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Landtag, 3. Sitzung vom 23.09.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 88

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Bitte um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Danke für die Frage. - Die Konkurrenzsituation ist nur insofern da, weil auch die anderen Bundesländer die gleichen Herausforderungen und Thematiken haben, das heißt, auch da fehlt eine erhebliche Anzahl an Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen.

 

Natürlich sind wir da nicht untätig. Ich habe es schon eingangs erwähnt, das Ganze ist zurückzuführen auf große Pensionierungswellen, die uns in diese Lage gebracht haben und die man auch über die vergangenen Jahrzehnte verschlafen hat. Da möchte ich schon eines, glaube ich, sehr konkret ansprechen: Die gesamte Ausbildung von elementarpädagogischem Assistenzpersonal und Ähnlichem liegt auf Bundesseite. Das heißt, wir sind in Wien extrem auf das angewiesen, was an Ausbildung passiert und was da ist.

 

Trotzdem ist es klar, dass wir auch aus Wien heraus nicht untätig sind, dass wir seitens der Stadt in den letzten Jahren viele Anstrengungen übernommen haben, sei es durch gezielte Imagekampagnen, durch Recruiting-Maßnahmen, eine Ausbildungsoffensive für AssistentInnen und AssistenzpädagogInnen, auch durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, indem wir die Assistenzstunden erhöht haben von 20 auf 40 Stunden, und durch die gesetzliche Verankerung der Assistenzstunden in den Kindergärten, in den Familien und in den Kleinkindergruppen, auch durch die Auslagerung von Reinigungsleistungen an Externe, womit Zeitressourcen des Personals gewonnen wurden.

 

Die Elementarpädagogik ist ein reglementierter Beruf, das heißt, es ist eben eine bestimmte Ausbildung erforderlich. Deswegen finde ich es umso erfreulicher, dass in die Ausbildung von Elementarpädagogen auch von Bundesseite gerade ein Paket geschnürt wurde und rund 32 Millionen EUR für mehr Personal investiert wurden und damit in dieser Legislaturperiode 4 000 neue Ausbildungsplätze in der Elementarpädagogik geschaffen wurden.

 

Ich kann ein bisschen aufzählen, was darunter fällt: der Ausbau berufsbegleitender Kollegangebote an den BAfEPs; es gibt mehr Ausbildungsplätze an den Hochschulen, an den pädagogischen Hochschulen, an den Fachhochschulen und den Universitäten, auch für Assistenzkräfte und AHS-MaturantInnen, für die Aufqualifizierung; es gibt finanzielle Unterstützung für Studierende, auch vom Bund, für TeilnehmerInnen berufsbegleitender Ausbildung gibt es neue Förderungen; es ist auch die Modernisierung der ganzen Bundes-BAfEPs und der Praxiskindergärten vorgesehen und eine Imageaufwertung und Berufsorientierung. Das ist quasi von Bundesseite das Paket, das jetzt auf den Weg gebracht wurde.

 

Aber das legt natürlich auch den Grundstein dafür - und darauf zielt Ihre Frage ab -, was wir als Land zusätzlich noch an Qualität bringen können, denn Ausbildung ist so eine Sache. Die Kompetenzenverteilung spielt da natürlich hinein und deswegen auch da viele begleitende und bildende Maßnahmen, wie wir da noch unterstützen können, um zum Beispiel mehr Personen in die Ausbildung zu bringen. StudentInnen im Kolleg werden im ersten und zweiten Semester unterstützt und bereits ab dem dritten Semester bekommen sie eine Anstellung als PädagogIn bei der MA 10. Wir haben den WAFF mit Qualifizierung und Aufschulung des vorhandenen Personals im Rahmen der Ausbildungsoffensive, da gibt es finanzielle Unterstützung schon, wenn man die Ausbildung zur Kindergartenassistentin, Assistenzpädagogin beginnt. Es gibt finanzielle Unterstützung, wenn man die Studienberechtigungsprüfung ablegt, die Eingangsvoraussetzung ist für das Kolleg, und es gibt das Wiener Ausbildungsgeld, das ist ein Stipendienmodell, bei dem es zusätzlich noch 400 EUR gibt, die ElementarpädagogInnen in Anspruch nehmen können, wenn sie in die Ausbildung gehen. Zusätzlich gibt es seit kurzem eine Imagekampagne im städtischen und privaten Bereich, und die Stadt Wien betreibt, obwohl nicht zuständig dafür, eine eigene BAfEP im 21. Bezirk, eine BAfEP, die sich gerade im Neu- und Ausbau befindet. Ich glaube, die Eröffnung wird im September 2026 sein, also zirka heute in einem Jahr. Sie wird rund 1 000 Ausbildungsplätze bieten. Wir erleichtern zusätzlich noch den Quereinstieg, wir holen Teach For Austria in die Kindergärten, das ist auch eine Wiener Initiative, um mehr Personal zu schaffen, und zusätzlich haben wir auch im Regierungsprogramm noch viele weitere Maßnahmen verankert, um dem entgegenzutreten. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die nächste Zusatzfrage kommt von Herrn Abg. Zierfuß, und ich bitte darum.

 

9.23.37

Abg. Harald Zierfuß (ÖVP): Unerwartet, Sie haben ein paar ausgelassen. -Grundsätzlich: Sie haben ja schon gesagt, 547 fehlen. Es gibt heute einen ORF-Artikel zu einer Anfragebeantwortung von Wiederkehr an die Bundes-GRÜNEN, wo relativ viele spannende Zahlen drin sind, unter anderem auch, dass das Land Wien in zwei aufeinanderfolgenden Jahren keine Zweckzuschüsse des Bundes in Anspruch genommen hat, um den Betreuungsschlüssel in Wien zu verbessern. Können Sie uns sagen, warum kein Geld vom Bund in Anspruch genommen worden ist, um den Betreuungsschlüssel zu verbessern, obwohl wir von vielen PädagogInnen wissen, dass das ein großes Problem ist, und warum nur 25 Prozent der Absolventen von BAfEPs wirklich in den Beruf gehen, weil eben der Betreuungsschlüssel nicht passt?

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Bitte um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Vielen Dank für die Frage, die ich in einer Detailtiefe jetzt nicht beantworten kann, also gerne eine schriftliche Anfrage stellen.

 

Dass wir Zweckzuschüsse liegen lassen - da kann ich mir vorstellen, dass das auf Grund einer Verrechnung passiert ist. Ich kann das jetzt nicht in der Form beantworten, ich bin mir jedoch sicher, dass sobald vom Bund Geld bereitgestellt wird, so wie es in den letzten Jahren war, wir das verwendet haben, um den Kindergarten weiter auszubauen, um Qualitätsmaßnahmen zu setzen,

 

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