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Landtag, 17. Sitzung vom 05.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 70

 

–, sich sehr gut auswirken werden. Ich kann Ihnen dazu ja schon die ersten Belege geben, die gleichzeitig auch eine gute Antwort geben auf die Frage: Warum haben wir denn die Fan-Meile, warum haben wir diese große Anstrengung hier in Herzen Wiens gemacht, warum haben wir denn die Fan-Meile nicht irgendwo am Rand der Stadt, wo sie weniger auffallen würde, aber wo man auch weniger sehen würden, untergebracht?

 

Diese Antwort gibt niemand anderer als die „Bild"-Zeitung mit einem Riesenbild, das Ihnen als liebende Wiener hoffentlich genauso gut gefällt wie mir. „Wien, die schönste Fan-Meile Europas". Das, sehr geehrte Damen und Herren, ist unbezahlbare Werbung für Wien. (Beifall bei der SPÖ.)

 

In diesem Sinne, denke ich, dass es sehr gute Auswirkungen haben wird für den Tourismus, weil es einfach eine ganz, ganz große Werbung für Wien ist, allerdings – und das zeigen die Beispiele aus Deutschland – ist die Geschichte eine mittelfristige. Natürliche kommen viele Menschen jetzt zur Europameisterschaft nach Wien, natürlich gibt es – und auch das ist ein interessantes Phänomen – jetzt schon eine gute Buchungslage. Interessant ist, ausgebucht ist derzeit der Fünfsternbereich, was ein bisschen die These widerlegt, zum Fußball kommen irgendwie nur die – ich formuliere es jetzt höflich – die WTD-Schichten. Im Gegenteil. Offensichtlich ist das ein ganz großes Ereignis auch für Topleute, für große Unternehmungen, die hier ganze Packages kaufen und ihre Kunden einladen zu einem Fußball-Match und zum Drumherum, denn so haben wir auch die Werbung angelegt.

 

Das heißt, wir sind – um das kurz auch Ihnen zu sagen, weil es sicher spannend ist – im Fünfsternbereich schon ausverkauft, in den anderen Bereichen gibt es eine gute Buchungslage, aber da ist noch genügend frei, was, denke ich, mit zwei Dingen zu tun hat. Das eine ist, dass natürlich viele sich erst entscheiden, wenn sie wissen, wie die weiteren Runden aussehen werden, um dann zu ihrem Team zu kommen oder eben auch nicht. Und das Zweite ist eben, was wir aus der Erfahrung aus Deutschland wissen, dass kurzfristig manche Buchungslagen gar nicht so sensationell waren. Ich glaube, wenn ich mich recht erinnere, sind sogar zum Teil die Buchungen in den deutschen Städten im Endeffekt leicht unter dem üblichen Schnitt gewesen, aber nachher war dann ein absolut nachhaltiger Effekt, eine gewisse Zeit nach dieser Weltmeisterschaft in Deutschland. Und das, denke ich, können wir auch für Wien erwarten, vor allem dank solcher sensationeller Berichterstattungen. Danach gibt es einen sehr großen Aufschwung, weil es eben eine große und unbezahlbare Werbung ist.

 

Zusammengefasst: Ich glaube, dass es ganz gute Auswirkungen für den Tourismus hat. Nicht kurzfristig, dass wir jetzt übergehen werden, sondern mittelfristig und langfristig ist es eine tolle Werbung für den Standort Wien. Deswegen bemühen wir uns ja auch, uns als eine lebensfrohe, weltoffene Stadt zu präsentieren, die ihre Touristen und Touristinnen mit sehr viel Qualität, aber auch mit sehr großem Herzen willkommen heißt.

 

Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön. – Die 1. Zusatzfrage kommt von Herrn Abg Mahdalik. Ich bitte darum.

 

Abg Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Landesrätin! Viele Gäste aus aller Welt, die zur EM kommen, werden hoffentlich oder wahrscheinlich auch die Wiener Hausberge, den Leopoldsberg und den Kahlenberg, besuchen und die Aussicht auf die Stadt genießen.

 

Am Leopoldsberg gibt es im Moment eine Entwicklung, die ein wenig besorgniserregend ist. Und zwar ist das Schloss am Leopoldsberg, nun, vielleicht noch nicht ganz vom Verfall bedroht, aber es ist sanierungsreif, sanierungswürdig. Es gibt keinen Gastronomiebetrieb mehr dort oben, und es gibt Gerüchte, dass dort ein Luxushotel entstehen soll.

 

Obwohl ich weiß, dass die Stadt nicht Eigentümer ist oder sonst irgendwie dort oben direkt Einfluss nehmen kann, sondern das Stift Klosterneuburg Eigentümer ist, sollte doch die Stadt Wien ein Interesse haben, dass dort wieder eine Gastronomie Platz greift für die Besucher aus Wien, aber auch aus aller Welt und dass das Schloss Leopoldsberg saniert wird, vielleicht auch mit Hilfe der Stadt Wien.

 

Darum meine Frage an Sie: Frau Landesrätin, werden Sie mit dem Chorherrenstift Klosterneuburg beziehungsweise mit den neuen Pächtern Kontakt aufnehmen und Gespräche führen, die eine Sanierung und die Einrichtung einer Gastronomie für die Bevölkerung zum Ziel haben?

 

Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Frau Landesrätin.

 

LhptmStin Mag Renate Brauner: Ich freue mich, dass Sie die Kompetenz der Stadt Wien so breit einschätzen, dass Sie auch die Entscheidungen des Stiftes Klosterneuburg – noch dazu im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft, den Sie mir dann nachher noch erklären müssen – jetzt zur Diskussion stellen. Grundsätzlich sind wir natürlich generell daran interessiert, dass die Gegend in und rund um Wien sich gastronomisch und von der Hotellerie her möglichst gut präsentiert, weil wir hier einen Qualitätstourismus haben. Wir haben ja keinen Massentourismus, sondern die Menschen, die hierher kommen, erwarten hohe Qualität. Das heißt nicht, dass es nicht viele sind, insofern sind es schon Massen, glücklicherweise, aber mit Massentourismus meinte ich jetzt Billigdorfer, die sagen, ich will kommen, die Qualität ist mir egal. Das gibt es bei uns nicht, weil wir eben sehr gute Qualität anbieten, und insofern sind wir natürlich sehr daran interessiert, dass auch jene Bereiche, auf die wir keinen direkten Einfluss haben, entsprechende Qualität anbieten.

 

Ich werde gerne nachfragen bei den Damen und Herren des Tourismusverbandes, wie sie diese Situation einschätzen, ob die wie Sie der Meinung sind, dass hier eine doch eher dramatische Situation ist. Dazu werde ich die Damen und Herren des Tourismusverbandes, die ja da einen sehr guten Überblick haben, gerne befragen, aber natürlich muss man schon unterscheiden zwischen privater Verantwortung und den Möglichkeiten, die wir

 

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