Landtag,
12. Sitzung vom 21.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 71
Beantwortung des StR Schicker auf eine Frage meiner
Kollegin Matiasek noch immer keine Einreichung zur Baubewilligung vor. Daher
frage ich Sie, sehr geehrter Herr Stadtrat: Wissen Sie, gibt es inzwischen eine
Einreichung zur Baubewilligung, und mit welchem Zweck? Wenn nicht: Würden Sie
auch einmal Gespräche betreffend die Verbauung dieses Grundstückes mit den
Eigentümern aufnehmen?
Präsidentin Erika Stubenvoll: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Was Sie
sagen, ist richtig. Gerade bei Sanierungsmaßnahmen in jenen Bereichen, wo auch
Privatwohnhäuser mit einbezogen sind, hat die Stadt Wien einen großen
Handlungsbedarf auch in der Motivation, diese privaten Hauseigentümer mit
einzubeziehen. Das können wir im Regelfall nur mit dem Einsatz hoher
Förderungsmittel, wenn man so will, auch als Einladung der privaten
Hauseigentümer dazu, sich an einer Blocksanierung zu beteiligen.
Ich werde mir das konkrete Projekt gerne noch einmal
ansehen, weiß aber, dass wir in diesem gesamten Bereich in sehr enger
Kooperation über das Instrument des Wohnfonds mit Hilfe der Gebietsbetreuungen
versuchen, auch private Haus- und Wohnungseigentümer in den
Gesamtsanierungsprozess einzubeziehen.
Den von dir konkret angesprochenen Block werde ich
mir gerne ansehen. Soviel ich weiß, ist er aber in der Planung mit
berücksichtigt.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Wir kommen zur 2. Zusatzfrage: Frau Abg Dipl-Ing Gretner, bitte.
Abg Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Stadtrat!
Die Sanierungsoffensive am Westgürtel ist sicher zu
begrüßen. Es gibt ja auch einen Stadtentwicklungsplan, das so genannte
Zielgebiet Westgürtel.
Meine Fragen richten sich jetzt dahin gehend,
inwieweit diese beiden Projekte der Stadt Wien, also einerseits von der
Stadtplanung das Zielgebiet Westgürtel und andererseits Ihre
Sanierungsoffensive, aufeinander abgestimmt sind, ob es da beispielsweise einen
eigenen Projektkoordinator wie auch bei den anderen
Stadtentwicklungsgebieten/Zielgebieten geben wird und ob Sie sich vorstellen
könnten, dass man dieses Zielgebiet, das jetzt im Stadtentwicklungsplan nur bis
zur Schweglerbrücke ausgewiesen ist, nicht auch bis zur Johnstraße verlängern
könnte, um das Westbahnhofgebiet einzubinden. Ich nehme nämlich an, dass Ihre
Sanierungsoffensive sehr wohl auch das Westbahnhofgebiet mit umfasst.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Es gibt
hier eine ganz enge Abstimmung zwischen meinem Ressort und dem Ressort des
Planungsstadtrates Rudi Schicker. Sie haben völlig recht, es macht Sinn, sich
hier ganz eng aufeinander abzustimmen; es wäre ja nicht zweckmäßig, eine
Parallelstruktur aufzubauen. Deshalb haben wir unsere Sanierungsoffensive auch
auf Basis der Konzepte der Stadtplanung konzipiert, und es sind eine ganze
Reihe von Instrumenten vorgesehen, die uns bei der Betreuung der Umsetzung
dieser Sanierungsmaßnahmen helfen sollen.
Das sind neben einer Reihe von Betreuern, die es in
der Stadtplanung gibt, natürlich auch in meinem Ressort sehr wohl
Koordinatoren, aber auch die Gebietsbetreuungen, die sich vor Ort auf Grund
ihrer Kenntnis dieser Sanierungsziele auch gemeinsam mit dem Wohnfonds und mit
anderen Instrumenten der Stadt Wien abstimmen und insbesondere auch die
Gespräche führen, zum Beispiel mit privaten Hauseigentümern, aber auch mit den
Mieterinnen und Mietern.
Was den Bereich des Westbahnhofes betrifft, haben Sie
recht, das ist insgesamt ein ganz wichtiges Gebiet im Bereich des Westgürtels.
Hier sind aber natürlich auch die Entwicklungen, die unmittelbar den
Westbahnhof betreffen, mit zu berücksichtigen. Das Wohngebiet rundherum wird
aber sehr wohl im Rahmen dieser Sanierungsoffensive von uns mit betreut.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Wir kommen zur 3. Zusatzfrage. Sie wird von Herrn Abg Ing
Mag Dworak gestellt.
Abg Ing Mag Bernhard Dworak
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Guten Morgen, Herr Stadtrat!
Der Gürtel beziehungsweise auch der Westgürtel ist
eine Endlos-Story. Schon 1967 hat es erste Studien gegeben, dann hat es
Vorschläge im Jahr 1983 gegeben. Die Gürtelkommission hat zwischen 1984 und
1988 getagt. Dann hat es ein Leitprojekt 1988 im STEP gegeben, damals
Leitprojekt Westgürtel. Dann hat es ein Sanierungsprogramm Westgürtel zwischen
1993 und 1996 gegeben, dann den URBAN Wien-Gürtel Plus zwischen 1995 und 1999
unter dem Titel URBION. Dann wurde schlussendlich im Jahre 2005 im
Stadtentwicklungsplan wieder einmal der Westgürtel, vor allem aber insgesamt
der Gürtel zum Zielgebiet ernannt. Dann hat die SPÖ 2006 in Rust diesen
Westgürtel als ihr politisches Thema wieder auf die Tagesordnung gesetzt.
Jetzt ist es natürlich eine Frage - 1967 die erste
Studie, bis heute; bekanntlich ist das Archiv die Rache der Journalisten, in
dem Fall zieht es natürlich auch der Politiker heran -: Wann soll Ihrer Meinung
nach das Projekt beendet sein? Die Stadt Wien gibt hier viel Geld. Aber es gibt
ja irgendeinen Zeitplan, den habe ich jetzt nicht von Ihnen gehört.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dr Michael Ludwig:
Man muss sagen, es ist ja in den letzten Jahren viel geschehen, auch im
Bereich des Gürtels. Erst vor wenigen Tagen hat der Gürtel-Nightwalk
stattgefunden, wo man gesehen hat, wie vor allem junge Menschen beispielsweise
den gesamten neu geschaffenen Bereich in Gürtel-nahen Bezirksteilen sehr wohl
positiv aufnehmen, vor allem zur Nutzung für kulturelle Zwecke. Hier ist ja
auch viel geschehen. Wir haben in den letzten Jahren auch in den angrenzenden
Bezirken, auch im Bereich des Wohnbaus, viele Gebiete neu entwickeln und
sanieren können.
Aber es ist, wenn man so will,
eine große, ständige Aufgabe auch für uns in der Stadt Wien, die wir die
privaten Hauseigentümer unterstützen. Das ist ja, wenn man so will, auch
weltweit fast einmalig, dass wir in einem so
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