Landtag,
12. Sitzung vom 21.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 71
Landtagsabgeordneten Kurth-Bodo Blind und Veronika
Matiasek abstimmen. Er betrifft zwei Paragraphen beziehungsweise Ergänzungen.
Ich glaube, er wurde hier genügend erläutert.
Wer diesem Zusatzantrag die Zustimmung gibt, den
bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das sind ÖVP und FPÖ, daher nicht die
erforderliche Mehrheit. Der Zusatzantrag ist abgelehnt.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Gesetzesvorlage.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu erheben.
– Das Gesetz ist somit mehrstimmig gegen die Stimmen der GRÜNEN angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss- und
Resolutionsanträge, eingebracht von der ÖVP, von den Herren Abgen
Dipl-Ing Stiftner, Robert Parzer und Dr Wolfgang Ulm, betreffend die
Ausstattung der „Waste Watcher“ mit eigenen, gut erkennbaren Uniformen.
Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, den bitte ich
um ein Zeichen mit der Hand. – Das sind die ÖVP und die FPÖ. Das ist nicht der
erforderliche Mehrheit, der Antrag ist somit abgelehnt.
Wir kommen zum Beschlussantrag der
FPÖ-Landtagsabgeordneten Kurth-Bodo Blind, Veronika Matiasek und DDr Schock betreffend „Städtischer
Ordnungsdienst".
Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, den bitte ich
um ein Zeichen mit der Hand. – Das sind ebenfalls ÖVP und FPÖ. Der Antrag hat
nicht die erforderliche Mehrheit und ist daher abgelehnt.
Wir kommen nun zum Beschluss- und Resolutionsantrag
der ÖVP betreffend „Waste Watcher als Keimzelle eines neuen kommunalen
Ordnungsdienstes".
Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, den ersuche
ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das sind ÖVP und FPÖ. Das ist wieder nicht
die erforderliche Mehrheit und daher auch abgelehnt.
Wenn kein Widerspruch erfolgt, werde ich sofort die
zweite Lesung vornehmen lassen. – Ich sehe keinen Widerspruch.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtages, die
dem Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. –
Das Gesetz ist somit in zweiter Lesung mehrheitlich gegen die GRÜNEN
angenommen.
Wir kommen nun zur Postnummer 1. Sie betrifft
die erste Lesung der Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Wiener
Kindertagesheimgesetz geändert wird. Berichterstatterin ist Frau LhptmStin
Laska. Ich bitte sie, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin LhptmStin Grete Laska: Sehr geehrte Damen und
Herren! Ich ersuche um Zustimmung zu diesem Gesetz.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Gemäß § 30c Abs 10 der
Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und die Spezialdebatte
zusammenzulegen.
Wird gegen die Zusammenlegung eine Einwendung
erhoben? – Das ist nicht der Fall, ich werde daher so vorgehen.
Die Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet ist Herr
Abg DDr Schock. Ich erteile
ihm das Wort.
Abg DDr Eduard Schock (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau
Landeshauptmann-Stellvertreterin! Meine Damen und Herren!
Der Entwurf der Novelle, der uns hier vorliegt,
regelt die Ausbildung von Betreuungspersonen in unseren Kindergärten und
europäisiert diese Ausbildung. Viel mehr steht nicht drinnen, auch in den
Erläuternden Bemerkungen dieser Novelle ist bloß von bescheidmäßiger
Anerkennung dieser Zeugnisse die Rede.
Die Freiheitliche Fraktion möchte auf einen ganz
besonderen Aspekt dieser Novelle hinweisen, denn schon nach sehr kurzer
Recherche stellt man ja fest, dass es bei den begünstigten Staaten, also bei
den Staaten, aus denen die Ausbildung quasi nostrifiziert wird, nicht nur um
Mitglieder der Europäischen Union geht, sondern etwa auch um die Türkei. Die
Türkei gehört zu jener Gruppe, für die nicht einmal eine Beglaubigung notwendig
ist. Meine Damen und Herren, darin liegt der Hund bei dieser Novelle begraben,
denn die Türkei ist ein Land, das keine europäischen Standards hat, keine
europäische Kultur hat. Ich meine, wir müssen uns ganz genau ansehen, wem wir
die Kinder in unseren Kindergärten überantworten.
Wir wissen alle, dass in der Türkei derzeit ein
Backlash im Gang ist, eine Islamisierungswelle, eine Fundamentalisierungswelle,
wo die Bestellung Erdoğans zum Ministerpräsidenten und Abdullah Güls zum
Staatspräsidenten ja nur die Spitze des Eisberges darstellen. Beide haben die
Islamisierung der Türkei verlangt, beide haben Ehefrauen, die das
Kopftuchverbot ablehnen, das in der Türkei ja gilt.
Ich möchte hier in Erinnerung rufen, dass auch der
Ministerpräsident dieses Landes, Herr Erdoğan, wegen Volksverhetzung vor
nicht einmal zehn Jahren eingesperrt war, inhaftiert war, und zwar wegen folgendes
Zitats: Das Zitat, wie gesagt, des Herrn Erdoğan, des Ministerpräsidenten
der Türkei. Jetzt kommt das Zitat: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir
aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die
Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere
Soldaten."
Meine Damen und Herren, das ist ein Zitat des
Ministerpräsidenten der Türkei. (Abg Mag Thomas
Reindl: Er hat es aber nicht als Ministerpräsident gesagt! Er hat sich
distanziert davon!) Das zeigt auch die Geisteshaltung, die dort herrscht, das
zeigt die Geisteshaltung, mit der Lehrer, Kindergärtnerinnen in diesem Land
heranwachsen, ausgebildet werden.
Ich frage Sie, wollen Sie
wirklich, dass aus diesem Land Kindergärtnerinnen zu uns nach Wien kommen, dass
solche Kindergärtnerinnen dann unsere Wiener Kinder in den Kindergärten
unterrichten? Ja, meine Damen und Herren, vor allem jener drei Parteien, die
auch gestern diesen scheinheiligen Entschließungsantrag unterschrieben haben,
diesen schönfärberischen Entschließungsantrag: Die Menschen wollen diese
Entwicklung nicht, die Menschen in Wien, in Österreich, ja, in
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular