Landtag, 3. Sitzung vom 23.09.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 30 von 88
Es braucht einen regionalen Gesundheitsplan für die gesamte Ostregion, damit wir eine gerechte, nachhaltige und vor allem qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen können. Wir müssen sicherstellen, dass im Gesundheitssystem zukünftig nicht gespart wird und dass die Trägervielfalt, die wir jetzt in Wien haben und auf die wir in Wien stolz sind, nicht verlorengeht, sondern erhalten bleibt. Darüber hinaus muss es unverzüglich einen bundesweiten Gesamtvertrag für Kassenleistungen geben, um den niedergelassenen Bereich zu stärken und vor allem attraktiver zu machen.
Wenn wir genügend Fachärzte mit Kassenverträgen, genügend Pflegepersonal sowie ausreichende Termine und kurze Wartezeiten haben, erhalten die Wiener und Wienerinnen schneller eine Versorgung und bleiben damit länger gesünder und können vor allem länger zu Hause ohne fremde Hilfe ihr Alter genießen und im eigenen Haushalt alt werden. Und auch für unsere Kinder können wir damit eine glückliche, gesunde und sichere Zukunft erreichen.
Mir bleibt jetzt noch, mich im Namen meiner Fraktion recht herzlich bei der Mannschaft der Pflegeanwaltschaft für die Arbeit zu bedanken, die geleistet wurde. Ich weiß, dass es viel zu tun gab. Wir haben uns mit den vielen Punkten und Aspekten beschäftigt und verstehen, dass Sie wenig Zeit haben. Deshalb drücke ich Ihnen jetzt meinen Respekt aus und sage herzlichen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Anton Mahdalik: Zum Wort gemeldet ist Frau Abg. Däger-Gregori. Ich erteile es ihr.
Abg. Luise Däger-Gregori, MSc (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrter Herr Landesrat, geschätzte Kolleginnen und Kollegen!
Wir beraten heute den Bericht der Wiener Pflege- und Patientenanwaltschaft für das Jahr 2024, und dieser Bericht ist - wie jedes Jahr - wirklich von großer Bedeutung. Er zeigt nämlich vielfältig die Anliegen der Menschen in unserer Stadt und macht wirklich deutlich, wo wir mit unseren Maßnahmen bereits vieles auf den Weg gebracht haben, und wo wir aber auch noch an Schrauben drehen müssen. Mein wirklich aufrichtiger Dank und der der SPÖ gilt dem Wiener Patientenanwalt, Herrn Dr. Jelinek, seiner Vertreterin, Dr. Helga Willinger, und dem gesamten Team der Pflege- und Patientenanwaltschaft. Ich durfte ja 14 Jahre lang diesem Team angehören, und es hat mir wirklich viel Freude gemacht. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Sie hören den Menschen zu, Sie begleiten, Sie unterstützen, und Sie tragen entscheidend dazu bei, dass unser Gesundheitssystem transparent bleibt und an Qualität gewinnt. Dafür gebührt Ihnen höchste Anerkennung.
Wie schaut es bei den Investitionen in Ausbildung und Arbeit aus? - Wien setzt klare Prioritäten. Wir investieren in Ausbildung von Pflegekräften und Ärztinnen und Ärzten, schaffen zusätzliche Ausbildungsplätze, verbessern die Rahmenbedingungen, damit Gesundheit und Pflege Berufe bleiben, die mit Freude ausgeführt werden.
Mit 1. September 2025 haben 26 SchülerInnen ihre dreijährige Pflegeassistenzausbildung gestartet. Diese ist ab dem 15 Lebensjahr möglich und wird im FSW-Bildungszentrum angeboten. Das ist ein wertvolles Alternativangebot zusätzlich zur Lehre.
In Wien ist die Durchlässigkeit der Pflegeausbildungen gesichert. Jeder und jede kann sich auch weiterentwickeln. Die Nachfrage ist groß. Die Studienplätze am FH-Campus Wien sind voll, und es gibt sogar auch Wartezeiten. - Da das Mikro jetzt nicht einwandfrei funktioniert hat, möchte es noch einmal sagen: Diese Pflegeassistenzausbildung ist ab dem 15 Lebensjahr möglich und wird im FSW-Bildungszentrum angeboten. Es ist dies eine wertvolles Alternativprogramm zur Lehre. In Wien ist die Durchlässigkeit der Pflegeausbildungen gesichert, jeder und jede kann sich so weiterentwickeln. Mit Stipendien und Ausbildungsförderungen unterstützen wir alle, die diesen Weg gehen wollen. Mit dem Pflegebonus verbessern wir die Arbeitsbedingungen für jene, die schon heute täglich im Einsatz sind, und das sind nicht nur Chargen. Wir werden diesen Weg entschlossen weitergehen, denn die demographischen Daten zeigen eindeutig: Der Pflegebedarf wird steigen. - Wien ist vorbereitet und bleibt Motor einer solidarischen und gerechten Pflegepolitik in Österreich.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Zusammenhang mit der Pflege handelt es sich um eine der großen Zukunftsfragen, das ist uns klar. Unsere Antwort ist aber auch klar: Gute Ausbildungsbedingungen, Solidarität und öffentliche Verantwortung. Wien steht für Solidarität. Jede und jeder soll, unabhängig vom Einkommen, Zugang zu den besten medizinischen Leistungen haben. Deshalb bauen wir zum Beispiel wohnortnahe Gesundheitszentren und sichern so eine für alle erreichbare und hochwertige Versorgung - und so soll es bleiben.
Zum Punkt Kinder und Jugendliche und Familien: Ein besonderes Augenmerk legen wir natürlich auch auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Wenn junge Menschen Hilfe brauchen, muss diese rasch, kostenlos und wohnortnah verfügbar sein, und gemeinsam mit den Sozialversicherungsträgern bauen wir die Strukturen dafür kontinuierlich aus, wie es ja auch schon meine Kollegin GRin Hu ausgeführt hat.
Die Stärkung der Geburtshilfe ist ein weiterer Schwerpunkt. Wien investiert in moderne Einrichtungen, bessere Betreuung und stärkere Begleitung für Frauen und Familien in einer der wichtigsten Phasen in ihrem Leben. Jede Geburt soll in einem Umfeld stattfinden, das Sicherheit, Respekt und bestmögliche Unterstützung bietet. Auch Menschen mit chronischen Beschwerden oder den Folgen einer Long-Covid-Erkrankung - und das passiert jetzt immer öfter - stehen im Fokus. Wir bauen Angebote für langfristige Begleitung und soziale Absicherung aus, damit niemand alleine bleibt, sondern kontinuierlich Unterstützung erfährt.
Ein wichtiger Punkt sind auch die Rechte der Patientinnen und Patienten. Die Wiener Pflege- und PatientInnenanwaltschaft sorgt dafür, dass Betroffene ihre Rechte durchsetzen können. Wir unterstützen diese Arbeit mit Qualitätssicherung, Prävention und Fortbildung, denn jede und jeder hat das Recht auf eine gute, auf eine sichere und auf eine respektvolle Behandlung. Und der
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