Landtag,
12. Sitzung vom 21.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 71
Bildungssystem muss man immer viel verändern
– ... (Zwischenruf von StRin Mag Katharina
Cortolezis-Schlager) – Ich habe so ein Rauschen im Ohr! Ich hoffe, das ist kein
Tinnitus! – Wissen Sie, es wäre wirklich schön, wenn man sich darauf einigen
könnte, wie die Zahlen wirklich sind, und es gäbe eine Unterstützung dort, wo
Sie zuständig sind, nämlich in den Bundesländern, wo Sie zuständig sind, und
auf Bundesebene.
Auf Bundesebene fällt mir nämlich etwas ein: Da gibt
es eine OECD-Studie, „Education at a Glance“, eine ganz aktuelle Studie, aber
im Grunde genommen eine von vielen bildungspolitischen Studien, die ein
vernichtendes Zeugnis für sieben Jahre Schulpolitik von Schüssel und Gehrer
darstellen. (StRin Mag Katharina
Cortolezis-Schlager: Kindergärten sind Landessache!) Es ist heute in der Früh
schon diskutiert worden, ich will nicht alles noch einmal wiederholen: zu wenig
HochschulabsolventInnen, Bildung ist nach wie vor eine Sache der sozialen
Herkunft, Förderung von MigrantInnenkindern geht nicht so schlecht. Und da sagt
der Parteiobmann der Wiener ÖVP „Gio" Hahn: In dieser Studie ist nicht
sonderlich Neues! Danke für die Mitarbeit für eine Verbesserung des
Bildungssystems. (StRin Mag Katharina
Cortolezis-Schlager: Soll der Kindergarten Bundessache werden? – Abg Martina
LUDWIG: Das wäre eine Chance für die ÖVP-Bundesländer!)
Wissen Sie, es wäre viel gewonnen, wenn wir uns alle
den Fakten, die auf dem Tisch liegen, nicht länger verschließen und gemeinsam
ein besseres Bildungssystem erarbeiten. Da gibt es viele Vorschläge auch der
Bundesregierung, auch der Mitglieder der SPÖ in dieser Bundesregierung:
kleinere Klassen, verpflichtendes Vorschuljahr, nur als ein Thema. Es ist
übrigens von Ihnen auch immer wieder gefordert worden. Sie wollen das Ganze nur
in Wien, und allen anderen Bundesländern wollen Sie das verschließen. Das ist
mir unverständlich, aber bitte!
Wissen Sie, es wäre schön, wenn wir gemeinsam an
einer flächendeckenden und hochwertigen Versorgungslandschaft arbeiten und
nicht diese unredliche Politik mit irgendwelchen völlig falschen Zahlen
weiterführen. Dass es auch in Wien einiges zum Ausbauen gibt, ist überhaupt
keine Frage. Deshalb werden die Kindergärten in Wien auch völlig
weiterentwickelt, deshalb gibt es einen Bildungsplan, deswegen wird es in den
nächsten Jahren einen massiven Ausbau gerade der Krippenplätze geben.
Krippenplätze in Vorarlberg, ein super Thema! Wissen
Sie eigentlich, dass es in Wien dreimal so viel Kinderkrippenplätze wie in ganz
Österreich zusammen gibt? Und Sie kommen her und sagen: Vorarlberg, das will
ich auch! – Na super. Wir können stolz sein auf die Wiener Kindergärten und –
zum Glück! – darauf, dass Sie nicht verantwortlich sind dafür. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Bevor ich die
letzte Wortmeldung aufrufe, darf ich mitteilen, dass Frau Präsidentin
Stubenvoll nunmehr entschuldigt ist.
Ich darf Sie weiters informieren, es gibt in der
Zwischenzeit einen Beschlussantrag der ÖVP, der in Ordnung ist, und einen
Abänderungsantrag der GRÜNEN und der SPÖ, der noch nicht genügend unterstützt
ist.
Ich frage, ob er von den Abgeordneten unterstützt
wird? – Damit ist er jetzt eingebracht und kann verhandelt werden.
Wir kommen zur nächsten Wortmeldung, Herr Abg
Gudenus. (Abg Mag Thomas
Reindl: Oje, das wird wieder so eine Rede wie vom Schock!)
Abg Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Es freut mich immer, Herr Kollege, dass Sie mich so
ankündigen! Da merkt man schon, Sie haben recht. (Abg DDr Eduard Schock in Richtung SPÖ:
Ihr wollt die Wahrheit nicht hören!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Werter Herr
Kollege!
Kollege Wutzlhofer, den ich sehr schätze, hat vorher
davon gesprochen, dass das System in Wien das beste ist. (Heiterkeit bei der
SPÖ.) – Anscheinend finden Sie das lustig, aber wie Sie meinen. Trotzdem stellt
sich immer wieder die Frage, wenn wir von Kinderbetreuung, Kindergärten in Wien
sprechen: Wo bleibt hier der kostenlose Kindergarten in Wien? Wir reden immer
vom sozialen Wien, wir reden immer von Unterstützung für Familien: Wo bleibt
der kostenlose Kindergarten? Das sind Sie uns und der Wiener Bevölkerung
schuldig, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ. – Abg Mag Thomas Reindl: Die Antwort heißt
soziale Staffelung!) – Staffelung, ja! Ich kenne die Antwort, danke, das hätten
Sie nicht sagen müssen. (Abg Mag Thomas
Reindl: Aktives Zuhören! Dann merken Sie es sich!)
Uns liegt heute die Änderung zum Wiener
Kindertagesheimgesetz vor. Wir sollen eine EU-Richtlinie nachvollziehen,
umsetzen. Die Ansicht der FPÖ ist es ja, dass hier nicht alles, was von der EU
verordnet wird, umgesetzt werden soll, und vor allem nicht ungeprüft. Wir sagen
nicht zu allem Ja und Amen, weil wir uns eben diese Vorgaben in vielen Fällen
nicht bieten lassen. Wir haben uns diese Vorgabe angeschaut und werden diese
Vorgabe ablehnen, weil uns die EU – das haben wir auch in einer der letzten
Sitzungen vor dem Sommer schon bemerkt – schon genug Unsinn beschert hat.
Auch wenn jetzt vielleicht islamische Länder im
Rahmen der Staatsverträge nicht betroffen sind, wenn solche Ausbildungen nicht
anerkannt werden sollen, sondern erst noch nostrifiziert werden müssen, so kann
es durchaus sein, dass Staatsverträge in Zukunft mit solchen Ländern
abgeschlossen werden können. Und es birgt eben die Gefahr, wie der Klubobmann
Schock auch schon gesagt hat, dass hier islamische Betreuungspersonen auf
unsere Kinder losgelassen werden. Die Erfahrung zeigt eben, dass das in die
falsche Richtung laufen wird. Ich verweise, wie es auch schon der Herr
Klubobmann gemacht hat, auf die islamischen Schulbücher, die wir als FPÖ
aufgedeckt haben. Wir haben diesen Skandal aufgedeckt.
Das Buch „Erlaubtes und Verbotenes
im Islam" schreibt eben vor, Handabhacken für Diebe, Tod für Homosexuelle,
Scharia für alle. Die Frau ist der Acker
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