Landtag,
33. Sitzung vom 24.06.2010, Wörtliches Protokoll -
Seite 17 von 100
privatisiert sind,
Investitionsmöglichkeiten für die Zukunft haben, damit diese hohe Qualität auch
in Zukunft sichergestellt wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Prof
Harry Kopietz: Die 4. Zusatzfrage
stellt Herr Abg Dr Tschirf. Ich ersuche darum.
Abg Dr
Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Landeshauptmann-Stellvertreter!
Meine Vorfragenden haben, und
zwar zu Recht, gemeint, dass Sozialleistungen in Wien nicht entsprechend valorisiert werden.
Es gibt einen Bereich, der
massiv valorisiert wird. Das sind die PR-Mittel, die
die Stadt Wien ausgibt. Gibt es da einen Valorisierungsfaktor,
weil man merkt, das wird immer mehr, oder hängt das mit den Wahlen zusammen?
Präsident Prof
Harry Kopietz: Herr
Landeshauptmann-Stellvertreter.
LhptmSt Dr
Michael Ludwig: Herr Abgeordneter!
Ich kann hier keinen Anstieg
feststellen. Sicher ist aber, dass die Betriebe, die diese Leistungen
erbringen, diese Leistungen bei großem Interesse der Wiener Bevölkerung auch
präsentieren. Ich darf nur an den Daseinsvorsorgetag am Rathausplatz erinnern,
wo sich die Magistratsabteilungen, die sich insbesondere auch in diesen
Bereichen engagieren, präsentiert haben und wo viele Wienerinnen und Wiener das
Informationsangebot gerne angenommen haben, auch im direkten Kontakt
beispielsweise ihre eigenen Gebühren überprüft haben, aber auch die
Möglichkeiten genutzt haben, neue Zugänge zu diesen Magistratsabteilungen oder
Einrichtungen der Stadt zu finden. Ich halte das für ganz wichtig, dass die
Einrichtungen der Stadt sich auch der Öffentlichkeit gegenüber öffnen und den
Zugang der Wiener Bevölkerung unterstützen. Wie man merkt, wird das von der
Wiener Bevölkerung auch mit großem Interesse angenommen und wahrgenommen. Ich
halte es auch für sehr gut. (Beifall bei
der SPÖ.)
Präsident
Prof Harry Kopietz: Danke, Herr
Landeshauptmann-Stellvertreter, für die Anfragebeantwortung.
Wir kommen nun zur Aktuellen
Stunde. Der ÖVP-Klub hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Land Wien sagt
Nein zu SPÖ-Wahlkampfschmäh - Wien braucht kein unnötiges und teures
SPÖ-Hausbesorgergesetz!“ verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39
Abs 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt.
Ich bitte den
Erstunterzeichner, Herrn Abg Dr
Aigner, die Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich bemerke, dass Ihre Redezeit
mit zehn Minuten begrenzt ist. Für weitere Wortmeldungen bringe ich in
Erinnerung, dass sich die Damen und Herren Abgeordneten nur einmal zum Wort
melden dürfen und deren Redezeit mit fünf Minuten begrenzt ist. Bitte, Herr Abg Dr Aigner.
Abg Dr
Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr
geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Die ÖVP sagt Nein zu einem
Hausbesorgergesetz. Wir sagen Ja zu Hausbesorgern, wo sie gewünscht sind, aber
Nein zu einem eigenen Gesetz, weil ein eigenes Gesetz, wie ich in der Folge
ausführen werde, nicht notwendig ist und nach wie vor und weiterhin einen
privilegierten Berufsstand schaffen wird. (Beifall
bei der ÖVP.)
Der Wahlkampfschmäh hat eine
Vorgeschichte. Es war der Volksbefragungsschmäh, der dem Ganzen vorangegangen
ist. Wir haben heute noch die Möglichkeit, über das Hundeführscheingesetz zu
diskutieren, ein Gesetz, dessen Verfassungswidrigkeit und Unvollziehbarkeit so
eindeutig ist, dass ein durchschnittlich gebildeter Vierbeiner die
Unvollziehbarkeit und Verfassungswidrigkeit bereits erschnüffeln kann! (Abg Dr Kurt Stürzenbecher: Zum Thema
bitte!) Da braucht man gar kein weitergehendes verfassungsrechtliches
Verständnis! (Beifall bei der ÖVP.)
Die Ganztagsschule schaut in
manchen Bezirken, wie im 20., so aus, dass Container aufgestellt werden. Nun
kommen Sie mit einem bestellten Bundesgesetz, für das es keine Notwendigkeit
gibt, wo angeblich ein neues Berufsbild geschaffen wird und das derartig
mangelhaft ist, dass man sich eigentlich nur wundern kann. Sie befragen und der
Nationalrat soll beschließen. Ich werde Ihnen zeigen, dass wir dieses Gesetz
wirklich nicht brauchen!
Meine Damen und Herren, es
gibt in Österreich tausende Berufsbilder, die kein eigenes Gesetz haben, wo es
reicht, dass wir Kollektivverträge abschließen, wo Einzelverträge abgeschlossen
werden. Ich frage mich wirklich, warum die Tätigkeit eines Hausbesorgers eines
eigenen Gesetzes bedarf. Das Gesetz ist damals aus guten Gründen abgeschafft
worden, weil eine doppelt privilegierte Berufsgruppe geschaffen worden ist, die
Betriebskosten in die Höhe gegangen sind und die Betreuung der Häuser nach wie
vor im Argen gelegen hat.
Meine Damen und Herren, die
Tatsache, dass seit dem Jahr 2000 so gut wie keine zusätzlichen
Arbeitsverhältnisse auf Basis des gegenwärtigen Arbeitsrechtes geschaffen
worden sind, zeigt schon, dass das Bedürfnis nach einem angestellten
Hausbetreuer gar nicht so groß gewesen sein kann, weil sonst wären
Arbeitsverhältnisse, die man ja abschließen kann, abgeschlossen worden.
Zum Gesetz im Einzelnen: Es wird hier darauf
abgestellt, dass Hausbesorger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind, die
jedenfalls die Reinhaltung eines Hauses sowie gegebenenfalls weitere Arbeiten
zu verrichten haben. Das ist schon eine Reduktion des bisherigen Berufsbildes,
weil da ist von Beaufsichtigung und Wartung gesprochen worden.
Jetzt gibt man sich schon mit der Reinigung zufrieden. Dann braucht man ein
Gesetz, wo man weiters sagt, es soll auch der Gehsteig gereinigt werden, es
können auch die Grünflächen betreut werden, Kontroll- und Wartungsaufgaben
einschließlich Kleinreparaturen,
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular