Landtag, 2. Sitzung vom 26.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 56
darfs der Klinik Floridsdorf aus der Abwärme des Rechenzentrums zu speisen.
Ich finde, das ist wirklich ein sehr schönes lebendiges Beispiel dafür, wie man energieeffizient, nachhaltig und - wenn man so will - vor allem smart mit solchen Infrastrukturen umgehen kann, weil es dazu auch eine Kostenersparnis gibt. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Danke für die Beantwortung. Die 1. Zusatzfrage kommt von Herrn Abg. Juraczka. - Bitte.
Abg. Mag. Manfred Juraczka (ÖVP): Einen wunderschönen guten Morgen, Frau Landesrätin! Herzlichen Dank für Ihre umfangreiche Beantwortung dieser Frage, die ich durchaus für wesentlich erachte, weil sowohl die IKT-Strategie als auch die Digitalisierung natürlich auch im öffentlichen Bereich eine Vorreiterrolle haben soll und haben kann, wie Sie richtig sagen. Ich pflichte Ihren Ausführungen auch absolut bei, dass die Stadt Wien in diesem Bereich sehr oft in einer Vorreiterrolle war und hier einiges, was Digitalisierung betrifft, auf einem guten Weg ist.
Nun hat gestern die Bundesregierung und seines Zeichens der Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll, unterstützt vom uns allen nicht ganz unbekannten Minister für Technologie und Forschung Peter Hanke, aber auch von Innenminister Karner, diesen Digital Austria Act 2.0, also diese Digitalisierungsinitiative, auf Bundesebene vorgestellt, bei der einer der ganz wesentlichen Punkte die Effizienzsteigerung in der Verwaltung in ihren vielfältigen Nuancen sein soll und sein wird.
Meine Frage: Die Stadt Wien hatte, was die Vorreiterrolle betrifft und was manchmal vielleicht auch der Situation geschuldet ist, in ihrer IKT-Strategie sehr oft Alleingänge. Wird man jetzt in weiterer Folge versuchen, die Digitalisierung gemeinsam mit dem Staatssekretariat voranzutreiben und Kompetenz und Know-how gegenseitig zu nutzen?
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Danke. - Bitte um Beantwortung.
Amtsf. StRin Barbara Novak, MA: Vielen herzlichen Dank. Ich bin sehr froh darüber, dass sich die Bundesregierung in ihrem neuen Digital Act auch ganz intensiv mit der Frage der Effizienzsteigerung in der Verwaltung, aber darüber hinaus insbesondere auch mit vielen Fragen der Cybersecurity beschäftigt. Denn es ist, glaube ich, unsere gemeinsame wichtige Aufgabe, unsere Infrastrukturen und Daten in der Zukunft bestmöglich zu schützen und zu unterstützen.
Da gibt es auch - das kann ich Ihnen berichten - eine sehr gute Zusammenarbeit - im Übrigen zwischen allen Behörden und auch zwischen den Ländern. Es ist über die letzten Jahre - um nicht zu sagen: über die letzten 20 Jahre - ein sehr etabliertes ExpertInnennetzwerk zwischen jenen, die operativ im Bereich der Digitalisierung Verantwortung tragen, und den CEOs der unterschiedlichsten Einrichtungen und Behördeneinrichtungen entstanden.
Das ist ein fachliches Netzwerk, das, glaube ich, auch vollkommen - wie soll ich sagen? - immun gegen jegliche politische - ich sage jetzt einmal - Ausrichtung ist. Das ist grundsätzlich auch gut so. Dort wird viel Know-how ausgetauscht, es wird gemeinsam auch viel Technologie ausgetauscht, es werden durch den neuen Technologieeinsatz auch Erfahrungen geprägt. Das halte ich für den zweiten wichtigen Punkt.
Neben dem gemeinsamen Arbeiten an Cybersecurity-Strategien und -Systemen, die im Grund auch schon sehr, sehr gut funktionieren, ist es das Zweite, sich auch im Umgang mit Erfahrungen mit den neuen Technologien - insbesondere mit KI in der Verwaltung - gegenseitig zu unterstützen und zu nähren. Wir müssen uns nicht alle, wenn man so will, jeweils eine blutige Nase holen. Es reicht, wenn das einer macht und dem anderen sagt, dass man aufpassen muss, aber auch zeigt, wo es besonders gut funktioniert.
Wir sehen, dass wir gerade mit den letzten technologischen Sprüngen der KI auch in der Verwaltungseffizienz einiges machen können. Daher ergibt es Sinn, digitale Agenda-Setzungen und digitale Konzepte immer wieder neu zu überarbeiten, zu aktualisieren und anzupassen. Die Initiative des Bundes gibt sicher Anlass dazu, jetzt zu überprüfen, inwieweit man auch die Stadt-Wien-Strategie zusätzlich noch entwickeln oder auch anpassen kann. Zusammenarbeit in der Frage der Digitalisierung ist also jedenfalls ein Gebot der Stunde. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die 2. Zusatzfrage kommt von Herrn Abg. Gara. - Bitte.
Abg. Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Einen wunderschönen guten Morgen, Frau Landesrätin! Vielen, vielen Dank für die sehr, sehr ausführliche und - ich würde jetzt sagen - mit Begeisterung vorgetragene Beantwortung der Frage. (Heiterkeit des Redners.)
Sie haben dieses Zusammendenken von digitaler Transformation und nachhaltiger Transformation, was man auf EU-Ebene ja gemeinhin als Twin Transition bezeichnet, schon gut erwähnt. Das ist auch ein ganz, ganz wesentliches Kriterium für die Ansiedlung von Rechenzentren. Es ist auch wirklich sehr toll, dass wir es in dieser kurzen Zeit geschafft haben, dass Wien jetzt im Rennen um diese AI-Gigafactory ist. Das ist in der kurzen Zeit, seitdem wir uns im Regierungsprogramm dazu bekannt haben, nicht einfach gewesen.
Für mich vielleicht eine Frage in die Richtung: Was sind die Standortparameter für die Rechenzentren der Zukunft? - Denn wir stehen da natürlich auch international im Wettbewerb. Da geht es wirklich um diese großen Kraftwerke für Daten, wie Sie es jetzt bezeichnet haben. Es gibt ja auch ein Kriterium von Seiten der EU, dass Rechenzentren bis 2030 insgesamt klimaneutral sein müssen. In welche Richtung denkt Wien da?
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Bitte um Beantwortung.
Amtsf. StRin Barbara Novak, MA: Vielen herzlichen Dank. Tatsächlich gibt es natürlich Standortfaktoren, die digitale Infrastruktur und insbesondere Recheninfrastruktur unterstützen. Einer der Gründe, warum wir glauben, dass wir bei der Einreichung für die Gigafactory auch
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular