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Landtag, 23. Sitzung vom 21.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 68

 

UNESCO-Welterbe-Stätten geschaffen hat. Dazu vielleicht noch kurz zusammengefasst: Diese neue Rechtssituation mit der UVP-G-Novelle 2023, wie bereits gesagt, wurde im aktuellen Feststellungsverfahren betreffend Heumarkt Neu bereits antizipiert, obwohl das schon davor begonnen hat. Der Antrag der WertInvest dieses Feststellungsverfahren betreffend ist, glaube ich, vom Februar 2022, jedenfalls deutlich vor dem März 2023.

 

Das ist die eine Geschichte. Die andere Geschichte ist, dass im EuGH-Urteil eben zum Projekt „Heumarkt Alt“ auch festgehalten wurde, dass auch die im UVP-G 2000 nunmehr geregelte Untersuchung nicht ausreicht. Das heißt, der EuGH sagt uns hier eigentlich völlig unabhängig von dem konkreten Projekt, insgesamt sind diese Untersuchungen umfassender zu machen.

 

Kurz zusammengefasst, auch ein bisschen flapsig: Man darf nicht nur auf eine Sache schauen, wie zum Beispiel in diesem konkreten Fall auf das UNESCO-Welterbe, sondern muss immer auch andere Kriterien sozusagen miterörtern. Ich kann in diesem Zusammenhang sagen, dass auch dieser Tatbestand, dieses Erkenntnis des EuGH bereits antizipiert und aufgenommen worden ist und in dem gegenständlichen Feststellungsverfahren mitgemacht wurde.

 

Präsident Ernst Woller: Ich danke für die Beantwortung.

 

10.06.21†Amtsf. StR KommR Peter Hanke - Frage|

Die 5. Anfrage (FSP-515779-2023-KSP/LM) wurde von Herrn Abg. Holzmann gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke gerichtet. (Sehr geehrter Herr Landesrat! Der Tourismus ist durch die COVID-19-Pandemie, aber auch den Krieg in der Ukraine, vor besondere Herausforderungen gestellt worden. Für die Hotellerie, Gastronomie und die tausenden Fach- und Arbeitskräfte hat das letzte Jahr die notwendige Rückkehr zur Normalität bedeutet, gerade im für Wien so wichtigen Kongresstourismus. Vor COVID-19 zählte der Kongresstourismus zu einem essentiellen Bestandteil der Wiener Wirtschaft und der Tourismusstrategie: Welche Maßnahmen haben Sie als Wirtschafts- und Tourismuslandesrat gesetzt bzw. werden Sie noch setzen, um Betriebe und MitarbeiterInnen im Tourismus zu unterstützen und welche Maßnahmen wurden gesetzt bzw. setzen Sie, um den Kongressstandort Wien im internationalen Wettbewerb bestmöglich zu positionieren?)

 

Ich ersuche um Beantwortung.

 

Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Einen schönen Vormittag!

 

Ich danke auch von meiner Seite für diese Frage, denn es wird zum Thema Kongresstourismus und Tourismus allgemein unglaublich viel getan. Vielleicht zu einer kurzen Einleitung nur ein paar Zahlen für den Wien-Tourismus und den Kongresstourismus, um uns allen ein Bild aufzufrischen:

 

Wir hatten 2022 ein Jahr der Trendumkehr, erfreulicherweise wieder über 13 Millionen Nächtigungen. Wir haben es auch in den Fernmärkten bewegt, dass die USA auf Platz 3 gelandet sind, was nicht selbstverständlich ist, denn mit all dem, was wir in den letzten Jahren mit Pandemie und Krieg an den Grenzen Europas gesehen haben, ist das ein gutes Zeichen.

 

Wir haben uns aber natürlich ganz stark auf strategische Felder wie Qualität, wie Nachhaltigkeit, wie Preisabsicherung im touristischen Segment fokussiert, um einfach eine möglichst hohe Wertschöpfung zu erzielen. Wir haben unterschiedliche Aktivitäten gesetzt, auf die ich noch eingehen möchte, um eben zusätzlich touristisch, aber dann natürlich auch im Kongresstourismus entsprechend zu punkten. Wenn wir uns die Tagungswirtschaft hernehmen, dann hatten wir vor der Pandemie einen Gesamtumsatz von rund 1 Milliarde EUR an Bruttowertschöpfung erzielt. Das bedeutet aber auch, zurückblickend auf 2018, wenn wir jetzt den aktuellen Wert für das abgelaufene Jahr nehmen, haben wir eine Bruttowertschöpfung von rund 738 Millionen EUR erreicht. Das sind immerhin zusätzlich noch über 200 Millionen Steuereinnahmen, die wir am Standort Wien generiert haben, und - für uns in dieser Stadt immer sehr, sehr wichtig - wir haben allein mit dem Kongresstourismus über 13.000 Vollbeschäftigte erreicht. Wenn wir das Ganze ein Stück weit in Zahlen und Vergleiche zu 2018 gießen, dann sind wir im Vergleich zu vor der Pandemie wieder bei rund 79 Prozent der Auslastung angekommen, und die Tendenz - auch das werde ich noch kurz sagen - ist im Jahr 2023 steigend, also für die nächsten 2 Jahre eher Richtung 100 Prozent gehend.

 

In Summe waren es im abgelaufenen Jahr über 4.300 Kongresse und Firmenveranstaltungen, die in Wien absolviert wurden, und über 450.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die an diesen Kongressen teilgenommen haben. Wenn man das Kongresssegment dem gesamten Tourismus zurechnet, dann sind das 1,2 Millionen Nächtigungen, die auf den Tagungswirtschaftsblock entfallen. Für uns ist es immer wieder ganz wichtig, auch zu sagen, der Umsatz, den ein Tagungsgast bringt, ist ein wesentlich höherer als ein normaler Tourist und ist in der Größenordnung von 552 EUR pro Tag zu sehen.

 

Sehr, sehr erfreulich dürfen wir auch vermelden - Sie haben es wahrscheinlich auch alle gelesen, nur zur Auffrischung -, dass wir in der ICCA-Wertung internationaler Kongresse wiederholt, zum 2. Mal in Folge auf Platz 1 gekommen sind. Wenn man sich dann die Platzierten auf den Folgeplätzen ansieht, ist das durchaus imposant, denn auf Platz 2 kommt Lissabon, gefolgt von Paris, Barcelona, Prag, Madrid. Wir haben hier also diesen Turnaround geschafft, wir haben diesen Turbo 2022 zünden können, und das freut mich.

 

Dass das in dem Bereich gelungen ist, ist aber auch uns allen zu verdanken, weil wir hier im Gemeinderat ja den Vienna Meeting Fund beschlossen haben, eine Unterstützung, die mir persönlich sehr, sehr wichtig ist, die wir auch ein 2. Mal noch mit in Summe 8 Millionen EUR aufgeladen haben. Damit versuchen wir, Kongressveranstaltungen als auch Firmenveranstaltungen wiederholt verstärkt nach Wien zu bringen. Da darf ich Ihnen auch eine Zwischenbilanz legen, wie denn diese Aktion angenommen wird. Es gab mit Ablauf des 1. Quartals 23 in Summe 760 Förderanträge, die bearbeitet und eingereicht

 

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