Landtag,
12. Sitzung vom 21.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 71
habe vor der StRin Sima, die als Umweltstadträtin
damit befasst ist, auch schon andere Stadträtinnen damit befasst gesehen,
nämlich insbesondere auch die jeweilige Personalstadträtin, und das war vor der
StRin Frauenberger die StRin Wehsely, die sich mit diesen Fragen
auseinandergesetzt hat, und davor noch die StRin Brauner. Ich erinnere in
diesem Zusammenhang an Anfragen, die die ÖVP seinerzeit noch an die StRin
Brauner gestellt hat: Wie ist denn das mit der Grünanlagenverordnung und mit
der Reinhalteverordnung? Wie viele Bestrafungen gibt es denn da im Jahr nach
diesen Bestimmungen? - Denn viel sauberer war es vor fünf, sechs Jahren in
diesem Bereich auch nicht. - Und die Antwort, die ich zurückbekommen habe, war:
Es gibt eigentlich keine Bestrafungen nach der Grünanlagenverordnung und nach
der Reinhalteverordnung.
Das saniert man jetzt, Gott sei Dank! Steter Tropfen
höhlt den Stein. Es ist etwas sehr Erfreuliches, insbesondere auch für meine
Fraktion, dass wir heute zu diesem Ordnungsdienst kommen – wenn auch nur en
miniature, wenn auch nur in einer ganz kleinen Art und Weise. Aber es kann ja
noch etwas daraus entstehen!
Es ist daher für mich selbstverständlich und
naheliegend, dass dieses Gesetz heute mit großer Mehrheit beschlossen wird -
auch wenn es in weitem Umfang nichts Neues bringt, denn vollziehen hätte man
geltende Rechtsvorschriften schon lange können, aber man hat sich nun seitens
der Sozialdemokratie und seitens der Frau StRin Sima offensichtlich dazu
entschlossen, gleich ein neues Gesetz zu bringen, wenn man jetzt darangeht, die
Reinhaltungsvorschriften auch zu kontrollieren. - Soll sein.
Bei einer Fraktion nehme ich zur Kenntnis, dass man
weniger vom Vollzug von bestehenden Normen hält. Das ist absurd. Das ist genauso
absurd, wie die Präsentation der GRÜNEN heute, die völlig unterschiedlich
ausgeschaut hat. Wenn man Herrn Kollegen Maresch zugehört hat, war das eine
gänzlich andere Rede, als wenn man der Klubobfrau zugehört hat - aber dieses
Mal konnte man sich immerhin noch dazu durchringen, einheitlich abzustimmen -:
Kollege Maresch sagt, mit diesen „Waste Watchers“ haben wir jetzt tatsächlich
einen Ordnungsdienst erreicht, und daher sind wir dagegen. Frau Kollegin
Vassilakou hat gesagt, das ist ganz sicher kein Ordnungsdienst, und man wird
auch sicherlich gegen alle weiteren Ordnungsdienste kommunaler Natur sein. -
Wir nehmen diese absurde Haltung der GRÜNEN zur Kenntnis. (Beifall bei der
ÖVP.)
Absurd ist auch das Argument, gegen Ordnungsdienste
zu sein, weil sie angeblich immer drei Probleme haben, nämlich schlecht
gekleidet zu sein, schlecht ausgebildet zu sein und schlecht bezahlt zu sein.
Ich denke, das sollte wohl nicht auf Gemeindebedienstete der Stadt Wien
zutreffen. Ich meine, dass diese gut bezahlt sind, dass diese auch hervorragend
ausgebildet sind, und wenn man sich die Herrschaften und auch die Damen
anschaut, dann kann man feststellen, dass sie auch durchaus gut gekleidet sind,
wenn auch - und da muss ich natürlich meinem Vorredner von meiner Fraktion,
Herrn Kollegen Stiftner, ganz recht geben - eine Vereinheitlichung in der
Bekleidung und eine klare Uniformierung ein weiterer Fortschritt wären. Aber
vielleicht kommt auch das noch. Wir haben einen Antrag gestellt, dass diese
„Waste Watchers“ entsprechend uniformiert werden.
Es geht uns darum, dass wir zwar heute sagen, wir
freuen uns darüber, dass man mit der Schaffung dieser Kontrolltruppe der „Waste
Watchers“ unsere Ideen aufgegriffen hat, meinen aber, dass man dieses System -
von dem man uns immer gesagt hat, das geht nicht - noch weiter ausbauen sollte.
Ich kann mich noch gut erinnern an all die vielen Debatten, wo man gesagt hat:
Das geht nicht, da ist die Polizei zuständig! Und wenn einer ein Papierl
wegschmeißt, dann hat solch ein Organ ja keine Sanktionsgewalt! Wie soll er ihn
bestrafen? Er kann ihn nicht festnehmen, und es gibt Schwierigkeiten! Und man
braucht die Polizei, und man braucht eine Behörde! - Und ich weiß nicht, was
man noch alles braucht! (Abg Mag Rüdiger Maresch: Die einzige Schwierigkeit
ist, wenn Kollege Aigner ... einer Demonstration ...!) - Herr Kollege
Maresch, die Neonazis sind ein wichtiges Thema, aber nicht alles, was hier
debattiert wird, hat mit Neonazis zu tun! (Beifall bei der ÖVP.)
Man hat uns gesagt, Gemeindeorgane können keine
Organstrafverfügungen erlassen, sie werden sich nicht durchsetzen können, man
wird sie nicht ernst nehmen. - Wir haben gesagt: Bitte, bei den Weißkapplern
funktioniert es, bei den Blaukapplern funktioniert es, warum soll es nicht auch
bei der Überwachung von Reinhaltevorschriften funktionieren?
Es ist jetzt in § 5 enthalten, dass
Organstrafverfügungen erlassen werden können. Man hat gesagt, wenn der
Betreffende weggeht, dann kann man überhaupt nichts machen, wenn dieser nicht sagt,
wie er heißt, dann kann er nicht zur Anzeige gebracht werden. Das stimmt
natürlich nicht! Ich habe schon seinerzeit gesagt, bei den
Fischereiaufsichtsorganen hat man das ganz klar geregelt, man hat es auch jetzt
bei den „Waste Watchers“ klar geregelt. Selbstverständlich haben die
Überwachungsorgane das Recht, den Betreffenden zur Ausweisleistung
aufzufordern, und der Betroffene ist verpflichtet, sich auszuweisen. Wenn er es
nicht macht, muss er damit rechnen, dass er doppelt so viel bezahlen muss wie bisher,
denn die Strafdrohung liegt dann für diesen Fall statt bei 1 000 EUR
bei 2 000 EUR.
Es gibt die mündliche Ermahnung, es gibt ein
Anhalterecht. Es gibt alles das, was man von Organen des öffentlichen
Sicherheitsdienstes erwarten darf. Und ich bin davon überzeugt, dass diese
Truppe das auch gut machen wird. Man muss ihr allerdings die entsprechenden
Ressourcen zur Verfügung stellen. Da bin ich noch nicht davon überzeugt, dass
das mit 30 Mann oder 30 Damen funktionieren wird, aber es wird ja
sicher eine Evaluierungsphase kommen und dann werden wir sehen, wie weit wir
damit gekommen sind.
Fakt bleibt, dass die Organe der
öffentlichen Aufsicht in dieser Stadt immer mehr werden, und dass man sich
nicht darauf einigen kann, eine einheitliche Stadtwache
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