Landtag, 2. Sitzung vom 26.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 56
chancen sehr polemisch behandelt (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Die sind eh gut, aber sie helfen halt nichts.), was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, weil es darum geht, Impulse und neues Wissen zu vermitteln. Es geht darum, nicht nur jene Schulklassen mit großen und reich bestückten Elternvereinskassen dieses Wissen zu vermitteln, neue Impulse zu vermitteln, Workshop-Angebote zu bekommen, sondern dass das wirklich jede Schulklasse bekommen kann. Über 86 000 Schülerinnen und Schüler haben davon schon profitiert. Es ist ein riesiger Gamechanger. (Beifall bei den NEOS. - Zwischenruf von Abg. Mag. Dietbert Kowarik.)
Wir lassen Schüler und Schülerinnen, Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen nicht im Stich - ich komme zum Schlusssatz -, sondern was wir machen, ist eines: tun, handeln. Während andere nämlich skandalisieren, tun wir das sehr genau und sehr voraussehbar, nämlich handeln und arbeiten für ein besseres Wien. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Präsident Anton Mahdalik: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Abg. Stadler. - Bitte.
Abg. Felix Stadler, BSc, MA (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Landeshauptmann-Stellvertreterin, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Bevor ich auf die Stellenpläne zu sprechen komme, möchte ich ein bisschen auf das eingehen, was Kollegin Bakos gerade gesagt hat - die drei Punkte, mit denen Sie die Eltern, die Lehrerinnen und Lehrer und die Kinder nicht im Stich lassen.
Sie haben begonnen mit den Lehrerinnen und Lehrer, mit den administrativen Kräften, und Sie haben gesagt, man muss redlich bleiben. Dann müssen Sie aber auch dazu sagen: Die sind alle nur halbtags an den Schulen. Wir haben nur eine halbtagsadministrative Kraft in Schulen, und die werden zu einem guten Teil vom Bund bezahlt. Also wenn Sie redlich sind, dann müssen Sie das dazusagen. (Beifall bei GRÜNEN und ÖVP sowie von Abg. Mag. Dietbert Kowarik.)
Zweiter Punkt: Sie haben gesagt, Sie lassen die Eltern nicht im Stich, weil School Nurses da sind. An wie vielen Standorten gibt es diese School Nurses? - Es gibt 480 Pflichtschulen in dieser Stadt, und an wie vielen Standorten gab es sie? (Zwischenrufe: Vier!) - An vier Standorten gibt es sechs Kräfte!
(Abg. Mag. Dolores Bakos, BA: Wie viele gab es denn davor?) Also Sie lassen an 476 Standorten dann die Eltern sehr wohl im Stich, wenn man Ihrer Rechnung folgen kann. (Beifall bei GRÜNEN und ÖVP.)
Der dritte Punkt war wieder einmal die Wiener Bildungschancen, mit denen Sie die Kinder nicht im Stich lassen. Dazu möchte ich ganz am Ende meiner Rede noch einmal kommen.
Ich möchte über die Stellenpläne sprechen. Es ist ein relativ kompliziertes Thema, aber es ist ein extrem wichtiges Thema, das tatsächlich alle Lehrkräfte und alle Direktorinnen tagtäglich beschäftigt. Ich möchte das versuchen ein bisschen aufzudröseln.
Erster Punkt: Wir haben ja schon 2021 gesehen, was passiert, wenn die NEOS mit den Stellenplänen hantieren. 2021 war so ein Chaos, dass tausende Eltern und Lehrkräfte auf die Straßen gegangen sind und gegen den damaligen Bildungsstadtrat Wiederkehr demonstriert haben. Über ein Drittel aller Pflichtschulen, die in der höchsten sozialen Belastungskategorie waren, haben damals Stunden verloren, wir GRÜNE haben damals dagegen gekämpft, und wir werden auch weiterhin dagegen kämpfen, wenn Schulen, die große Probleme haben, Stunden von den NEOS und von dieser Stadtregierung gekürzt werden. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Es gibt aber auch noch ein paar andere komplexe Themen, wenn es um die Stellenpläne geht. Es gibt seit 2021 diesen Kontingentrechner. Dieser Kontingentrechner ist ganz nett, da können sich die Schulen ausrechnen, wie viele Stunden sie bekommen. Ein Problem dabei ist aber, dass er Sprünge enthält. Wenn ich - Hausnummer - mit 350 Kindern rechne, dann bekomme ich - sage wir einmal - 600 Wochenstunden. Wenn ich dann aber nur noch 345 Schülerinnen und Schüler im nächsten Jahr habe, bekomme ich auf einmal ganze 30 oder 35 LehrerInnenstunden weniger, obwohl es nur fünf Kinder weniger sind, und das stellt ganz viele Schulen vor große Herausforderungen, das muss sich dringend ändern beim Kontingentrechner. (Beifall bei GRÜNEN und ÖVP.)
Genau das ist auch teilweise das Problem der derzeitigen Situation. Kollegin Bakos hat gesagt, Zitat: "Das nächste Schuljahr wird ein gutes werden." Frau Kollegin Bakos, ich würde Sie gerne mitnehmen in manche Schulen, mit denen ich gestern und vorgestern telefoniert habe, die gesagt haben, wir haben jetzt 60 bis 65 LehrerInnenstunden weniger nächstes Schuljahr und müssen KollegInnen jetzt nachhause schicken, die eigentlich unterrichten wollen würden. Ich weiß, dafür gibt es Gründe … (Zwischenruf von Abg. Mag. Dolores Bakos, BA.) - Natürlich stimmt das! (Abg. Mag. Dolores Bakos, BA: Nein, das stimmt nicht!) - Reden Sie mit den Schulen, die das haben. Sie wissen anscheinend nicht einmal, was da passiert. (Abg. Mag. Dolores Bakos, BA: Der Überschlag ist noch nicht da!) Aufgrund Ihres Kontingentrechners haben Schulen nächstes Jahr tatsächlich weniger Stunden zur Verfügung. (Beifall bei GRÜNEN und ÖVP sowie von Abg. Armin Blind.)
Noch ein paar Punkte zum Stellenplan: Es sind schon die Ukrainemittel angesprochen worden, wir hatten das in der Fragestunde. Es stimmt, es war eine Anfrage eines FPÖ-Kollegen im Nationalrat, ich habe mir jetzt extra noch einmal diese Anfragebeantwortung angeschaut. Kollegin Emmerling, Sie haben gemeint, das war, weil es die Ausschreibung nicht gab, und daher konnten diese Stellen im September nicht nachbesetzen werden.
Es gab insgesamt 383 Stellen für ganz Österreich zusätzlich, 82,2 Vollzeitstellen davon waren für Wien. Wien hat sich laut einer Jahresabrechnung, das steht in der Anfragebeantwortung an die FPÖ (Abg. Armin Blind: Die ist cool, gel!), nur 27,04 dieser Stellen geholt! Das ist wirklich eine Schande, dass Sie sich nicht einmal alle Stellen, die Ihnen der Bund für Deutschförderung zur
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