Landtag,
27. Sitzung vom 28.01.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 66
unvergessen bleiben, und auch hier bitte ich, in
einer kurzen Minute des Gedenkens sich seiner zu erinnern. (Die Abgeordneten
verharren in einer stillen Gedenkminute.)
Ich danke Ihnen. (Die Abgeordneten nehmen ihre
Plätze wieder ein.)
Hohes Haus! Leider gibt es heute eine für mich
unerfreuliche Terminüberschneidung. In Kürze beginnt im Parlament die
Abschlusssitzung des Österreich-Konvents und das trifft nicht nur auf mich zu,
sondern auch auf den Herrn Landeshauptmann und andere. Ich habe bereits in der
Präsidiale die Mitteilung gemacht, dass ich mich zeitweilig auch bei der
Schlusssitzung des Konvents befinden werde und daher wechseln werde zwischen
Landtag und Konvent. Das heißt, bitte zu verstehen, dass ich für die Zeit, wo
ich hier nicht anwesend bin, in der Zwischenzeit als entschuldigt gelte.
Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Wir kommen nun
zur Fragestunde.
Die 1. Anfrage (FSP - 00373-2005/0001 - KSP/LM) wurde von Herrn Abg Mag Andreas
Schieder gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der
Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport gerichtet: Die Vorbereitungen für die Fußball-EM 2008 laufen in Wien
bereits auf Hochtouren. Wie ist der Stand dieser Vorbereitungsarbeiten im
Hinblick auf die Vereinbarungen zwischen dem Land Wien und dem Bund?
Ich bitte um die Beantwortung.
LhptmStin Grete Laska: Sehr geehrter
Herr Abgeordneter! Sie haben mich gefragt, wie es mit den Vorbereitungen für die
Fußballeuropameisterschaft 2008 in Wien steht und wie die Vereinbarung zwischen
dem Land Wien und dem Bund erfüllt werden kann.
Ich darf kurz darauf hinweisen, dass es im November
2003 zwischen der Stadt Wien und dem Bund eine Grundsatzvereinbarung betreffend
Adaptierung des Wiener Stadions und die Durchführung der
Fußballeuropameisterschaft gegeben hat. In dieser Vereinbarung wurde
festgehalten, dass sich der Bund und die Stadt Wien jeweils mit 50 Prozent
an den Gesamtkosten dieser Adaptierung beteiligen werden, wobei die
tatsächlichen Kosten zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststanden.
Wir haben aber hier im Haus einen Beschluss gefasst,
wo dann sehr wohl die Kosten beziffert wurden. Alle Umbauten und
Neuerrichtungen umfassen einen Nettobetrag von 18 Millionen EUR, und
ab diesem Zeitpunkt der Beschlussfassung und der Unterzeichnung des
Fördervertrages zwischen der Stadt und dem Bund haben die Arbeiten begonnen.
Derzeit sind die Arbeiten im Innenbereich des Wiener
Stadions beziehungsweise die Errichtung der Gebäude für UEFA und Presse,
Vergrößerung der Garderoben und der Umbau des VIP-Bereiches im Gange.
Der Fertigstellungstermin im September 2006 wird aus
Wiener Sicht selbstverständlicherweise eingehalten, und wir haben auch bei all
den Inspektionsbesuchen seitens der UEFA beweisen können, dass wir im Zeitplan
sind.
Entsprechend
dem Förderungsvertrag ist auch die erste Rate des Bundes in der Höhe von
2 Millionen EUR netto an die Stadt überwiesen worden, und so steht
dieses Projekt in Wien unter einem sehr guten Stern. Ich bin zuversichtlich und
weiß es auch, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit all diesen
Projekten und Aufgabenstellungen – die zusammengefasst dieses Haus ja kennt,
eine umfassende Arbeit – genau im Zeitplan liegen und sie ordnungsgemäß fertig
stellen werden.
Präsident
Johann Hatzl: Die 1.
Zusatzfrage hat der Herr Abg Kenesei.
Abg Günter
Kenesei (Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Stadträtin! Im Zuge der Europameisterschaft 2008 geht es ja auch darum,
zumindest im Vorfeld bei allen Sportorganisationen, die sich mit Fußball
beschäftigen, entsprechende Rahmenbedingungen auch für alle anderen Ausübenden
des Fußballsports zu verbessern und vor allem in den Nachwuchsbereichen viel zu
tun, Challenge-Team und so weiter.
Meine Frage geht in die Richtung, und da wirklich den
Wiener Raum betreffend: Es gibt unzählige Mannschaften und Vereine in Wien, die
ausgezeichnete und gute Nachwuchsarbeit machen. Die Basis aller Vereine, die
dann auf Spieler von diesen Vereinen zurückgreifen, ist eine sehr lange Liste.
Derzeit ist die geübte Praxis so, dass diese Vereine
mit insgesamt 150 EUR pro Mannschaft und Jahr von Seiten der Stadt Wien
gemeinsam mit dem Wiener Fußballverband unterstützt werden, eine Summe, die –
das brauche ich Ihnen nicht zu erklären – nicht einmal irgendetwas abdeckt bei
den Vereinen, noch dazu, wo in den beiden höchsten Ligen, in der WFV-Liga und
in der A-Liga, verlangt wird, dass bei Mannschaften, die im Punktebereich
spielen, auch ausgebildete Trainer – sprich Nachwuchstrainerlehrgang oder
Landesverbandstrainer – angestellt sind beziehungsweise beschäftigt werden. Die
Trainer stehen im Schnitt vier- bis fünfmal in der Woche am Platz, beschäftigen
sich mit den Kindern und haben auch eine hohe soziale Aufgabe, nämlich die
Kinder am Nachmittag zu beschäftigen, sie zu beaufsichtigen und ihnen beim
Sport behilflich zu sein beziehungsweise sie auszubilden.
Ich glaube, dass es an der Zeit wäre, über ein
geeignetes Förderungsmodell, vor allem für Vereine, die eine intensive
Nachwuchsausbildung gewährleisten, nachzudenken, und frage Sie daher, ob es in
diese Richtung schon Überlegungen von Ihrer Seite gegeben hat.
Präsident Johann Hatzl: Bitte um die
Beantwortung.
LhptmStin Grete Laska:
Sehr geehrte Herr Landtagsabgeordneter! Sie wissen, dass die Stadt Wien in den
letzten 15 Jahren unendliche Anstrengungen unternommen hat und auch fast
finalisiert hat. Eine der Säulen, die zu Ihrem Gesamtkonstrukt gehören, die Sie
aber jetzt nicht erwähnt haben – und Sie verstehen, dass ich es tun muss –,
besteht darin, die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen. Als unser
Bürgermeister in seiner damaligen Funktion als Sportstadtrat gemeinsam mit dem
Präsidenten des Wiener Fußballverbandes entschieden hat, eine große
Sanierungsaktion zu beginnen, hatten wir in Wien viele Rote-Erde-Plätze, hatten
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular