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Landtag, 2. Sitzung vom 26.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 56

 

klatscht, weil ich sonst nicht fertig werde. (Heiterkeit der Rednerin. - Zwischenruf von Abg. Georg Prack, BA.)

 

Zur Sprachförderung habe ich auch ganz viel zu sagen. Als die GRÜNEN nach der schwarz-blauen Koalition in die Regierung gekommen sind, habe ich mir ehrlicherweise gedacht: Gott sei Dank. Damit wird sich diese furchtbare Sprachförderung mit Sprachförderklassen und Sprachförderkursen vielleicht erledigt haben. Ich hatte den Anspruch, dass die GRÜNEN es nicht zulassen, dass Kinder weiterhin in unzureichend und mangelhaft eingeteilt werden. (Zwischenruf von Abg. Mag. Mag. Julia Malle. - Abg. Harald Zierfuß: …, dass sie Deutsch lernen müssen!)

 

Überlegen Sie sich dieses Wording! Unzureichend, mangelhaft: Was macht das mit einem Schulanfänger? (Abg. Harald Zierfuß: Was macht es …, wenn er nicht Deutsch kann?) Schreiben Sie in Ihren Lebenslauf, dass Sie Französisch unzureichend können, oder schreiben Sie hinein, dass Sie es auf A2-Niveau können? (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Nicht genügend!)

 

Es ist eigentlich unglaublich, was da passiert ist. Das wäre so ein Wunsch für die Zukunft: Stärken wir unsere Kinder! Machen wir sie stark, und machen wir keine Zuschreibungen, die wirklich, wirklich traurig sind! (Beifall bei SPÖ und NEOS. - Abg. Felix Stadler, BSc, MA: Also schaffen Sie jetzt die Deutschförderklassen ab? - Abg. Harald Zierfuß: Sollen sie nicht Deutsch lernen?)

 

Das ist aber noch nicht alles. Wir haben sie in Sprachförderklassen gesteckt - eigentlich ohne Chance, dass sie Deutsch lernen, weil wir wissen: Monolingual macht Sprachförderung überhaupt keinen Sinn, wenn man viele Kinder, die kein Deutsch können, in eine Klasse steckt und sagt, jetzt werdet ihr es alle lernen. (Abg. Harald Zierfuß: Natürlich lernen sie es!) - Nein, es braucht Sprachfördervorbilder.

 

Wir machen das im Fremdsprachenunterricht richtig gut, zum Beispiel in Englisch. Wir wissen, Content and Language Integrated Learning - CLIL - fördert die Sprachkompetenz. Da müssen wir auch endlich in unserer Sprachförderung in Deutsch hin - ein ganz klarer Vorschlag. (Abg. Felix Stadler, BSc, MA: Schaffen Sie die Deutschförderkurse ab?)

 

Danke, Christoph Wiederkehr - das muss ich jetzt ehrlich sagen -, dass es zumindest jetzt möglich ist, das schulautonom zu lösen. Das war es vorher nicht. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Es sei nicht gesagt, wir haben keine Vorschläge. Ich habe sehr konkrete Vorschläge: den Blick in die Zukunft. Was wir brauchen, ist nicht nur die Abschaffung der Deckelung bei der Sprachförderung. Das haben wir jetzt Gott sei Dank auch beim sonderpädagogischen Förderbedarf, denn auch da sind wir mit 2,7 Prozent gedeckelt. Das entspricht nicht der Realität von Kindern mit Behinderungen in Wien. (Abg. Hannes Taborsky: … einziges Bundesland mit …!)

 

Frau Malle hat gestern ganz richtig gesagt: Wir brauchen Inklusion. Wir brauchen Integration. Ja, aber wir brauchen auch die LehrerInnen-Stunden dafür. (Neuerlicher Zwischenruf von Abg. Hannes Taborsky.)

 

Wenn man Kinder nicht zurücklassen will, dann brauchen wir eine bedarfsorientierte Finanzierung. Das ist das Um und Auf. Wir brauchen diese bedarfsorientierte Finanzierung für Standorte mit besonders großen Herausforderungen. Denn wenn Kinder mehr LehrerInnenstunden haben, können sie auch mehr leisten. Wenn es uns nicht nur um die Kinder geht, denen es dann bessergeht und die mehr Bildungschancen haben, dann denken Sie einmal an die Arbeitslosigkeit! Über die haben wir heute schon ein paar Mal gesprochen. Wirtschaftlich ...

 

Präsident Anton Mahdalik (unterbrechend): Frau Abgeordnete, ich ersuche Sie, zum Schluss zu kommen.

 

Abg. Astrid Pany, BEd, MA (fortsetzend): Ich komme zum letzten Satz: Es ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Es würde die Zahl der Schulabbrecher und Schulabbrecherinnen drastisch reduzieren und uns Kosten von 460 Millionen EUR pro Jahr sparen, weil ein Abbruch schlechte Prognosen am Arbeitsmarkt verursacht. Schulabbrecher zahlen weniger Steuern und brauchen übrigens auch öfter Sozialhilfeleistungen. Vielleicht würden wir uns diese Diskussionen dann auch ersparen.

 

Arbeiten Sie mit mir gemeinsam! Ziehen Sie mit mir gemeinsam an einem Strang! Setzen wir endlich eine bedarfsorientierte Mittelzuteilung durch! - Danke. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Präsident Anton Mahdalik: Die Aktuelle Stunde ist beendet.

 

11.24.00Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass von Landtagsabgeordneten des Grünen Klubs im Rathaus sieben schriftliche Fragen eingelangt sind.

 

Die Abgeordneten Abrahamczik, Spitzer, Taucher, Trinko, Arapović, Pipal-Leixner und Bakos haben am 10. Juni 2025 gemäß § 30b der Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage betreffend eine Änderung des Gesetzes über das Verwaltungsgericht Wien und das Wiener Verwaltungsgericht-Dienstrechtsgesetzes eingebracht. Dieser Antrag wurde dem Ausschuss für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal zugewiesen.

 

Die Abgeordneten Mautz, Däger-Gregori, Vasold, Trinko, Arapović, Gara und Bakos haben am 11. Juni 2025 gemäß § 30b der Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage betreffend eine Änderung des Wiener Mindestsicherungsgesetzes eingebracht. Dieser Antrag wurde dem Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Sport zugewiesen.

 

Die Abgeordneten Deutsch, Rychly, Weninger, Schulz, Arapović, Ornig und Weber haben am 18. Juni 2025 gemäß § 30b der Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage betreffend Wiener Informationsfreiheits-Anpassungsgesetz 2025 eingebracht. Dieser Antrag wurde dem Ausschuss für Finanzen und Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales zugewiesen.

 

11.25.00 Nach Beratungen in der Präsidialkonferenz nehme ich folgende Umstellung der Tagesordnung vor: Die Postnummern 4, 2, 1, 3 und 5 werden in dieser genannten Reihenfolge verhandelt. Gegen diese Umreihung

 

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