Landtag, 2. Sitzung vom 26.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 56
Ich sehe da - noch einmal - keine Schleusensysteme und dergleichen. Man muss auch anmerken, dass Schulen und Kindergärten wirklich unterschiedlichste und wirklich sehr, sehr vielfältige bauliche Gegebenheiten haben. Das heißt, ein System über alle Schulen hinweg einzubauen, ist einfach absolut nicht vorstellbar. Dementsprechend berufe ich mich jetzt auf die Arbeitsgruppe, die über den Sommer tagen wird.
Zum Bereich der Schulsozialarbeit: Ja, das ist ein wichtiges Thema, vor allem die Schulsozialarbeit, die immer zu wenig ist. Vor allem gibt es ja mit dem Bund einen Vertrag bezüglich Schulsozialarbeit über diese 50:50-Finanzierung. Wir haben in Wien alles ausgeschöpft, was wir an Schulsozialarbeit bekommen können.
Wir haben die Schulsozialarbeit sehr punktuell natürlich auch noch erweitert, stoßen aber auch auf Grund der Personalsituation an Grenzen. Ich hoffe, dass es vielleicht auch bei der Schulsozialarbeit zu einer besseren Zusammenarbeit mit dem Bund kommen wird, so wie wir es jetzt auch bei der Deutschförderung sehen, bei der ein Deckel einfach aufgehoben wurde. Denn mein Ziel ist es, dieses Unterstützungspersonal - dazu gehört auch die Schulsozialarbeit - dringend zu erweitern. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die 3. Zusatzfrage kommt von Herrn Abg. Stadler. - Bitte.
Abg. Felix Stadler, BSc, MA (GRÜNE): Schönen guten Morgen, Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin! Der Amoklauf in Graz hat tatsächlich auch an unserer Schule viele Lehrkräfte und viele Schülerinnen und Schüler sehr erschüttert. Für mehrere Tage und Wochen war das bei uns doch sehr oft Thema und hatte auch viel Nachbereitungsbedarf.
Vielleicht ganz kurz zu Ihren Ausführungen zu den Sicherheitsschleusen: Da stimme ich komplett mit Ihnen überein. Auch ich halte es für nicht sehr realitätsnah zu glauben, nur weil man seine Klassenzimmertüre zusperren kann, passiert so etwas nicht mehr und Schülerinnen und Schüler oder man selbst ist sicherer. Daher danke für diese Ausführungen. Da stimme ich sehr mit Ihnen überein. (Zwischenruf bei der FPÖ.)
Ich würde noch gerne auf den Aspekt der Schulsozialarbeit oder der psychologischen Unterstützung zu sprechen kommen, den Sie auch angesprochen haben. Es gibt jetzt diese multiprofessionellen Teams, die aber gar nicht aus Ihrem Ressort, sondern aus dem Ressort von Herrn Hacker kommen.
Da gab es anfangs, wenn man sich umgehört hat, auch sehr große Fragezeichen. Woher kommt eigentlich die fachliche Aufsicht für diese multiprofessionellen Teams? Daher wollte ich Sie fragen: Wie sind die jetzt in den Schulalltag integriert? Wer hat da die fachliche Aufsicht? Wo sind die angebunden? Denn die Bildungsdirektion ist es in dem Fall ja nicht. - Danke.
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Danke. - Bitte um Beantwortung.
Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Ich danke vorneweg auch für diese Bestätigung. Ich freue mich, dass wir hier ein gleiches Bild haben, was Zugangsschleusen oder ähnliche Maßnahmen an den Wiener Schulen betrifft.
Zum Thema multiprofessionelle Teams: Sie haben vollkommen recht. Das ressortiert nicht in meiner Geschäftsgruppe beziehungsweise auch nicht über die Bildungsdirektion. Da ist der PSD sehr stark eingebunden, der - so nehme ich an - auch in dem Fall die fachliche Aufsicht übernimmt. Ich kann zu diesem Projekt und über die ersten Schritte, die im Laufen sind, noch wenig berichten. Ich bitte da wirklich, auf den Beginn des kommenden Schuljahres zu warten. Es soll dann ja auch eine Ausrollung stattfinden. Ich bin mir sicher, dass wir dann sehr viel konkreter darüber sprechen können. - Danke.
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Danke schön.
Damit kommen wir zur 4. Anfrage. Davor möchte ich aber noch bekannt geben, dass Frau Abg. Hungerländer ab 9.45 Uhr entschuldigt ist.
Die 4. Anfrage (FSP-822908-2025-KSP/LM) wurde von Frau Abg. Akcay gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales gerichtet. (Sehr geehrte Frau Landesrätin! Mit dem EU-Beschluss zur Digitalen Dekade von 2022 ist Österreich und damit auch das Land Wien, welches in den wichtigsten Koordinationsgremien der digitalen Verwaltung in Österreich vertreten ist, gefordert, aktiv zur Verwirklichung der europäischen Ziele beizutragen, unter anderem im Bereich nachhaltiger digitaler Infrastruktur. Zusätzlich hat sich das Land Wien durch den Beschluss des Wiener Klimagesetzes im März 2025 das Ziel der klimaneutralen Verwaltung gesetzt. Wie trägt das Land Wien mit seinen Rechenzentren dazu bei, diese Ziele zu erreichen?)
Ich bitte um Beantwortung.
Amtsf. StRin Barbara Novak, MA: Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, liebe Frau Abgeordnete! Herzlichen Dank für diese Frage, die tatsächlich sehr aktuell in eine Diskussion oder eine Berichterstattung zu einem sehr wichtigen Projekt einzahlt, für das sich die Stadt Wien entschieden hat, nämlich die Bewerbung für eine KI-Gigafactory mit Unterstützung der Europäischen Union.
Tatsächlich ist es so, dass Digitalisierung natürlich ein sehr starkes Rückgrat braucht. Dieses Rückgrat sind - wenn man so will - die Rechenzentren und Netze, die es braucht, um Digitalisierung voranzutreiben und überhaupt möglich zu machen. Rechenzentren sind die Kraftwerke der digitalen Welt und auch wichtige Lebensgrundlage für diese digitale Infrastruktur.
Allerdings haben Rechenzentren einen sehr hohen Energieverbrauch. Dieser wächst tatsächlich sehr, sehr rasant an. Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass es bis 2030 zu einer Verdoppelung kommt. Ich denke, wir können im Detail noch gar nicht abschätzen, wie das durch die KI jetzt noch einmal an Tempo zulegen wird. Wir erleben da in den letzten wenigen Jahren einfach eine Dynamik. Wir sollten uns jedenfalls darauf einstellen, weitere Maßnahmen zu setzen.
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