Landtag, 37. Sitzung vom 21.11.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 62
Noch viel, viel wichtiger als die Nächtigungen per se ist es aber natürlich immer, den Umsatz, den Preis zu halten und zu zeigen, dass Wien auch geschlossen diesen Weg in der Hotellerie, in der Gastronomie geht. Auch da darf ich Ihnen sagen, dass wir einen Netto-Nächtigungsumsatz in Höhe von 1 Milliarde EUR wiederholt überschritten haben. Es waren genau 1,2 Milliarden EUR für das letzte Jahr. So gesehen, ist der Wien-Tourismus auf gutem Wege, und ich habe mir jetzt auch noch einmal die aktuellen Zahlen angesehen - nicht jene von 2023, sondern von 2024. Wenn man da den Oktober, also den letzten Monat hernimmt, dann haben wir allein im Oktober 1,7 Millionen Nächtigungen zu verzeichnen. Das ist zu den Werten, die ich vorhin genannt habe, noch einmal ein Plus von 9 Prozent. Das funktioniert also gut, und auch hier gilt dasselbe, wie vorhin ausgeführt: Die Umsätze steigen noch stärker als die Nächtigungen. Hier haben wir in den Monaten 1 bis 9 ein Plus gehabt, und absolut bedeutet das 964 Millionen EUR Umsatz, ein Plus von 13 Prozent.
Das sind also sehr, sehr erfreuliche Zahlen, und deshalb gehen wir momentan davon aus, dass wir 2024 ein Rekordjahr im Wien-Tourismus sehen werden. Ich wäre natürlich froh, wenn es anderen Branchen auch so gehen würde wie dem Wien-Tourismus, möchte aber hier die Möglichkeit nutzen, ein Mal mehr dem WienTourismus, Norbert Kettner, seinem Team, aber auch allen Unternehmerinnen und Unternehmern, die Wien so gut präsentieren, meinen Dank auszusprechen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Präsident Ernst Woller: Danke. Die 2. Zusatzfrage wird von Herrn Abg. Guggenbichler gestellt. Ich erteile ihm das Wort.
Abg. Ing. Udo Guggenbichler, MSc (FPÖ): Guten Morgen, Herr Landesrat! Sie hatten ja diese Woche eine Pressekonferenz gemacht zum Thema Messe Wien, die Sie jetzt in einer Unterfirma der Wien Holding übernommen haben.
Können Sie uns vielleicht kurz näher erläutern, welche Gründe es gibt, dass der private Betreiber aufgehört hat, das zu tun, ob das für Wien ein Geschäft ist, ob wir da reinzahlen müssen, weil wir doch 70 Mitarbeiter mehr haben, und ob Sie das Messeangebot auch im Hinblick auf Tage und Monate, in denen wir im Tourismus einfach weniger Umsätze und Nächtigungen haben, nützen werden, ob Sie hiermit auch ein neues Steuerungselement geschaffen haben.
Ich habe es ein bisschen vermisst, vom zuständigen Ressort vorab informiert zu werden. Ich war zwar begeistert, alles in der Zeitung zu lesen, aber ich glaube, ein Stück mehr Transparenz wäre gerade im Jahr der Demokratie und Transparenz auch in diesem Fall gefragt gewesen.
Präsident Ernst Woller: Bitte um Beantwortung.
Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrter Abgeordneter, es handelt sich da um ein Projekt, das mir wirklich am Herzen liegt, weil es noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist. Wie immer muss man abwarten, bis alle formalen Schritte auch abgearbeitet sind, aber es hat ja vor über einem Jahr Reed klar gemacht, sie möchten sich aus diesem Bereich zurückziehen. Sie wissen auch, wir haben mit der Messe Besitz Gesellschaft vor über 20 Jahren einen großen Schritt in der Erneuerung des Areals mit über 200 Millionen EUR gesetzt, und wir hatten in den letzten 20 Jahren mit Reed einen Betreiber. Reed zieht sich zurück, und es war mir ein Anliegen, dass es klar ist, wie wir dem Wiener Wirtschaftsstandort im Messebereich, aber ganz besonders im Kongressbereich hier eine Stütze geben wollen. Und das bedeutet, man muss relativ schnell Sicherheit finden für alle, die zu uns kommen, Kongresse organisieren, Messen durchführen. Da braucht es eine klare Struktur.
Deshalb hat hier Reed einen Partner, der kauft, gesucht und hat uns gefunden. Das war aber jetzt nicht so einfach, wie ich das in diesem Satz dargestellt habe, sondern es gab natürlich nationale und internationale Interessen, und ich freue mich sehr, dass hier die Wien Holding - die WSE, eine Tochter der Wien Holding - den Zuschlag gefunden hat, weil ich glaube, wir brauchen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein klares Zeichen für alle, die zu uns kommen wollen und dieses Kongressgeschäft beleben - ich habe dazu vorhin die Statistik vorgelegt. Wir brauchen dafür Infrastruktur, wir brauchen angepasste Infrastruktur und wir müssen dafür sorgen, dass das zeitgemäß ist. Es gibt gerade für das nächste Jahr, für das übernächste Jahr schon eine unglaubliche Anzahl an Vorbuchungen von Kongressen, deren Teilnehmerzahl weit über 10.000 liegt. Wir kennen sie alle, ob es dem Thema der Medizin geschuldet ist - im Leberbereich, im Lungenbereich, das sind Kongresse, die hier stattfinden. Da brauchen wir viel Kapazität und da brauchen wir dann einen operativen Partner, der diese Infrastruktur bestmöglich nützt und zur Verfügung stellt, und ich bin sicher, dass wir mit der WSE und mit der MBG eine bestmögliche Zusammensetzung gefunden haben, um in den nächsten Jahren da sehr geschlossen für den Wiener Wirtschaftsstandort aktiv zu sein.
Präsident Ernst Woller: Danke. Die 3. Zusatzfrage wird von Frau Abg. Pipal-Leixner gestellt. Ich erteile ihr das Wort.
Abg. Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS): Guten Morgen, Herr Landesrat! Ihnen als Öffi-Stadtrat und mir als Mobilitätssprecherin ist natürlich die Verbesserung des Modal Splits ein großes Anliegen. Deshalb die Frage: Wie sieht der Modal-Split bei den Touristen und Touristinnen, die nach Wien kommen, aus?
Präsident Ernst Woller: Bitte um Beantwortung.
Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Ja, das ist etwas ganz Entscheidendes, und das Interessante daran ist: Wie hat es sich verändert? Was war vor der Pandemie, wie schaut es heute aus, und was ist in diesen wenigen Jahren passiert? Und wenn man sich da die Statistik ansieht, sieht man, dass unglaublich viel passiert ist. Ich darf vielleicht für 2018, vor der Pandemie, kurz den Modal-Split nennen, wie denn die Touristen nach Wien kommen: Da steht zu 50 Prozent das Flugzeug an vorderster Front, 21 Prozent kommen mit der Bahn und 26 Prozent mit dem PKW. Wenn wir uns jetzt die Zahlen von 2023 hernehmen, dann sehen wir, dass sich das massiv verschoben hat. Es ist zu 39 Prozent das Flugzeug ein Thema für die, die von weiter weg kommen, aber, und das ist das Erfreuliche, es
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