen kann, dass
der Lärm gesundheitsschädlich ist. So ist es. 17 Prozent der Wiener und
Wienerinnen sind eine nicht zu vernachlässigende Größe. Wie reagiert die Stadt
Wien darauf? Oder was muss man jetzt tun?
Vorgeschrieben sind Lärmkarten bis 2007. Das heißt,
wenn es zu laut ist, kann ich nach 2007 im Internet nachschauen und sagen, am
Gürtel ist es laut und das steht auch drinnen. Na gut, habe ich Recht gehabt,
aber es ist noch immer laut. Ein Aktionsplan soll bis 2008 erfolgen. Ich denke
mir, gerade beim Lärm ist es notwendig, etwas zu tun. Die Stadt Wien müsste ja
nicht bis 2007 beziehungsweise 2008 warten, sondern könnte schon früher einiges
tun.
Die Verkehrspolitik ist auch
wieder einmal da drinnen und das hat mich sehr gefreut, weil früher hat es
immer geheißen, das ist eine andere Baustelle, geht uns nichts an, gehört ins
Verkehrskonzept. Im Masterplan Verkehr steht, dass wir das Kyoto-Ziel
erreichen, nein, steht nicht drinnen, man sagt, beim Verkehr müssen
5 Prozent weniger CO2-Ausstoß sein. 5 Prozent, Kollege
Hufnagl,
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