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Landtag, 2. Sitzung vom 26.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 56

 

1 000 Planstellen noch fehlen. Jetzt meine große Frage an Sie: Wie viele Lehrer fehlen denn für das nächste Schuljahr? Diskutieren wir eigentlich nur über Planstellen, die Sie eh nicht besetzen?

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Bitte um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Danke für die Frage. Ich habe da natürlich keinen Widerspruch erkannt. Sie wissen, die Ausschreibungen für die Lehrerplanstellen seitens der Bildungsdirektion sind erweitert worden und finden in regelmäßigen Abständen statt. Trotzdem gibt es eine Hauptausschreibung. Trotzdem möchte ich noch einmal klarstellen, dass mit September, als diese zusätzlichen Mittel erst zugesichert wurden, das Schuljahr schon begonnen hat und diese Stellen im laufenden Jahr in den weiteren Ausschreibungen nachbesetzt werden konnten.

 

Wie viele LehrerInnen zum Schulstart in Summe fehlen werden und wie die momentane Situation aussieht, kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Ich glaube, Sie wissen auch, dass da bis zum September hin natürlich immer auf Hochtouren gearbeitet wird. Es gibt mittlerweile 1 000 Neubesetzungen. Das ist schon einmal eine positive Nachricht. Wir schauen auch hoffnungsfroh und zuversichtlich in den Herbst.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich darüber noch keine Aussagen treffen. Momentan schaut die Situation relativ gut aus. Natürlich können immer wieder plötzliche Krankenstände und Abgänge verzeichnet werden. Da gibt es jetzt auch eine engere Abstimmung mit den anderen Bildungsdirektionen, sollte es vorkommen, dass LehrerInnen in ein anderes Bundesland wechseln. Das hat es vorher in dieser Form auch noch nicht gegeben.

 

Klar, unser Ziel ist, über den Sommer … Es gibt eine große Ausschreibung, die noch im August stattfinden wird. Das ist auch relativ neu, dass wir im August noch einmal ins Feld gehen und neue Personen anwerben. Im September werden wir dann sehen. Im Sommer bekomme ich dann auch noch einen Zwischenstand, den ich natürlich auch noch gerne teilen kann, beziehungsweise bin ich mir sicher, dass auch medial darüber berichtet wird, wie es aussieht.

 

Schlussendlich wissen wir es am ersten Schultag und arbeiten natürlich mit Hochdruck daran, dass wir in jeder Klasse und in jeder Schule die ausreichend zur Verfügung stehenden Lehrkräfte bereitstellen können

 

9.27.15

†Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc - Frage|

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die 3. Anfrage (FSP-828128-2025-KFP/LM) wurde von Frau Abg. Schütz gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Bildung, Jugend, Integration, Transparenz und Märkte gerichtet. (Vor kurzem mussten wir tragischerweise miterleben, was wir bis dato aus amerikanischen Schulen gewohnt sind, nämlich, dass ein ehemaliger Schüler in Graz neun Schülerinnen und Schüler und eine Lehrerin tötete, elf weitere teilweise schwerst verletzte, bevor er sich der Verantwortung durch Selbsttötung entzogen hat. Was gedenken Sie zu unternehmen, dass ein solcher Vorfall nicht an einer Wiener Schule oder einem Wiener Kindergarten passieren kann?)

 

Frau Vizebürgermeisterin, bitte um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Vielen Dank für die Frage. Es geht um den Vorfall in Graz, den Amoklauf eines ehemaligen Schülers, der Menschenleben von Jugendlichen und auch einer Lehrerin gekostet hat, eine Tat, die uns alle unfassbar erschüttert hat und bei der viele Schulen, viele LehrerInnen und im Schulumfeld tätige Personen darüber nachgedacht haben, was das jetzt heißt. So eine Tat hat es in Österreich bis jetzt noch nicht gegeben. Welche Schlüsse ziehen wir daraus?

 

Zur Beantwortung Ihrer Frage, was jetzt zu unternehmen ist, damit ein solcher Vorfall nicht wieder passieren kann: Ich glaube, prinzipiell - das sei jetzt vorweggestellt - ist ein Vorfall wie dieser natürlich mit allen Maßnahmen zu versuchen zu verhindern. Ich bin aber auch sehr sicher, dass ein Vorfall wie dieser, eine so schreckliche Tat wie diese, wenn sie wirklich gewollt ist, geplant ist und durchgeführt wird, bedauerlicherweise nicht zu verhindern ist.

 

Zu den Maßnahmen: Noch am selben Tag erhielten die Wiener Schulleitungen ein Schreiben der Bildungsdirektion als Beitrag zur Sensibilisierung und zur Reflexion bestehender Notfallpläne. Da hat man ausgeschickt, was im Falle eines Falles seitens der Bildungsdirektion zu tun empfohlen wird. In weiterer Folge wurden auf der Website der Bildungsdirektion auch Empfehlungen und Infoblätter für Erziehungsberechtigte und PädagogInnen publiziert und laufend erweitert.

 

Ich habe in der gleichen Woche als zuständige Stadträtin die zuständigen Abteilungen beauftragt, die Erkenntnisse aus dieser schrecklichen Tat - sie wurden ja über die letzten Tage und Wochen zusammengetragen - eng zu begleiten und eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzurichten, um eben die Ableitungen für die Wiener Bildungslandschaft zu treffen. Diese Arbeitsgruppe wird sich vor allem über den Sommer damit beschäftigen, welche konkreten Maßnahmen wir an den Schulen noch brauchen und welche Präventivmaßnahmen nötig sind, um dem Personal, aber auch den Kindern an den Schulen und Kindergärten vor allem ein Gefühl der Sicherheit zu geben, das sie in dieser Situation aktuell auch benötigen.

 

Gerade jetzt ist es auch verständlich, dass sich viele Schulen melden und einen besonderen Blick darauf werfen, wie ihre baulichen Gegebenheiten ausschauen.

 

Da können sich die Schulen selbstverständlich an die MA 56 wenden. Man wird gemeinsam mit den Bezirken schauen, was konkret notwendig ist und inwiefern man Maßnahmen setzen kann, wenn die zum Beispiel sagen, es ist eine Gegensprechanlage nicht funktionstüchtig.

 

Klar ist aber auch - das möchte ich hier wirklich betonen - ich glaube, wir dürfen in dieser Situation nicht den Fehler machen, das Sicherheitsgefühl in den Schulen und Kindergärten mit überzogenen Maßnahmen und überzogener Panikmache nachhaltig zu gefährden. Denn die Schule ist ein Ort der Begegnung. Die Schule ist ein

 

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