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Landtag, 6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 90

 

wahrscheinlich die Aufteilung so ist, dass jeder Redner, jede Rednerin, egal, ob von der Regierungsfraktion oder von den Oppositionsparteien fünf beziehungsweise zehn Minuten hat, um einen Teil des positiven Ergebnisses und der tollen Situation, die wir im Wien-Tourismus haben, abzudecken und all die Punkte, die es hier positiv gibt, hervorzustreichen.

 

Lassen Sie mich aber zu Beginn vielleicht ein bisschen in der Zeit, ein paar Jahre, zurückgehen. Da kann ich mich daran erinnern, damals hat es noch den Abgeordneten der Freiheitlichen Walter Prinz gegeben, der hier beim Rednerpult gestanden ist und darüber geklagt hat, wie viele neue Hotels in dieser Stadt gebaut werden und dass das eine Katastrophe ist, weil sich das nie ausgehen kann, so viele Touristen nie nach Wien kommen. Er wurde eines Besseren belehrt.

 

Im Jahr 2003 hat es unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten der Stadt Wien, der Wirtschaftskammer Wien und vor allem auch aus der Tourismuswirtschaft die Vereinbarung über ein Tourismuskonzept gegeben, mit dem Ziel, bis zum Jahr 2010 zehn Millionen Nächtigungen zu erreichen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie weit sind wir auf diesem Weg? Es war, wie gesagt, 2003. Bis 2010 haben wir noch ein paar Jahre. Trotzdem kann sich die Situation, in der wir uns jetzt befinden, wirklich sehen lassen. Wir rennen als Tourismusstadt Wien von einem Rekord zum anderen. Im Jahr 2005, wo der Wien-Tourismus das 50-jährige Jubiläum seines Bestehens gefeiert hat, hat es einen Höchststand an Gästenächtigungen von 8,8 Millionen Nächtigungen gegeben, ein Plus von 4 Prozent gegenüber dem weiteren Rekordjahr aus dem Jahr 2004. Besonders erfreulich, auch für die Wirtschaft, ist natürlich, dass es auch eine Umsatzsteigerung gegeben hat, die sogar noch höher als 4 Prozent war, nämlich 6,7 Prozent. Zusammengefasst kann man sagen, dass in den vergangenen drei Jahren eine Steigerung von 1,1 Millionen Nächtigungen oder 14,5 Prozent erreicht wurde.

 

Was natürlich für uns sehr wichtig ist, ist, dass es einen positiven Trend gibt, nicht nur in der Anzahl der Nächtigungen, sondern dass es auch einen positiven Trend gibt, was die Arbeitsplatzsituation betrifft. Denn natürlich schaffen die Tourismusbetriebe, vor allem die Klein- und Mittelbetriebe sehr viele Arbeitsplätze beziehungsweise sichern sehr viele Arbeitsplätze in dieser Stadt.

 

In der Hotellerie hat sich das Bettenangebot auch vergrößert. So haben wir per 31. Mai 2006 in Wien derzeit 43 800 Betten. Das ist ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zu 2005. In den nächsten Monaten wird sich dieses Angebot noch deutlich steigern. Das Erfreuliche ist, dass es auch bei der Auslastung Steigerungen gibt. Also wir haben nicht eine Situation, dass es mehr Hotelbetten, aber weniger Auslastung gibt, sondern dass auch die Auslastungsrate dementsprechend gestiegen ist.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist natürlich so, dass das nicht von allein passiert, dass wir im Tourismus so erfolgreich sind. Es hat nichts mit dem Wetter zu tun, auch wenn wir wissen, dass überall auf der Welt die Sonne scheint. Wir müssen hier natürlich an den Rahmenbedingungen, die für uns sehr wichtig sind, weiterarbeiten. Auch das hat sich die Strategiegruppe unter der Leitung des Tourismusdirektors Seitlinger vorgenommen und hat eine ganze Reihe von Punkten und Zielsetzungen angeführt, die es bis 2010, und natürlich dann auch fortführend, zu erreichen gilt. Ich nenne hier nur die Schlagworte: eine Verbesserung der Erreichbarkeit, eine Verbesserung beim Geschäfts-, beim Messe- und beim Kongresstourismus, neue Attraktionen, vermehrte Aktivitäten, eine Verbesserung des Angebots oder der Präsenz beim Shopping, eine Verbesserung bei der Sicherheit und natürlich muss es auch ein dementsprechendes Marketing geben.

 

Sie haben mitbekommen, allein all diese Punkte würden jeweils zehn Minuten bedürfen, um sie auszuführen. So viel Zeit habe ich nicht. Deswegen möchte ich mich insbesondere auf einen Punkt konzentrieren, nämlich auf den Kongresstourismus. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir können mit Stolz sagen, Wien ist Kongresstourismus-Weltmeister. Wir sind im Kongresstourismus Weltspitze. Und das nicht erst im Jahr 2006, sondern wir waren das schon im Jahr 2005 und wir waren auch schon im Jahr 2004 Weltspitze.

 

Auch dazu ein paar Zahlen: Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2004 konnte die Gesamtzahl der Veranstaltungen von 1 633 um 7 Prozent auf 1 748 erhöht werden. Die damit bewirkten Nächtigungen sind um 17 Prozent auf über 1 Million Nächtigungen gestiegen. Das Erfreuliche ist, die Kongresstouristen geben das meiste Geld in unserer Stadt aus. Hier gibt es Angaben und Berechnungen, die von zirka 360 EUR bis über 400 EUR lauten. Der Beitrag des Kongresstourismus zum gesamtösterreichischen Bruttoinlandsprodukt ist um 10 Prozent gestiegen, von 456 Millionen EUR auf 503 Millionen EUR. Auch das Steueraufkommen kann sich dementsprechend sehen lassen. Es erhöhte sich um 11 Prozent auf 138,3 Millionen EUR. Von diesem Steueraufkommen kamen dem Bund rund 90 Millionen und Wien rund 16,8 Millionen EUR zugute.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie sehen also, wir sind sehr aktiv. Es gilt natürlich, diese Aktivitäten beizubehalten und weiter aktiv zu sein. Es gibt noch für das laufende Jahr 2006, aber auch schon für das Jahr 2007 wieder eine sehr große Anzahl von Kongressen, die in Wien geplant sind, mit dementsprechend vielen Besucherinnen und Besuchern. Ich möchte von dieser Stelle dem Tourismusdirektor Karl Seitlinger und seinem Team ganz herzlich Danke sagen und auf diesem Weg auch gute Besserung wünschen, weil er dementsprechend erkrankt ist! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, erfreulich am Tourismus sind nicht nur diese Zahlen, die ich Ihnen genannt habe, sondern es ist auch erfreulich, dass die Wienerinnen und Wiener die Maßnahmen der Stadt unterstützen und dass die Wienerinnen und Wiener erkennen, wie wichtig dieser Tourismus für die Stadt ist. So gibt es eine aktuelle Studie aus dem Sommer, wo die

 

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