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Landtag, 27. Sitzung vom 28.01.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 66

 

schlechte Voraussetzungen in Garderobegebäuden. Die Zielsetzung dieser Sanierungsarbeiten war einerseits, gute Voraussetzungen zu schaffen, vor allem auch für den Nachwuchsbetrieb, andererseits aber auch, damit eine Geschichte einzuleiten, die, wie ich meine, allen am Herzen liegt, nämlich durch die verstärkte Unterstützung infrastrukturell die Vereine zu entlasten, was die eigentliche Arbeit betrifft, das heißt, ihnen auch finanzielle Mittel freizuspielen für den Betrieb an sich, und das vor allem unter der Prämisse der Nachwuchsarbeit.

 

Ich habe diese Aktion selbstverständlicherweise fortgesetzt, wir haben sie fast abgeschlossen, wir sind soweit, dass wir nach der heftigen Diskussion über Kunstrasenplätze, die auch in diesem Haus abgeführt wurde, nun feststellen können, dass unser Weg der richtige war, die Kapazitäten erhöht wurden, und auch die wirklich große Anstiegszahl im Nachwuchsbereich spricht für sich.

 

Ich gebe Ihnen Recht, dass der nächste Schritt ansteht, nämlich eine Professionalisierung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor allem. Ich gebe Ihnen Recht, dass es hier gemeinsam mit den Verantwortlichen, sowohl auf Wiener Ebene, vor allem aber auch auf der Ebene des ÖFB, zu weiteren Gesprächen kommen muss, denn aus meiner Sicht ist die derzeitige sehr enge Verbindung zwischen diesen beiden Aspekten noch nicht optimal gegeben.

 

Ein Bereich, in dem wir kaum Einfluss haben, sondern nur versuchen können, Überzeugungsarbeit zu leisten, ist die Schnittstelle zwischen Nachwuchsarbeit und Kampfmannschaften und vor allem auch der Bereich der Mittelaufteilung in den Vereinen zwischen den Kampfmannschaften und der Nachwuchsarbeit. Ich meine, wir brauchen uns da keine Geschichten zu erzählen, Sie kennen das, ich kenne das. Das ist die größte Herausforderung, vor der wir stehen, denn die Stadt stellt sehr viele Mittel für die Infrastruktur zu Verfügung und tut gemeinsam mit dem Wiener Fußballverband auch sehr viel für die Nachwuchsförderung. Wir haben ja auch einen eigenen Topf für den Nachwuchs eingerichtet, sodass hier auch finanzielle Mittel dazukommen. Wir leisten in vielen Bereichen Hilfestellung, was den laufenden Betrieb betrifft, aber die Zufriedenheit meinerseits mit der internen Mittelaufteilung und vor allem mit dieser Schnittstellenproblematik ist eine eingeschränkte. In diesem Sinne können Sie sicher sein, dass ich meinerseits alles mir zur Verfügung Stehende unternehmen werde, dass wir auch diese Probleme lösen.

 

Im Zusammenhang mit der Anfrage ist ja auch zu bemerken, dass im Hinblick auf die Europameisterschaft, wo Österreich eine – sage ich einmal – glückliche Möglichkeit hat, dabei zu sein, diese Vorbereitungsarbeiten auch unter den Auspizien eines Ausbaues stattfinden. Auch mit diesen Überlegungen bin ich noch nicht 100-prozentig zufrieden, aber wenn wir gemeinsam an dieser Sache arbeiten, gelingt uns vielleicht zumindest ein kleiner Schritt.

 

Präsident Johann Hatzl: Herr Abg Walter Strobl.

 

Abg Walter Strobl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Stadträtin!

 

Das Sportressort beziehungsweise das Sportbudget steht immer unter einer sehr sensiblen Beobachtung, nicht zuletzt deshalb, weil es hier auch um eine große Breitenwirkung geht. Es ist daher gut, hier die Sonderdotierung ausgewiesen zu sehen, was die Europameisterschaft und das Stadion betrifft.

 

Meine Frage lautet daher: Wird es über die ausgewiesenen Summen hinausgehend Investitionen oder Fördermaßnahmen aus dem Budget des Sports in Richtung Europameisterschaft zusätzlich noch geben?

 

Präsident Johann Hatzl: Frau Stadträtin.

 

LhptmStin Grete Laska: In dem Fördervertrag, der mit dem Bund abgeschlossen wurde und der letztendlich die Basis darstellt für alle diese Maßnahmen, ist umfassend festgelegt, welche Aufgabenstellung die Stadt Wien übernommen hat. Alle Umbaumaßnahmen im Wiener Stadion, die seinerzeit Voraussetzung für Bewerbung und Zuschlag waren und sich letztendlich jetzt in der Umsetzung befinden, sind hier definiert und sind ausreichend für die Aufgabenstellung, die wir übernommen haben.

 

Eine wichtige Herausforderung im Hinblick auf die Europameisterschaft, die nicht so sehr mit dem Sportbudget zu tun hat, aber sehr wohl damit zu tun hat, dass diese Europameisterschaft zu einem Teil und zu einem großen Teil in Wien stattfinden wird, wird als Voraussetzung einen nächsten Vertrag haben, der noch nicht abgeschlossen ist, auf den wir sehnsüchtig warten, das ist der so genannte Host-Cities-Vertrag, das ist jener Vertrag, der sicherstellt, welche Leistungen sozusagen neben den sportlichen Leistungen in der Stadt insgesamt zu setzen sein werden. Dieser Vertrag ist ganz wichtig, um planen zu können. Ich bitte Sie zu verstehen, dass auf der Grundlage eines nicht existierenden Host-Cities-Vertrages dies nicht möglich ist – meine Ungeduld in dieser Frage steigt, aber wir kennen alle die Probleme, die seitens der UEFA im Zusammenhang mit Veranstaltern in der Vergangenheit bestanden, und die Vorsicht, die in diesem Bereich besteht –, sondern dass wir erst dann, wenn diese Dinge auf dem Tisch liegen, selbstverständlicherweise Überlegungen anstellen, welche sonstigen Maßnahmen in der Stadt zu setzen sind. Sollten diese mit finanziellen Mitteln verbunden sein, hat selbstverständlich das Haus zu entscheiden, ob sie genehmigt werden oder nicht.

 

Präsident Johann Hatzl: Herr Abg Madejski.

 

Abg Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Ich weiß, dass meine Frage nicht ganz alleine Sie betreffen wird, weil ja die Europameisterschaft ein Sammelsurium von Verantwortungen vieler Ressorts sein wird. Eines ist aber sicher: Dass die Stadt Wien im Rahmen der Veranstaltung vor allem Probleme bekommen könnte beziehungsweise Lösungen anbieten muss, was den Verkehr aus dem Umland im öffentlichen Nahverkehr betreffen wird. Es wird einer verstärkten Zugsführung bedürfen, seien es Züge, seien es Busse oder Sonstiges, vor allem auch S-Bahnen.

 

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