Landtag, 20. Sitzung vom 24.02.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 35
Preisrelationsverhältnis schlechter wird. Da ist es gelungen, das Preisniveau zu halten. Da muss ich auch wiederum sagen, das ist nicht selbstverständlich, da bedarf es auch einer Disziplin in der Hotellerie, dass man sich der Wertigkeit des Wiener Standortes bewusst ist und ganz klar einen Weg der Qualität geht. Das hat die Wiener Visitor-Kommune und -Gemeinschaft auch so getan, und es ist wirklich sehr, sehr erfreulich, wenn wir uns jetzt die Umsätze hernehmen, die sich für das Jahr 2022 auf 884,4 Millionen EUR belaufen. Das bedeutet einerseits, dass es eben stärker gewachsen ist als die Nächtigungen und andererseits im Vergleich zum Jahr 2021 bereits 87 Prozent der Vorperiode des Rekordjahres 2019 erreich hat.
Im Oktober lag der Nächtigungsumsatz dann bereits um 4 Prozent und im November um 11 Prozent über dem Jahr 2019. Auch hier ist dieses 4. Quartal augenscheinlich sensationell gelaufen. Wir müssen das Thema natürlich immer wieder auch inflationsbereinigt betrachten, aber dennoch sind es Rekordwerte, die in diesen Monaten erzielt werden konnten, und das ist gut so.
Vielleicht etwas ganz Aktuelles, das noch nicht jeder hier im Raum gesehen hat: Im Jänner, im abgelaufenen Monat 23, schaffte der Tourismusstandort Wien bereits 1,1 Millionen Nächtigungen. Wenn wir uns jetzt noch einmal dieses Jahr 2022 in den Zahlen der Nächtigungen nach Herkunftsländern anschauen, ist das auch interessant. Führend war in dieser Nächtigungsumsatzdarstellung Österreich mit über 169 Millionen EUR, das entsprach einem Plus zur Vorperiode von 112 Prozent, gefolgt von Deutschland, zweitwichtigster Umsatzträger bei den Nächtigungen mit einem Plus von 138 Prozent, und an 3. Stelle - das war uns über dieses Jahr nicht ganz so sicher, aber es ist gelungen - der amerikanische Markt. Der amerikanische Markt, der natürlich ein Qualitätsmarkt ist, der auch in den Beherbergungsbetrieben im Vier- und Fünfsternsegment besonders wichtig ist, brachte mit 70,6 Millionen ein Plus von 428 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Daran sieht man, wie wichtig dieser amerikanische Fernmarkt ist, dann gefolgt von Großbritannien, Italien, Spanien, Israel und Liechtenstein. Auch bei Liechtenstein als kleinen Markt gab es ein Plus von 163 Prozent - auch nicht alltäglich, was ich Ihnen hier zeigen darf.
Noch einmal: Es ist uns wichtig, klar zu machen, wir haben Qualitätsthemen im Tourismus weiter zu besetzen. Das ist in diesem Aufbruchsjahr 2022 gelungen. Wir müssen auch weiterhin das kulturinteressierte und kaufkräftige Publikum ansprechen und wir müssen auch immer wieder neue Angebote setzen, weil der Wettbewerb der europäischen Städte natürlich ein großer ist und wir immer wieder im Lead bleiben wollen. Das bedeutet auch, dass es wichtig ist, in dieser Fernmärktethematik wie USA in der Zeit der letzten zwei Jahre nicht inaktiv gewesen zu sein. Der WienTourismus unter der Leitung von Norbert Kettner und seinem Team hat viel getan, um zu beweisen, dass wir gerade in der Zeit, in der sich viele ganz zurückgezogen haben, mit unseren Werbeaktivitäten immer spürbar geblieben sind und gezeigt haben, dass es wichtig ist, das zu tun.
Das bedeutet natürlich auch immer, dass wir nicht nur auf den Einzeltouristen zu blicken haben, sondern auch das Kongressthema entsprechend zu führen haben. Das Kongressthema ist eines, das im letzten Jahr trotz aller Probleme gut angelaufen ist. Ich darf es auch jetzt schon sagen, wir haben für die kommenden drei Jahre einen guten Überblick, dass große Kongresse, die wir gewohnt waren, hier immer wieder zu beherbergen, wiederholt kommen werden, dass aber auch eine Fülle von kleineren Aktivitäten Hand in Hand gehen und fixe Buchungen vorliegen. Diese Meeting-Destination Wien hat es eben trotz dieser Reisebeschränkungen und Lockdowns geschafft, sich zurückzupunkten. Auch da ist natürlich der amerikanische Markt im Kongresssektor wieder von entsprechend wichtiger Bedeutung. Wiederholt auch für diesen Kongressbereich und für alle, die an diesem Segment so arbeiten: Ein großes Danke, dass Sie es getan haben.
Was haben wir denn sonst noch alles an neuen Aktivitäten in dieser schwierigen Zeit gebracht? Ich darf Sie alle daran erinnern, wir haben den Vienna Meeting Fund, ich glaube, ein sehr, sehr gutes Instrument gefunden. Wir haben das 2 Mal mit jeweils 4 Millionen EUR aufgeladen. Ich möchte mich bei Ihnen allen auch bedanken. Das ist ja eine gemeinsame Aktion von uns gewesen, um zu zeigen, dass wir neue Wege gehen. Wir gehen neue Wege für Unternehmen, die hier in Wien ihre Geschäfte tätigen wollen. Das tun wir national und international, und für all jene, die zu uns kommen und auch im hybriden Bereich eben Kongresse oder Meetings machen wollen, gibt es eine finanzielle Unterstützung. Das tun wir in der Form erstmals und wir tun dies mit großem Erfolg, weil wir sehen, dass diese Unterstützung, dieses Instrument sehr intensiv angewandt wird und wirklich erfolgreich ist. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Daneben gab es eine zweite Aktion, die ich auch für sehr, sehr wichtig halte. Ich habe ja schon über den amerikanischen Markt und über diesen 3. Platz gesprochen, der von den USA in der Statistik belegt werden konnte. Es war wichtig, dass wir ein Sonderbudget beschlossen haben, das wir auch mit dem WienTourismus gemeinsam abgearbeitet haben. Diese Gelder haben ihre Wirkung erzielt und werden sie auch weiter erzielen, weil wir natürlich dieses Bild der offenen Stadt entsprechend gut präsentieren konnten.
In dem Zusammenhang darf ich auch das Vienna-Film-Incentive-Thema ansprechen, eine für mich sehr, sehr wichtige Aktion, um eben genau dort, wo es um Film, um Streaming-Dienste geht, wo wir Bilder von Wien in die ganze Welt senden wollen, präsent zu sein. Diese Präsenz geht mit dieser Vienna Film Incentive in eine neue Qualitätsschiene hinein. Wir waren die Ersten, die in Österreich so eine Unterstützung aufgestellt haben. Es sind 2 Millionen EUR, und das geht nicht nur in das klassische Segment des Filmbereichs, sondern es geht eben auch in diese Streaming-Dienste, die immer wichtiger werden, wo viele Produktionen laufen und wo wir beweisen können, dass wir das Thema Wirtschaft, aber auch das Thema Kreativstandort Wien mit all den Unternehmungen, mit all
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