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Landtag, 37. Sitzung vom 29.05.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 32

 

auch in der „Wiener Zeitung“, und es hat auch eine sehr breit geführte Diskussion in den Printmedien, sogar in den elektronischen Medien, über diese Funktion gegeben, weil der bisherige Amtsinhaber und die bisherige Amtsinhaberin ja auch sehr gute Arbeit geleistet haben. Es war ziemlich unbestritten, dass das eine wichtige Einrichtung ist, die auch durch die leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen hat, und von daher hat es auch eine breit geführte Diskussion gegeben.

 

Auf Grund der Bewerbungen hat man gesehen, dass es durchaus auch Interesse aus dem Bereich der Privatwirtschaft gibt. Umgekehrt sage ich, ich möchte aber natürlich auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern innerhalb der Stadt Wien signalisieren, dass sie durchaus auch leitende Funktionen ansprechen können. Denn es ist auch eine Frage der Kommunikation innerhalb eines großen Unternehmens - und wir sind ein solches -, dass das Engagement von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dadurch verstärkt wird, wenn sie die Möglichkeit haben, sich im eigenen Unternehmen weiterzuentwickeln, bereit sind, sich auch zu qualifizieren, sich weiterzubilden, sich auf führende Funktionen vorzubereiten.

 

Also ich finde es richtig, dass Sie sagen, es sollte da immer eine gewisse Wechselwirkung auch mit der privaten Wirtschaft geben, aber ich halte es durchaus auch für gut, dass wir viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Magistrat haben, die auch führende Funktionen ansprechen wollen. Aber richtig ist: Wir werden das auch in Zukunft weiter stark nach außen kommunizieren, damit es hier auch einen Wettbewerb innerhalb der Gesellschaft gibt.

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Danke, Herr Landeshauptmann.

 

Bevor wir zur letzten Zusatzfrage kommen, möchte ich auf der Besuchergalerie eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Berufsschule für das Baugewerbe sehr herzlich im Wiener Landtag begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)

 

Die 4. und letzte Zusatzfrage stellt nun Frau Abg. Schwarz. - Bitte.

 

9.33.04

Abg. Sabine Schwarz (ÖVP): Guten Morgen, Herr Landeshauptmann! Vielen Dank für diese ausführliche Beantwortung.

 

Weil es ja, wie wir schon von Kollegen Aigner gehört haben, viele gute weibliche Kandidatinnen und sozusagen nur einen männlichen Bewerber gegeben hat, stellt sich schon die Frage, ob man da nicht, so wie in der Privatwirtschaft, eine Fristverlängerung für männliche Kandidaten gewähren kann, wenn man auf die Geschlechterparität Wert legt. Können Sie sich das vorstellen?

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Bitte, Herr Landeshauptmann.

 

Lhptm Dr. Michael Ludwig: Es haben sich ja Bewerber gemeldet, und mir würde jetzt nicht zwingend einleuchten, was eine Fristverlängerung bedeuten würde, denn, wie gesagt, wir haben, schon bevor wir den offiziellen Ausschreibungsakt gesetzt haben, auch eine sehr intensive Diskussion in der Öffentlichkeit über die Rolle der Kinder- und Jugendanwältin und des Kinder- und Jugendanwaltes geführt. Also es war, glaube ich, durchaus möglich, wenn man ein gewisses persönliches Interesse gezeigt hat, das auch durch die Medien zu erfahren.

 

Wir haben, wie ich meine, alle vom Gesetz vorgeschriebenen Fristen eingehalten, und ich denke, dass es Sinn macht - um auf die Frage noch konkreter einzugehen -, dass man auch die Erfahrungen mit jenen, die sehr qualifiziert waren, in diesem Fall mit vielen sehr gut qualifizierten Frauen, so weiterführt, dass man sich überlegt, dass man auf Grund des Hearings und der Erfahrung, die man in den Hearings auch mit Bewerberinnen, die bei dieser Funktion nicht zum Zug gekommen sind, gemacht hat, schaut, ob es nicht möglich ist, mit diesen Frauen auch weiterzuarbeiten, denn wir haben als großes Unternehmen immer wieder vergleichbare, ähnliche Funktionen, die zu besetzen sind, dass man diese Frauen dann animiert, sich auch bei den weiteren Ausschreibungen zu bewerben.

 

Aber wir sehen natürlich, dass es in den verschiedenen Berufsgruppen nach wie vor sehr starke geschlechtsspezifische Meldungen gibt. Wir haben nach wie vor im technischen Bereich einen Überhang an Männern, genauso wie wir im Bereich Kindergarten beispielsweise einen ganz starken weiblichen Überhang haben. Wir bemühen uns, da einen gewissen Ausgleich zwischen den Geschlechtern herbeizuführen, aber ich denke, das muss stark mit einer Diskussion auch innerhalb der Öffentlichkeit einhergehen. Ich glaube, eine Fristverlängerung alleine würde da wenig bewirken. Notwendig ist da eine Bewusstseinsveränderung auch durch eine inhaltliche Diskussion in der Öffentlichkeit, und da bin ich gerne bereit, diese auch zu führen. Wir versuchen gerade, beim Animieren von Mädchen und Frauen für technische Berufe neue Wege zu gehen. Wir versuchen auch umgekehrt, Burschen und Männer für pädagogische Berufe, vom Kindergarten bis zur Schule, zu gewinnen. Also von daher ist das sicher eine interessante Diskussion, die wir in der Öffentlichkeit führen sollten. Es würde mich freuen, wenn wir das gemeinsam machen.

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Danke, Herr Landeshauptmann.

 

9.37.00†Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky - Frage|

Die 3. Anfrage (FSP-453803-2019-KFP/LM) wurde von Herrn Abg. Dr. Aigner gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Bildung, Integration, Jugend und Personal gerichtet. (In den letzten Wochen wurde des Öfteren über die Rücknahme (angeblich) österreichischer IS-Kämpfer sowie deren Angehöriger diskutiert. Die Kronen Zeitung vom 3. Mai 2019 berichtet unter der Überschrift: 'Einbürgerung notwendig - Mutter von IS-Mädchen will Enkel nach Wien holen' über Bestrebungen, die angeblichen Kinder einer IS-Kämpferin nach Wien zu holen. Es wird von Bemühungen seitens der Stadt Wien gesprochen, für die kurdische Eigenverwaltung die geforderte Bestätigung über die österreichische Staatsbürgerschaft der Kinder auszustellen. Es wäre mehr als befremdlich, wenn angesichts der Gefährlichkeit von IS-Terroristen österreichische Behörden aktiv im Ausland tätig werden, um die

 

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