Landtag,
12. Sitzung vom 21.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 71
eingerichtet, die für die Entwicklung einer offenen
Fehlerkultur zuständig sind. Diese sehr strukturierte Vorgangsweise zeigt, dass
damit auch in der Struktur eine Qualitätsverbesserung vorangetrieben wird.
An dieser Stelle möchte ich, wenn auch mich immer
wiederholend, sagen, wir haben in Wien national und international ein sehr
gutes Gesundheitssystem und daran ist nichts schlechtzureden. Das sage nicht
nur ich als Gemeinderätin der Mehrheitsfraktion, sondern das sagen auch viele
Expertinnen und Experten, die das in einem wissenschaftlichen Kontext
vergleichen. Das sagen aber auch die Patienten und Patientinnen. Es gibt von
der Firma Ebner & Partner eine externe Befragung von Patientinnen und Patienten,
die in einzelnen medizinischen Fächern eine Zufriedenheit von über
91 Prozent aufweist.
In den Wiener Spitälern werden jährlich
3,5 Millionen Behandlungen durchgeführt. Ich sage das deswegen, weil bei
dieser Vielzahl an Behandlungen trotz der von meiner Vorrednerin angeführten
Einzelfälle im Bericht, die ich persönlich genauso tragisch finde, die hohe
Qualität und Zufriedenheit der Patienten in diesem Gesundheitssystem gegeben
ist. Ich weiß auch, dass dieses hohe Niveau von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
in diesem Gesundheitssystem erhalten wird, die bereit sind, nicht nur
Veränderungsprozesse mitzutragen, sondern ständig an den Verbesserungen und an
der persönlichen Weiterentwicklung und Umsetzung zu arbeiten. Ich nütze hier
die Gelegenheit, ihnen für diese Arbeit, für diese Bereitschaft, für dieses
Engagement Danke zu sagen. (Beifall bei der SPÖ.)
Dass bei der Vielzahl dieser Behandlungen auch
manchmal Fehler passieren, ist bedauernswert, aber es ist leider so, Fehler
können überall passieren. Wichtig ist dabei, wie man mit diesen Fehlern umgeht.
Ich habe schon gesagt, dass der Wiener Krankenanstaltenverbund da stets bemüht
ist, diese offene Fehlerkultur zu entwickeln, damit die Ergebnisqualität zu
steigern und die Fehlerquote zu minimieren. In diesem gesamten
Gesundheitssystem, meine Damen und Herren, spielt natürlich die Institution des
Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltes eine sehr wichtige Rolle.
Das ist auch in diesem Bericht ersichtlich. Es ist ebenso wichtig, und er tut
es auch im Bericht und er tut es im gesamten Diskussionsprozess, dass er die
getroffenen Qualitätsmaßnahmen hinterfragt. Es ist genauso eine konstruktive
Zusammenarbeit mit allen Institutionen und mit allen Berufsgruppen im
Gesundheitswesen wichtig und wird in diesem Bericht auch betont. Ich glaube,
das ist hier ersichtlich. Natürlich auch mit den politisch Verantwortlichen.
Einige von uns haben sich schon mit dem neuen Patientenanwalt einen Termin
ausgemacht, aber das Team, das dort arbeitet, ist ein multiprofessionelles,
also mit den Themen sehr vertraut. Es sind in diesen Gesprächen oft
Situationen, die nicht nur ein sehr hohes fachliches Niveau, sondern auch sehr
viel Einfühlungsvermögen und sehr viel soziale Kompetenz erfordern. Dieses Team
ist, wie schon gesagt, ständig im Dialog mit den Berufsgruppen. Das ist auch
aus diesem Bericht ersichtlich.
Es ist auch ersichtlich und wurde auch im Ausschuss
gesagt, dass auf Grund dieser neuen Besetzung einige Sitzungen hinsichtlich des
Härtefonds und Entschädigungsfonds nicht stattgefunden haben. Es wurde auch
gesagt, warum es bei den Auszahlungen der Entschädigungen etwas länger dauert,
weil dieser Prozess der Klarstellung manchmal etwas länger dauert.
Wie schon anfangs erwähnt, ist dies für mich, und ich
hoffe, auch für alle anderen, ein sehr guter, ein sehr aufschlussreicher
Bericht. Es freut mich, dass meine Vorredner und Vorrednerinnen diesen Bericht
annehmen werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte trotzdem ein paar Worte zu diesem
eingebrachten Antrag sagen. Wir haben das gestern auch in der Aktuellen Stunde
gehört. Wien ist in all diesen Jahren, wo es massive Belastungen seitens der
schwarz-blauen Regierung gegeben hat, eingesprungen, hat niemals sozial
Schwächere auf Grund Leistungsstreichungen im Stich gelassen. Wir haben auch
diese Mindestpensionssätze um 1,6 Prozent für die DauerbezieherInnen
angeglichen, auch diese Erhöhung getätigt. Dieser Antrag und diese Kritik sind
für mich schon eine scheinheilige Handlung! - Danke schön. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Als nächster
Redner hat sich Herr StR Ellensohn zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
StR David Ellensohn: Sehr geehrter Herr
Präsident! Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Bevor ich dazu komme, zu erklären, wozu ich von der Frau
Abg Praniess-Kastner aufgefordert wurde, ein paar Sätze zu den Wartezeiten in
den Ambulanzen:
Ich bin kein Gesundheitspolitiker, aber hin und
wieder, glücklicherweise sehr selten, Patient oder mit jemand anderem dort,
wenn eine Patientin behandelt wird. So einfach kann man es sich natürlich nicht
machen, dass man immer drankommt, wenn man einen Termin hat, man keine
Wartezeit hat und das ganz schnell geht. Mein Zahnarzt schafft das ganz
hervorragend. Dort habe ich Wartezeiten zwischen zwei und zehn Minuten, weil
der halt nicht alle Leute um 13 Uhr bestellt, sondern weil er sich jeweils
nur eine Person ins Wartezimmer setzt. Also mehr als eine Person ist nie vorher
dran. Bei meinem Augenarzt geht das leider etwas schleppender. Dort warte ich
immer zwischen ein und zwei Stunden.
Das Beispiel, das ich bringen
möchte, ist das AKH. Ich bin Vater von Zwillingen geworden und war deswegen
öfters im AKH. Jetzt sage ich gleich dazu, mit den medizinischen Leistungen
waren wir in dem Fall sehr zufrieden, es hat alles gepasst, war alles in
Ordnung. Aber keine Wartezeiten, das stimmt leider hinten und vorne nicht. Der
Regelfall ist, alle die dort bei der Mehrlingsambulanz sind, werden zur
gleichen Uhrzeit hinbestellt. Das bedeutet, eine Schwangere nach der anderen wird
behandelt oder in Betreuung genommen. Das dauert und dauert. Mitunter dauert es
von neun Uhr bis halb zwei Uhr am Nachmittag. Nachdem ich mir die Mühe gemacht
habe, jedes Mal dabei zu sein, habe ich es
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