Landtag,
12. Sitzung vom 21.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 71
übernommen. Ich frage mich - wie wir uns schon
gefragt haben, als das Gesetz hier diskutiert wurde -: Wie wird es möglich
sein, diesen großen Bereich abzudecken?
Wir haben schon, meine Kollegin Sigrid Pilz hat
schon, gesagt, wir nehmen den Bericht zur Kenntnis, bei aller Kritik, die wir
daran haben. Wir sehen natürlich auch, dass es sozusagen ein Jahr des Wechsels
war. Wir erwarten uns aber doch, dass es noch einen Bericht über den
Pflegebereich für das Jahr 2006 geben wird, und wir erwarten uns vor allem
für das nächste Jahr einen Bericht, der auch tatsächlich das ist, was vorne
draufsteht, nämlich ein Bericht der Wiener Pflege- und
PatientInnenanwaltschaft. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Heinz Hufnagl: Ich bitte nun
um den Redebeitrag von Herrn Prof Dr Brustbauer.
Wiener Pflege- und Patientenanwalt Dr Konrad Brustbauer:
Danke recht herzlich. - Herr Präsident! Frau Stadträtin!
Vorerst bedanke ich mich recht herzlich für die
Glückwünsche, die ich hier erhalten habe. Sie werden mir Auftrieb geben und
Auftrag für die Zukunft sein.
Ich freue mich auch über die mehrmals und wiederholt
vorgebrachten Glück- und Dankeswünsche für das Team, das dort arbeitet; es ist
gleich geblieben. Mit diesem Team habe ich auch den Bericht verfasst, ich
distanziere mich nicht von ihm. Ich habe mit diesem Team schlicht und einfach
das wiedergegeben, was geschehen ist, was ich in der kurzen Zeit machen und
miterleben konnte.
Hier darf ich auch gleich zur Größe dieses Teams
Folgendes sagen. Ich blicke natürlich schon ins Jahr 2007, die Aufstockung ist
inzwischen erfolgt, in weit größerem Umfang, als sie hier von einer Person
genannt wurde. Wir haben gerade im Pflegebereich Oberschwestern und eine
diplomierte Krankenschwester dazubekommen.
Es ist ja kein Geheimnis, obwohl man es vielleicht
als Dienststellenleiter gerne zum Geheimnis macht: Um 38 Prozent ist der
Anfall gestiegen, aber auf das Jahr 2007 heruntergebrochen, sind die
rückständigen Akten um 15 Prozent weniger geworden! Sie wissen, wie man so
etwas machen muss: Man muss sich mit vollem Engagement in die Sache stürzen.
Das geschieht auch bei der Patientenanwaltschaft.
Weil immer wieder die Pflege angesprochen wurde:
Gewiss ist sie - wie es so scheint - im Bericht etwas stiefmütterlich
behandelt. Aber die Gründe sind hier geliefert worden: Einerseits durch die
Zusammenlegung, die erst im Herbst 2006 wieder erfolgt ist und andererseits,
das möchte ich doch deutlich unterstreichen, dass bei der Wiener
Patientenanwaltschaft eine Heimkommission nach dem Wiener Wohn- und
Pflegeheimgesetz eingerichtet ist. Diese Heimkommission hat bereits zwei
Berichte verfasst, natürlich auch einen umfassenden Bericht für 2006, in dem
vieles drinsteht, was Sie hier vermissen. Um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden,
ist das so geschehen.
Ob es gut ist, dies in zwei Berichten abzufassen,
weiß ich nicht; der Gesetzgeber sieht es jedenfalls so vor. Vielleicht mag es
gut sein, das in Hinkunft zu vereinen. Aber ich empfehle, um nicht einen
rudimentären Blick auf die Pflegefälle zu haben, auch den umfassenden Bericht
der Heimkommission anzusehen, der Empfehlungen und vielleicht genau das
enthält, was gewünscht wird.
Ich weiß schon, es geht in das Jahr 2007, nämlich
über den Abschluss des Rechnungshofberichts. Da ich nunmehr dazu angesprochen
wurde, kann ich es ja sagen: Diese Vermögensmasse des
Patientenentschädigungsfonds liegt nunmehr auf einem eigenen Konto, ist also
eine eigene, getrennte Vermögensmasse, die geführt wird. Der bisherige
Zinsenverlust hört sich furchtbar an, hat aber seinen Schrecken dadurch
verloren, dass all die, die uns diese Zinsen schulden, deren Bezahlung zugesagt
und zum Teil auch schon überwiesen haben. Und die, die es zugesagt haben - so
sage ich es jetzt ein bisschen salopp -, sind keine Steuerflüchtlinge, sondern
durchaus honorige Institutionen. Es ist daher zu hoffen, dass alles in dieser
Form abgedeckt wird.
Soweit im Rechnungshof die Nachvollziehbarkeit der
Entscheidungen - ich verwende dieses Wort: - gerügt wird, ist das mittlerweile
behoben worden. Im Übrigen hat der Rechnungshof meiner Ansicht nach nicht
gemeint, dass der Betroffene nicht nachvollziehen kann, warum er dieses Geld
bekommt, sondern für den Rechnungshof war es selbst nicht nachvollziehbar, wie
man zu dieser Summe gekommen ist.
Es war aber dann in einzelnen Fällen ganz einfach. An
sich hat der Vorschlagende und hat der Beirat des
PatientInnenentschädigungsfonds sich natürlich ein Schema gemacht und gesagt,
so und so setzt sich die Entschädigung zusammen. Es wurde nur nicht
niedergeschrieben. Das Ergebnis ist das gleiche. In Hinkunft wird das
geschehen.
Dass die Homepage nicht schön ist - ja, mein Gesicht
ist, so glaube ich, auch darauf, ich kann nichts dafür. (Heiterkeit. - Abg Dr
Sigrid Pilz: Das habe ich nicht kritisiert!) Wir selbst legen nur die Inhalte
vor, und die äußere Form wird für uns gemacht. Wir werden also diesen Wunsch
weitergeben.
Eines darf ich noch sagen, weil ein Fall aufgegriffen
wurde, der im Bericht enthalten ist, nämlich: Dass die Verständigung vom Tod
eines Patienten an die Angehörigen verspätet erfolgt ist, das ist auch immer
wieder vorgekommen. Mittlerweile scheint mir das aber - ich greife jetzt auch
schon in das Jahr 2007 - doch weitgehend zurückgedrängt. Es wurden zur
Abstellung Maßnahmen getroffen. Ich weiß, es gibt eine Ausbildung zum
Case-Manager, und deren Implementierung bei den Krankenanstalten bewirkt, dass
eben solche Dinge nicht mehr passieren.
Soweit die Frau Abgeordnete gesagt
hat, dass der Bericht ihrer Seminararbeit gleicht, fühle ich das nicht als
Kritik, weil ich glaube, Sie wird sicher eine erfolgreiche Seminararbeit gelegt
haben. Aber man kann alles besser machen, das ist richtig. Man kann alles
besser machen, und die Empfehlungen und Wünsche habe ich gerne zur
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