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Landtag, 21. Sitzung vom 24.03.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 17

 

was Tanzperformance in diesem Zusammenhang bedeutet, und ich würde Ihnen raten, sich diese Videos auch anzuschauen, bevor Sie diese Politik weiterführen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie von Abg. Wolfgang Kieslich. - StR Peter Kraus, BSc: Ich war schon mal dort!)

 

Zweitens, was einfach ist, wo so viel Verwirrung gestiftet wird: Es ist eine ganz einfache Tatsache, es gibt zwei biologische Geschlechter, die da sind Mann und Frau. Es gibt zwei biologische Geschlechter - es ist absurd, dass man sich hier herstellen muss, in einer Legislativkammer im 21. Jahrhundert, und so eine Tatsache wiederholen und diskutieren muss. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie von Abg. Wolfgang Kieslich.)

 

Einfach ist auch, meine Damen und Herren: Jugendliche befinden sich in einer schwierigen Selbstfindungsphase. In der Jugend wird die eigene Identität entwickelt, wird die eigene Identität ausprobiert und verhandelt. In dieser sensiblen Phase ist es falsch, Kinder und Jugendliche einseitig zu beeinflussen. Es ist falsch, Vereine zu fördern, die diesen Kindern und Jugendlichen ein einseitiges Weltbild vermitteln, die ihnen nahelegen, sie könnten doch im falschen Körper sein, sie könnten doch der falschen biologischen Identität angehören, sie könnten sich doch vielleicht einer Hormontherapie unterziehen, sie könnten sich doch vielleicht einer geschlechtsangleichenden OP unterziehen. - Genau das ist es, was Sie fördern, genau das ist es! Herr Kollege Wiederkehr, hören Sie mir bitte zu, denn das ist Ihre Politik (Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Was?), genau diese Vereine, genau solche Vereine fördern Sie. Wir haben Anfragebeantwortungen gemacht, bei denen herausgekommen ist, ja, es wird Richtung Hormontherapie beraten. Das ist fahrlässig, Herr Kollege Wiederkehr! Es ist fahrlässig, weil diese Hormontherapien, diese Pubertätsblocker - Kollege Nepp hat es ausgeführt - Nebenwirkungen haben. Sie können langfristige Folgen haben, die Jugendliche und Kinder als Erwachsene nicht mehr umdrehen können. Sie laufen Gefahr, sehr, sehr unglückliche Menschen zu produzieren auf Grund einer ideologischen Agenda, und das ist falsch. Das ist eine falsche Politik, die Sie machen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie von Abg. Wolfgang Kieslich.)

 

Die Krönung der Fahrlässigkeit war die letzte Anfragebeantwortung, in der Sie hineingeschrieben haben: Hormontherapien sind vergleichbar mit Aknetherapien. - Ich kann nur feststellen, Sie haben offensichtlich keine Ahnung davon, was Sie hier unterstützen. Bitte beschäftigen Sie sich mit dem Thema, das ist wirklich, wirklich wichtig, bevor Sie so etwas finanziell unterstützen. Bitte tun Sie das! (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie von Abg. Wolfgang Kieslich.)

 

Es ist nicht nur die bereits zitierte Nobelpreisträgerin, die sich des Themas angenommen hat, es sind auch andere NaturwissenschafterInnen. Warum betone ich NaturwissenschafterInnen? - Weil diese ganze Diskussion über gefühltes Geschlecht ja gar nicht aus der Naturwissenschaft kommt - Judith Butler kam ja aus dem Theaterbereich. Deshalb betone ich, Naturwissenschafter, Ärzte, Biologen haben sich in Deutschland zusammengeschlossen und einen Brief verfasst, in dem sie vor Frühsexualisierung von Kindern warnen. In diesem steht drinnen, Transis, ein Zeitphänomen, das in erster Linie vulnerable Gruppen von weiblichen Jugendlichen anspricht. Und das kann man mit Zahlen belegen: Die Diagnosehäufigkeit von Genderdysphorie unter jungen Mädchen in Schweden ist in 10 Jahren um 1.500 Prozent gestiegen, in Deutschland um 25 Prozent. Dort gibt es Zahlen, bei uns gibt es die nicht. Was bedeutet das? - Ein junger Mensch hat ein Identitätsproblem, ein junger Mensch ist sich nicht sicher, was seine Rolle in der Gesellschaft ist, wer er selber ist. Er sucht Hilfe und dann wird gesagt: Na ja, vielleicht bist du im falschen Geschlecht! Und dann denkt sich der junge Mensch, ja, vielleicht ist das so. Er unterzieht sich entsprechenden Therapien und wird am Ende des Tages völlig unglücklich, weil er ja gar nicht im falschen Körper ist, er ja gar keine andere Geschlechtsidentität hat. In Wahrheit war es nur eine pubertäre Phase, aber dann sind Tatsachen geschaffen worden, und genau davor warnen diese 100 Ärzte, die sich in Deutschland zu Wort gemeldet haben. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie von Abg. Wolfgang Kieslich.)

 

Meine Damen und Herren, es ist leider fast schon schematisch, was hier passiert, Sie übertreiben es. Es ist ein meilenweiter Unterschied zwischen Antidiskriminierungsmaßnahmen, die man als Stadt fördern kann, und einseitiger Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen. Das passiert hier! Kollege Nepp hat es bereits ausgeführt, die Leidtragenden sind Menschen, die auf Grund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Sie werden mit allen anderen Anspruchsgruppen in einen Topf geworfen. Die Leidtragenden sind sie deswegen, weil sie die Mehrheit der Bevölkerung verlieren, es versteht kein Mensch mehr. Es versteht kein Mensch mehr, dass es 69 Geschlechter gibt, es versteht kein Mensch mehr, dass hunderttausende Euro zur Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen ausgegeben werden. Sie verlieren dadurch die Mehrheit der Leute, die die Sicht dieses Themas verstehen müssten. Sie verlieren die Mehrheit der Bevölkerung. Sie übertreiben es, wie Sie es so oft tun. - Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie von Abg. Wolfgang Kieslich.)

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Danke schön. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abg. Auer-Stüger, und ich erteile ihm das Wort. Bitte.

 

9.46.44

Abg. Mag. Stephan Auer-Stüger (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Vor allem liebe Zuhörerinnen und Zuhörer!

 

Eines möchte ich Ihnen allen sagen: Wien liebt dich so, wie du bist! (Beifall bei SPÖ, GRÜNEN und NEOS.)

 

Sowohl von Herrn Kollegen Nepp als auch von meiner Vorrednerin wird versucht, auf der einen Seite Menschen und ihre Anliegen und Probleme lächerlich zu machen und auf der anderen Seite andere zu kriminalisieren. Das ist unglaublich und das wird von uns allen zu Recht entschieden abgelehnt. Das möchte ich Ihnen schon von dieser Stelle aus sagen.

 

Wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten, zu erkennen, wie wichtig es ist, verschiedene Ausdrucksformen von Geschlecht und Sexualität nicht nur zu respektieren und zu akzeptieren, sondern wir müssen gemeinsam für

 

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