Landtag,
33. Sitzung vom 24.06.2010, Wörtliches Protokoll -
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Abg Niedermühlbichler und GenossInnen eingebracht mit den Ersuchen für die rasche
Beschlussfassung auf Basis des vorgelegten neuen und modernen
Hausbesorgergesetzes durch den Bundesgesetzgeber. Ich bringe diesen Beschluss-
und Resolutionsantrag zur Abstimmung. Wer dafür ist, den ersuche ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle hier die Stimmen der SPÖ und der Grünen fest. Somit ist der Beschluss-
und Resolutionsantrag mehrstimmig angenommen.
Ich schlage nun vor, die zweite Lesung dieser Gesetzesvorlage sofort
vornehmen zu lassen. Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die diesem
Vorschlag ihre Zustimmung erteilen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das
sind die Stimmen der SPÖ und der FPÖ. Das ist somit mit der notwendigen
Zweidrittelmehrheit so beschlossen.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtages, die dem Gesetz in zweiter
Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das sind die Stimmen
der SPÖ und der FPÖ. Somit ist das Gesetz in zweiter Lesung mehrstimmig
beschlossen.
Wir kommen zu Postnummer 16. Sie betrifft die erste Lesung der Vorlage
eines Gesetzes, mit dem das Wiener Garagengesetz 2008 und die Bauordnung für
Wien geändert werden. Berichterstatter hiezu ist Herr LhptmSt
Dr Ludwig. Ich ersuche ihn, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter LhptmSt Dr Michael
Ludwig: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Hoher Landtag! Ich ersuche
um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Präsidentin Marianne Klicka: Gemäß § 30c Abs 10 der
Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und die Spezialdebatte
zusammenzulegen. Wird gegen die Zusammenlegung ein Einwand erhoben? – Das ist
nicht der Fall. Ich werde daher so vorgehen.
Die Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abg Mag Maresch. Ich erteile
es ihm.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte
Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Landesrat, um genau zu sein!
Zum Wiener Garagengesetz, genauer gesagt zur Novelle zum Wiener
Garagengesetz ein paar Vorbemerkungen, wie heute schon angekündigt. Ich habe es
eigentlich unglaublich angenehm gefunden, wie da miteinander diskutiert wurde.
Im Normalfall wird ja, wenn es um das Verkehrswesen oder um das Garagenwesen
geht, immer sehr viel Holz und anderes gehackt, aber in diesem Fall waren alle
Beteiligten sachlich. Es war ein wirklich angenehmes Klima und es hat einen
guten Austausch an Argumenten gegeben, sowohl was die Verkehrspolitik betrifft
als auch diese klassische Garagengeschichte. Da möchte ich mich eigentlich
sowohl beim Herrn Landesrat als auch bei den beteiligten Personen aus allen
Parteien bedanken, denn das war für mich nicht immer so, dass es so ist, und es
war also eine angenehme Geschichte.
Das Zweite, und damit komme ich jetzt zum Thema: Es war so, dass sich
durchaus einige Dinge bewegt haben, also auch in eine Richtung, die mir gut
gefallen hat. Was die Kleingaragen betrifft, ist es zu einer Einigung gekommen,
die im Bereich der Erdgeschoßzonen im Altbaubereich durchaus einiges zum
Besseren wenden wird, und zwar wird es einfach nicht mehr möglich sein, dass
sich jedes aufgelassene Geschäft in eine Kleingarage verwandelt, und das finden
wir in diesem Fall hervorragend.
Die zweite Sache, die uns auch irgendwie gut gefallen hat, ist, dass man
sich für die Elektromobilität rüstet und in Garagen zukünftig die Möglichkeit
hat, auch elektrisch betriebene Kraftfahrzeuge aufzuladen.
Die Klassiker waren aber in Wirklichkeit – und da hat sich relativ wenig
bewegt in unseren Augen – auf der einen Seite die Abstellmöglichkeiten für
Fahrräder. Unserer Meinung nach ist das eine sehr, sehr wichtige Sache. Da hat
sich die SPÖ bewegt, muss man sagen, aber zu wenig weit. Ein Gesetz
herauszubringen, das eine Kann-Bestimmung enthält, dass 20 Prozent der
Stellplätze in Fahrradabstellanlagen beziehungsweise in Abstellmöglichkeiten
für Zweiräder insgesamt umgewandelt werden können, ist zwar gut, aber keine
Muss-Bestimmung. Das war der Grund, warum wir das nicht so goutiert haben. Wir
hatten eine lange Debatte dazu mit Auf und Ab. Andere Parteien sehen das
natürlich anders, als wir das gesehen haben. Die SPÖ hat sich hier bewegt, aber
unserer Meinung nach zu wenig. – Das ist das eine.
Der zweite Klassiker in dem Bereich ist das Stellplatzregulativ. Da gab
es interessante Debatten dazu, weil möglicherweise das, was dabei herauskommt,
ähnlich ist, aber der Ansatz ist grundsätzlich ein anderer.
Unserer Meinung nach führt das Stellplatzregulativ – also eine Wohnung, ein
Stellplatz – dazu, dass im Altbaubereich, also, wenn man so will, im
Stadtzentrum, eine unglaubliche Vermehrung der Stellplätze stattfindet. Wir
hätten gerne eine Reduzierung gehabt. Da hat sich die Mehrheit, und zwar alle
drei Parteien, nicht anschließen können. Wir sagen, schade, denn wenn ich einen
Neubau statt eines Altbaus hätte, dann muss man entweder Abschlagzahlungen
leisten oder hat pro neu errichteter Wohnung ein Mehr an Stellplätzen dann in
der Stadt. Dem können wir nichts abgewinnen.
Interessant war aber auch die Debatte – das möchte ich auch noch kurz
erwähnen – zum Neubaubereich, also zum Beispiel Flugfeld Aspern,
Nordbahnhof, Südbahnhof. Da war die Idee: Wie kann man es durchsetzen in
Richtung Wohnsammelgarage und Streichung der Stellplätze an der Oberfläche? Das
waren interessante Debatten. Leider Gottes haben wir sie nicht wirklich
abgeschlossen, sondern es ist letztendlich beim Stellplatzregulativ in unserer
Meinung nach nicht guter Form geblieben.
Interessant wäre auch die Debatte gewesen, wie bei Büros und Hotels die
Stellplatzverpflichtung sein kann.
Übrig bleibt: Wir werden trotz interessanter Debatte
diesen Gesetzesentwurf ablehnen, glauben aber mit
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