Landtag, 3. Sitzung vom 23.09.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 88
Heute steht der Bericht der WPPA zur Kenntnisnahme, und dieser Bericht beschönigt nichts, sondern zeigt, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Diese Ehrlichkeit ist entscheidend, wenn wir an Lösungen arbeiten wollen, und dieser Bericht zeigt uns, dass wir in wichtigen Bereichen in der Gesundheitsversorgung in Wien vor großen Herausforderungen stehen, und es unsere Aufgabe ist, diese entschlossen anzugehen.
Besonders liegt mir die Kinder- und Jugendgesundheit am Herzen. Der Bericht hält fest, dass es im niedergelassenen Bereich Versorgungslücken und lange Wartezeiten gibt. So ist es auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. In der Fortschrittskoalition haben wir bereits die ersten Meilensteine dazu gelegt. Mit dem großartigen Projekt der "School Nurses" und der Erweiterung der Kinder-PVEs, die wir ermöglicht haben, haben wir schon für Verbesserungen für die Kinder und Jugendlichen in Wien gesorgt. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Viele kennen vielleicht sogar FRIDOLINA, das neue stationäre Pflegeangebot für chronisch erkrankte Kinder, das wir geschaffen haben. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Was haben wir in den nächsten fünf Jahren vor? - Wir bauen die Kinder-PVEs flächendeckend aus, damit jedes Kind in Wien schnell und rasch versorgt werden kann. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Angesprochen wurden auch die kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulatorien. Diese werden fertiggestellt. Man hat im Bericht lesen können, dass es einen großen Bedarf dafür gibt, weshalb wird hier als Regierung aktiv handeln und die Sache angehen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Zum Beispiel haben wir auch vor, in der Transitionspsychiatrie weiter auszubauen. Das betrifft Kinder und Jugendliche zwischen 14 bis 25 Jahren, damit auch diese eine reibungslose, bessere psychiatrische Betreuung bekommen.
Mit unserem Projekt "School Nurses" wurde in Wien erreicht, dass an Wiener Schulstandorten mehr Gesundheitsförderung gibt und sich somit auch der Lernerfolg dieser Kinder deutlich verbessert hat. Unser langfristiges Ziel ist es, das flächendeckend auszurollen, damit auch die Eltern, die PädagogInnen, die Rettungsdienste, die ÄrztInnen und andere Menschen im Gesundheitssystem entlastet werden.
Der Bericht zeigt auch, dass lange Wartezeiten und OP-Verschiebungen eine der größten Herausforderungen in Wien sind. Für diese Problematik gibt es keine einfache Lösung, wie sie etwa hier im Saal vorhin schon hereingeschrien beziehungsweise benannt wurde. Dafür gibt es keine einfache Lösung. Doch wir sind überzeugt, dass wir aktuell an den richtigen Schrauben drehen, um diese Situation nachhaltig zu verbessern, indem dem wir auf Ausbildungsplätze setzen und das Gesundheitssystem digitalisieren. Das sind große Reformen, und diese entlasten die Spitäler. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Ein zentrales Element der Gesundheitsversorgung sind gut ausgebildete Fachkräfte. Das sind die Menschen, die tagtäglich an den Patienten arbeiten. Im Bericht wird aufgezeigt, dass es hier Engpässe gibt. Es gibt Engpässe in der Ausbildung von Gesundheitspersonal, und es besteht die Herausforderung, dass eine große Pensionierungswelle kommt.
In der Fortschrittskoalition haben wir schon darauf gesetzt. Wir haben eine große Ausbildungsoffensive gestartet. Es wurden Ausbildungsplätze für Ärzte, Pflegepersonal und andere Gesundheitsberufe geschaffen. Wir haben mit über 2 700 Plätzen aufgestockt. In den nächsten fünf Jahren wollen wir auch diese Ausbildungsoffensive weiter ausbauen und die Lücken in den Mangelfächern schließen. Dabei soll auch auf Fort- und Weiterbildung gesetzt werden.
Dieser Bericht erwähnt die Digitalisierung im Gesundheitswesen, die wir auch weiter ausbauen sollen. Genau das haben wir auch vor - und zwar mit einer KI- und Digitalisierungsoffensive vor allem in der Verwaltung zur Unterstützung der Bürokratie und in der Diagnose. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Die Gesundheitsberatung mit der Nummer 1450 wird eine zentrale Anlaufstelle für alle Gesundheitsfragen sein, und diese wird weiterentwickelt, und auch digitale Serviceangebote sollen ausgebaut werden. Zum Beispiel kann man jetzt schon Videoberatung bekommen. Zusätzlich schaffen wir noch die "Wien Gesund"-Plattform, eine digitale Anlaufstelle für Patientenlenkung und Terminbuchungstools. Genau um die Spitäler zu entlasten, setzen wir auf Gesundheitszentren. Wir haben vor, dass bis 2030 mehr als 100 dezentrale Gesundheitseinrichtungen in unserer Stadt etabliert werden.
Sehr geehrte Damen und Herren, dieser Bericht macht deutlich, wo wir derzeit stehen. Er bestätigt, dass wir in unserem Regierungsprogramm zusammen mit der SPÖ genau die richtigen politischen Schritte gesetzt haben, um jede Wienerin und jeden Wiener auch in Zukunft medizinisch gut zu versorgen. Wir werden die Verantwortung gemeinsam anpacken und auf Basis der in diesem Bericht beschriebenen klaren Herausforderungen für gesundheitlichen Aufschwung in Wien sorgen. - Danke schön. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Präsident Anton Mahdalik: Danke. - Als nächste Rednerin hat sich Frau Abg. Huemer gemeldet. Ich erteile es ihr.
Abg. Mag. Barbara Huemer (GRÜNE): Ich hoffe, die Lautstärke passt. Die neue Tonanlage ist noch gewöhnungsbedürftig.
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Herr Gesundheitslandesrat, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter Herr Pflege- und PatientInnenanwalt Dr. Jelinek! Ich begrüße Sie alle herzlich, und auch alle, die zusehen, sind mir sehr willkommen.
Es geht nicht um das Regierungsabkommen von Rot-Pink, sondern um den Tätigkeitsbericht 2024 der Wiener Pflege- und PatientInnenanwaltschaft, und auch ich möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Jelinek, und Ihrem sehr, sehr engagierten Team meinen Dank aussprechen. Sie haben definitiv eine unverzichtbare Stimme, wenn es um die Rechte von PatientInnen geht, wenn es um die Rechte von BewohnerInnen in Pflegeheimen geht. Sie schauen dorthin, wo es wehtut. Sie bieten ganz konkret Hilfe an. Sie machen Missstände sichtbar und weisen uns auch auf die Lücken im System hin. Sie sind in die
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