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Landtag, 4. Sitzung vom 25.03.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 52

 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch bereit, da ganz flexibel zu reagieren, lassen sich sehr schnell schulen, lassen sich einschulen. Und die Verantwortlichen sind auch bereit, mit frisch eingeschulten Mitarbeitern dann auch in diesen Abteilungen die Arbeit zu erledigen, und dafür braucht es jetzt eben einen Rahmen. Wir müssen einen rechtlichen Rahmen und die rechtliche Sicherheit geben. Das ist das, was wir jetzt momentan im Krisenmanagement machen.

 

Das Kernproblem eben im Intensivbereich sind nicht die Betten, das ist kein Problem, das ist das Personal und die Personalausstattung. Ein Intensivbett kostet das Drei- bis Vierfache von einem Normalbett im Spital, und Sie wissen, wie teuer ein Spitalsbett ist. Das Teure am Bett ist nicht das Bett, natürlich schon ein bisschen auch die Maschinenausstattung, aber das wirklich Teure ist natürlich diese hochintensive Personalausstattung von super spezialausgebildetem Personal. Die Ausbildung von diesem Personal dauert nicht einige Wochen, sondern es dauert Jahre, bis Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschiedlichen Fächern, egal, ob das in der Gruppe der ärztlichen Mitarbeiter ist oder der Pflegepersonen ist oder der technischen Mitarbeiter ist - das sind alles super Spezialisten, die über Jahre ausgebildet werden müssen.

 

Was wir lernen, ist, dass wir in Krisensituationen auch Gefangene unserer permanenten Weiterspezialisierung des Gesundheitswesens sind. Ich glaube, diesen Schluss traue ich mich zu ziehen im Sinne Ihrer Fragestellung: Die Spezialisierung im Gesundheitssystem ist natürlich super, weil wir Dinge können, von denen man vor einigen Jahren noch träumen konnte, aber nicht geglaubt hat, dass es wirklich möglich ist. Wenn ich nur an die Krebsbehandlung denke zum Beispiel, welche Möglichkeiten sich da plötzlich eröffnet haben, an die Ideen der personalisierten Medizin, wo es darum geht, Medikamente so zu entwickeln, dass sie wirklich auf die einzelne Person, auf das Individuum zugeschnitten sind, also alle diese Möglichkeiten haben wir heutzutage. Wenn ich an die unglaublichen Künste der Chirurgen denke und die technische Weiterentwicklung gemeinsam mit der Röntgenologie, also viele verschiedene Bereiche mit unglaublicher Entwicklung. Das ist der Vorteil der Spezialisierung.

 

Der Nachteil der Spezialisierung ist, dass das natürlich auch ein sehr unflexibles System geworden ist, wenn es darum geht, Personal von einem Fachbereich in den anderen Fachbereich wechseln zu lassen. Und dazwischen braucht es eine Balance. Ich habe vor der Covid-Pandemie schon mit den Professoren der Universität und dem Rektor darüber Gespräche geführt, dass wir gesagt haben, wir müssen auch wieder so einen Zug hin zu Generalisten machen.

 

Es ist natürlich eine Covid-Pandemie nicht der richtige Zeitpunkt, um solche Diskussionen zu führen und schon gar nicht, um Entscheidungen zu treffen. Aber im Sinne Ihrer Frage denke ich an diese Intention. Wir brauchen eine bessere Balance im Ausgleich des, weiß ich nicht, Ausbildungsschwerpunktes letzten Endes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitssystem, wo wir die Generalisten und auch die, die zwischen verschiedenen Fachbereichen wechseln können, nicht aus den Augen verlieren dürfen.

 

Präsident Ernst Woller: Danke. Die 5. Zusatzfrage wird gestellt von Frau Abg. Korosec, ich erteile ihr das Wort.

 

9.36.40

Abg. Ingrid Korosec (ÖVP): Guten Morgen, Herr Landesrat!

 

Danke für Ihre Ausführungen, die ja sehr tiefgreifend waren. Ich möchte Sie einmal vorweg bitten, Ihrem Personal, das zuständig ist für die Einteilung der Impftermine, herzlich zu danken. Ich muss Ihnen sagen, wir haben rund um die Uhr damit zu tun, weil sich die vulnerablen Gruppen natürlich sehr, sehr viel bei uns melden. Und ich kann Ihnen sagen, Sie können auf dieses Personal stolz sein. Die sind erstens einmal wirklich fachkundig und wirklich lösungsinteressiert. Und wenn es irgendwo möglich ist, sind sie immer bereit, Veränderungen vorzunehmen. Es ist natürlich gerade bei der älteren Bevölkerung da und dort notwendig, nicht nur da und dort, sondern sehr oft notwendig. Und ich kann sagen, also wirklich beste Erfahrungen. Also recht herzlichen Dank!

 

Die heutige Beschlussfassung, ich nehme an, die wird selbstverständlich erfolgen, ist eine Sonderbestimmung. Wir sind in einer Krisensituation. Ich glaube, das ist in der Zwischenzeit wirklich allen klar. Und alle Maßnahmen, die nur möglich sind, müssen ergriffen werden, um hier wirklich tatkräftig zu helfen. Und, Herr Stadtrat, Herr Landesrat, wir haben in einigen Ausschusssitzungen auch immer wieder über Prämien gesprochen und es wurde ja auch für einen kleinen Teil, die mit Covid-19 zu tun haben, Ärzte und Pflegekräfte, eine Prämie von 500 EUR bezahlt. Das waren so ungefähr 4.000 Personen. Damals hat der Herr Bürgermeister eben auch gemeint, natürlich kann er sich vorstellen, dass hier eine weitere Zahlung erfolgt und zwar für weitere. Also nicht nur dieser kleine Bereich, sondern im Grunde genommen haben ja sehr, sehr viele Mediziner und Pflegekräfte natürlich im weiteren Bereich mit Covid-19 zu tun. Wir haben in einer Ausschusssitzung, ich glaube, in der letzten oder vorletzten, Sie auch gefragt und Sie haben gesagt, ja, können Sie sich vorstellen. Es wäre Ihnen natürlich lieber, mir auch, wenn das beim Gehalt wäre, aber wir wissen, das ist dann eine andere, sozusagen eine andere Linie, das ist Sozialpartnerschaft, und das kann nicht so rasch erfolgen. Nachdem wir zu Recht rhetorisch ununterbrochen applaudieren und Danke sagen, wie toll die Ärzte und die Pflegekräfte arbeiten - aber wissen Sie, Wertschätzung merkt man halt auch, wenn man auch sozusagen finanziell wertgeschätzt wird.

 

Daher meine Frage jetzt ganz konkret: Ist es geplant, in absehbarer Zeit, also da meine ich jetzt wirklich in den nächsten Monaten, hier in diesem Ausmaß, so in etwa von 500 EUR, einer breiteren Gruppe zu einer Prämie zu verhelfen?

 

Präsident Ernst Woller: Danke. Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Sie werden nicht überrascht sein, ich geb‘ die gleiche Antwort wie im Ausschuss: Das ist eine Frage des Verhandelns zwischen

 

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