Landtag,
30. Sitzung vom 23.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 64
was der Unterschied zwischen der Wiener
Sozialdemokratie und vielen anderen ist? - Wir stehen zu den Dingen, die wir
tun! (Abg Dr Matthias Tschirf: Das
ist schlimm!) Wir sind hier verantwortlich, und zwar sind wir
verantwortlich für die Spitzenmedizin in dieser Stadt, auf die wir mehr als
stolz sein können. Wir sind dafür verantwortlich, dass das Gesundheitswesen so
gut funktioniert und für das, was wirkliche Spitze an dieser Spitzenmedizin
ist, nämlich dass sie allen zugute kommt. Und wir sind auch dafür
verantwortlich, dass Maßnahmen, die wir setzen, sozial ausgewogen sind. Und zu
sozial ausgewogenen Maßnahmen können wir stehen und kann ich von der Tiefe
meines Herzens stehen.
Deswegen ist das Besondere und die Qualität an der
Politik der Wiener Sozialdemokratie, dass wir die richtige, sozial
verantwortungsvolle Politik machen - und diese richtige und sozial verantwortungsvolle
und ehrliche Politik machen wir vor der Wahl, während der Wahl und nach der
Wahl! - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Wir kommen nun
zu verschiedenen Abstimmungen.
Zunächst kommen wir zur Abstimmung eines vorliegenden
Abänderungsantrages des Bündnisses Zukunft Wien. Sie kennen den
Abänderungsantrag, der eingebracht wurde.
Ich frage, wer für diesen Abänderungsantrag ist. –
Das sind ÖVP, Bündnis Zukunft Wien und GRÜNE. - Da haben einige von der FPÖ
zuerst nicht aufgezeigt, sondern erst jetzt, weil Sie gerufen haben. Also auch
die FPÖ stimmt zu. – Dieser Antrag ist abgelehnt, weil er nicht die
erforderliche Mehrheit hat.
Ich bitte nun jene Mitglieder des Landtags, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu heben. –
Das ist die SPÖ. Das Gesetz ist somit in erster Lesung mehrstimmig angenommen. (Abg
Johannes Prochaska: Da siehst du, was der Brauner ihre Worte wert sind!)
Wir haben noch über zwei Beschlussanträge
abzustimmen:
Es liegt der Beschlussantrag der Abgen Pilz und
Korosec betreffend Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für die Arbeit des
Pflegeombudsmanns vor. In formeller Hinsicht ist die sofortige Abstimmung des
Antrags beantragt.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Das sind ÖVP, Bündnis Zukunft Wien, FPÖ und die GRÜNEN. Das ist nicht
die Mehrheit, und somit wurde dem Beschlussantrag nicht zugestimmt.
Weiters liegt ein Beschlussantrag der Abgen Korosec
und Lakatha vor. Dieser Antrag ist Ihnen auch bekannt. In formeller Hinsicht
wird die Zuweisung des Antrags an die amtsführende Stadträtin für Gesundheit
und Soziales und an den amtsführenden Stadtrat für Finanzen, Wirtschaftspolitik
und Wiener Stadtwerke verlangt.
Ich frage, wer diesen Beschlussantrag unterstützt. -
Das sind ÖVP, FPÖ, Bündnis Zukunft Wien und GRÜNE. Das ist auch nicht die
erforderliche Mehrheit, und somit ist auch... (Widerspruch bei der SPÖ und
allgemeine Heiterkeit.) Die SPÖ auch? (Abg Johannes Prochaska, auf die
SPÖ weisend: Es haben die Neinsager mitgemacht! - Das ist ja völlig
ungewöhnlich, dass die Neinsager mitmachen!) - Ich habe die Brille zu früh
abgenommen. Ich korrigiere mich: Das ist einstimmig, und der Antrag ist somit
zugewiesen.
Wir kommen nunmehr, wenn kein Widerspruch dagegen
erfolgt, zur Vornahme der zweiten Lesung. - Ein Widerspruch erfolgt nicht.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtags, die dem
Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das
ist eindeutig: Das ist die SPÖ und damit die Mehrheit, und somit ist auch
dieses Gesetz in zweiter Lesung mehrstimmig beschlossen.
Die Postnummer 1 betrifft die erste Lesung der
Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Gesetz über den Kulturförderungsbeitrag
(Kulturförderungsbeitragsgesetz 2000) geändert wird.
Berichterstatter hiezu ist Herr Abg Ekkamp. Er wird
die Verhandlung einleiten.
Berichterstatter Abg Franz Ekkamp: Herr
Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zu diesem Poststück.
Präsident Johann Hatzl: Es liegen dazu
Wortmeldungen vor.
Gemäß § 30c Abs 10 der Geschäftsordnung
schlage ich vor, die General- und die Spezialdebatte zusammenzulegen.
Einwendung gegen diesen Vorschlag sehe ich keine. Ich
werde daher so vorgehen.
Die Debatte ist nunmehr eröffnet.
Zum Wort gemeldet ist Frau Abg Mag Ringler. –
Bitte.
Abg Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir reparieren heute ein Gesetz, das vom
Verfassungsgerichtshof kritisiert wurde. Das ist an sich gut und richtig so,
denn schließlich und endlich handelt es sich um die Frage, ob gemeinsam mit den
ORF-Gebühren auch der Kulturförderungsbeitrag für Wien eingehoben werden kann.
Ich begrüße es grundsätzlich, dass das erfolgt. Ich
glaube, dass das eine wichtige Einnahmequelle für das Wiener Kulturbudget ist.
Ich möchte aber an dieser Stelle anregen, dass man in der Vergabe dieser Gelder
den Intentionen der Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen doch etwas näher
kommt.
Wir alle, die wir ORF-Gebühren zahlen, zahlen diese doch
in der Erwartung, dass wir damit den öffentlich-rechtlichen Auftrag des ORF
finanzieren. Den wenigsten ist wahrscheinlich bewusst, dass es tatsächlich auch
andere Abgaben gibt, die da mitbezahlt werden, zum Beispiel eben der Kulturförderungsbeitrag.
Ich denke, dass es Sinn macht, darüber nachzudenken, diesen
Kulturförderungsbeitrag in Zukunft zumindest zu teilen, ihn auch einer
Verwendung im Sinne der Medienvielfalt zukommen zu lassen. Wenn wir dieses Geld
aus ORF-Gebühren lukrieren, dann sollten wir zumindest einen Teil davon auch
tatsächlich für Medien, für den öffentlich-rechtlichen Auftrag, der auch von
anderen Medien erfüllt
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