Landtag,
28. Sitzung vom 26.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 76
tausende ArbeitnehmerInnen in Deutschland.
Nächster Punkt, meine Damen und Herren, wo die Europäische Union uns
ganz besonders hilft, ist im Regional- und Sozialfonds 2007 bis 2013. Wien wird
dabei aus dem Regionalfonds 25 Millionen EUR zur Verfügung gestellt
bekommen und aus dem Sozialfonds für beschäftigungspolitische Maßnahmen stehen
Österreich hier 472 Millionen EUR zur Verfügung.
Ich glaube, damit kann man klar erkennen, dass das zwischen Österreich
und der Europäischen Union keine Einbahn ist. Wir zahlen Beiträge und es kommt
Geld retour für Spezialmaßnahmen, die notwendig sind, damit wir die
Österreicherinnen und Österreicher entsprechend unterstützen. Diese Absicherung
ist, glaube ich, hier ganz, ganz klar gegeben.
Meine Damen und Herren! Ich möchte vielleicht noch ein bisschen auf den
Vertrag von Lissabon eingehen, aber ich glaube, es ist schon sehr, sehr viel
gesagt worden. Es ist zu unterstreichen, was der Landeshauptmann schon gesagt
hat. Der Vertrag von Lissabon ist ein Erfolg, auch mit einigen Abstrichen. Das
gestehen wir alle zu, aber Europa ist eben ein Land von 27 Ländern, in dem es
einen Ausgleich geben muss. Ich verstehe daher überhaupt nicht die
freiheitliche Fraktion oder andere, die hier glauben, es wäre notwendig, dass
wir Sarkozy oder vielleicht die Frau Merkel als Chefin der Europäischen Union
haben. (Abg Mag Wolfgang Jung: Wer hat denn das gesagt?) Aha, na ja weil
Sie so gegen Van Rompuy sind. (Abg Mag Wolfgang Jung: Das habe ich nicht
gesagt!) Ich denke mir, Sie wollten einen starken Chef haben. (Abg Mag
Wolfgang Jung: Wir haben das nicht gesagt! Sie sind ein Meister des
Unterstellens!) Ah, okay, also nehmen Sie es schon wieder zurück, nehmen
Sie es schon wieder zurück. Zuerst sagen Sie, der ist zu unbekannt, der ist zu
schwach, Sie wollen jemand Stärkeren haben, der würde vielleicht mehr
polarisieren. (Abg Mag Wolfgang Jung: Das stimmt nicht!) Sie sehen
schon, meine Damen und Herren, so einfach ist die Welt nicht. – (Beifall bei
der ÖVP.)
Wir brauchen in Europa jemanden, der Europa auch zusammenhalten möchte,
der auch die Nationalitäten anerkennt. Ich denke, das wollen wir auch und
wollen nicht, dass jemand gegen die Nationalitäten kämpft, sondern wir wollen
in Europa, dass wir die Nationen zusammenhalten, dass wir gemeinsam an einem
Strang ziehen. Daher ist es wichtig, dass es in Europa nicht so passiert, wie
Sie das gerade als Opposition im Österreichischen Nationalrat machen. Sie
wollen sich hier mit der Verhinderung der Zweidrittelmehrheit Dinge erkaufen (Abg
Mag Wolfgang Jung: Weil Sie verhindern wollen, dass die Skandale öffentlich
aufgearbeitet werden, dass sie aufgearbeitet werden können!). Sie wollen
sich Dinge erkaufen und wollen damit Österreich, die Republik Österreich in
Geiselhaft nehmen (Abg Mag Wolfgang Jung: Dass sie demokratisch aussagen
können!) Das ist abzulehnen, Herr Kollege Jung. (Beifall bei der ÖVP.)
Und das ist dasselbe, Herr Kollege Jung, wo Sie auch den
Österreicherinnen und Österreichern einreden wollen, dass das Veto-Recht das
Gute ist. Nein, das Veto-Recht ist nicht das Gute, weil wir uns nicht von einem
einzelnen Land und auch nicht von der FPÖ in Geiselhaft nehmen lassen! Daher
lehnen wir das ab. (Beifall bei der ÖVP. – Abg Mag Wolfgang Jung: Sie werden
sich schneiden! Sie werden in die Knie gehen!)
Meine Damen und Herren! (Abg Mag Wolfgang Jung: Sie machen einen
Bauchfleck nach dem anderen!) Ich möchte nun noch darauf zu sprechen
kommen, dass wir uns nicht nur über den Lissabon-Vertrag unterhalten, sondern
dass wir uns noch mehr darüber unterhalten, was für Wien noch wichtig wäre in
der Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, im Meinungsaustausch hier
unter uns, aber vor allem noch, dass wir es schaffen, dass unter den Wienerinnen
und Wienern noch mehr Bewusstsein über die Leistungen der Europäischen Union
entsteht, dass wir das noch aktiver hinaustragen, und ich glaube, es kann hier
keinen Stopp an Ideen geben. (Abg Mag Wolfgang Jung: I want my money back,
das hat die Thatcher gesagt!)
Es ist heute Früh in der Fragestunde ein guter Anfang gesetzt worden,
aber ich glaube, wir sollten da noch ein Stück weiter voran gehen. Wir haben in
den vergangenen zwei Jahren, nicht einmal zwei Jahre, in 2008 und 2009, von
Seiten der Österreichischen Volkspartei hier insgesamt 14 Initiativen gesetzt,
um die EU noch transparenter zu machen, um das Leben und die Abhängigkeit und
die Verbindungen zwischen der Europäischen Union und Wien noch stärker
darzulegen. Leider sind viele dieser Anträge oder besser gesagt, alle Anträge
in der Vergangenheit abgelehnt worden.
Ich möchte daher hier nochmals darauf eingehen, dass wir in der
Europa-Kommission oder in einem Europa-Ausschuss dann auch darüber diskutieren
können, wie es mit den Förderungen für die Stadt Wien ausschaut, wie die
Vergabe erfolgt, für welche Projekte wir uns dabei engagieren, welche Projekte
wir gerne umsetzen wollen, dass wir da auch hier zu mehr Transparenz kommen.
Ich möchte, dass wir zu jährlichen Informationsveranstaltungen für die
Bürgerinnen und Bürger in Wien kommen. Ich halte das für enorm wichtig, nicht
nur auf Wien-Ebene. Ich halte es auch wichtig auf Bezirksebene, dass wir es
schaffen, in jedem Bezirk eine Informationsveranstaltung zum Thema EU
abzuhalten. Und warum soll es nicht auch möglich sein, dass es in jedem Bezirk
eine Partnerschaft mit einer anderen Stadt, mit einem anderen Bezirk innerhalb
der Europäischen Union gibt, wo es damit auch automatisch zu einem Ausgleich
von Interessen, zu einem frühen Informationsaustausch kommt. Ich halte diese
Zusammenarbeit mit anderen Städten in Europa mit dem Kulturaustausch, mit dem
Informationsaustausch hier für sehr, sehr notwendig.
Ich möchte auch, dass wir uns mehr über das
unterhalten, was im Rat der Gemeinden und Regionen Europas passiert. Ich möchte
nicht, dass das, was der Landeshauptmann erklärt hat, - er ist zwar nach der
Verfassung hierzu nicht rechtlich verpflichtet, uns nicht darüber näher zu
informieren, weil das nicht Teil des Landtages ist – Zukunft ist, sondern ich möchte,
dass wir darüber
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