Landtag, 3. Sitzung vom 23.09.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 88
Das heißt, es ist ein komplexes Thema, das nicht nur im Bereich Umweltschutz und Naturschutz zu behandeln ist, sondern offensichtlich auch im Bereich Wirtschaft und Gastronomie und auch noch im Bereich Gesundheit. Da würde ich mir ein bisschen mehr Information wünschen. Denn es ist gerade für die Feldhamster, aber auch für andere geschützte Tiere tatsächlich eine große Bedrohung.
Dann habe ich mich auch mit einer Art Appell zu Wort gemeldet. Das ist jetzt nicht im Naturschutzbericht enthalten, aber es ist ein relevantes Artenschutzthema. Wir haben in Wien ein Papageienschutzzentrum. Dieses Papageienschutzzentrum ist im Rahmen einer Zwischennutzung in den ehemaligen Gewächshäusern des Biozentrums Althanstraße untergebracht.
Jetzt wissen wir - nämlich all jene, die in der Stadtplanung sind -, dass die WU und das ehemalige Biozentrum umgebaut werden. Dieses Papageienschutzzentrum muss jetzt weg. Das ist nicht trivial, denn dieses Papageienschutzzentrum kümmert sich um ungefähr 200 Großpapageien. Ein paar Wellensittiche sind auch dabei. Diese Großpapageien aber können nicht einfach so von einem anderen Verein übernommen werden. Sie sind nicht erst seit gestern, sondern tatsächlich seit eineinhalb Jahren auf der Suche nach einer neuen - nennen wir es - Unterkunft.
Klarerweise braucht es für 200 Großpapageien eine ordentliche Infrastruktur. Ich sage jetzt einmal 1 000 Quadratmeter indoor, aber ungefähr genauso viel outdoor, weil die Tiere ja auch artgerecht gehalten werden sollten. Denn man muss dazu sagen: Die meisten sind, bevor sie ins Papageienschutzzentrum gekommen sind, nicht artgerecht behandelt worden.
Ich finde ja überhaupt, alle Menschen, die glauben, dass sie einen Papagei haben wollen, sollten sich genau überlegen, ob das, was sie wollen, auch für das Tier gut ist. Aber damit schließe ich auch schon, denn das ist eindeutig ein anderes Thema. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg. Abrahamczik, und ich erteile es ihr. - Bitte.
Abg. Mag. Nina Abrahamczik (SPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident!
Auch ich möchte mich für den vorliegenden Naturschutzbericht bedanken. Wir bekommen den ja jährlich. Das, finde ich, zeigt auch immer sehr schön und umfangreich, was in dieser Stadt alles seitens verschiedenster Stellen passiert, um die Natur in unserer Stadt zu schützen. Und ich finde es insbesondere deswegen auch wichtig, das sichtbar zu machen und Aufmerksamkeit darauf zu lenken, weil wir in Zeiten der Klimakrise leben, die auch stark mit einer Biodiversitätskrise verbunden ist. Und gerade deswegen finde ich es so wichtig, diese Lebensräume darzustellen.
Und im Naturschutzbericht sehen wir, dass das eine ganz große Breite ist, ob es jetzt das kleine Kräuterbeet im Grätzel in der Nachbarschaft ist oder ob es die großen Naturschutzgebiete sind, die es auch in unserer Großstadt gibt. Alles ist enthalten, und alles ist wichtig.
Und das ist auch ein bisschen ein Aufruf an alle: Wir alle können viel dazu beitragen. Und oft geht es auch einfach darum: Hat man bienen- und schmetterlingsfreundliche Pflanzen, die man vielleicht zumindest aufs Fensterbankerl stellen kann?
Also ich freue mich, wenn diese wichtige Arbeit sichtbar gemacht wird.
Ich möchte kurz auf die Punkte von Kollegin Kickert eingehen. Das mit den Seitenzahlen ist sehr lustig. Es ist mir direkt davor aufgefallen. Wenn man die Onlineversion hat und im Verzeichnis draufklickt, kommt man eh zur korrekten Seite. Aber sobald ich drinnen war und scrollen wollte, ist es mir dann auch aufgefallen. Aber ich glaube, es wird sich beim nächsten Mal einfach machen lassen, dass es da auch wieder Seitenzahlen gibt.
Zu den Ratten: Da ist mir wichtig - ich habe es vorhin schon gesagt -, dass wir jährlich den Naturschutzbericht haben. Gerade diese hamsterverträgliche Rattenbekämpfung ist ja etwas, das die Stadt jetzt schon länger beschäftigt, zu dem es auch eine Arbeitsgruppe gibt, die eingerichtet wurde, in der nicht nur Dienststellen drinnen sind, sondern in der auch die Wiener Umweltanwaltschaft ganz aktiv dabei war. Und ich möchte nur darauf verweisen, dass das gerade im letzten Jahr ausführlicher behandelt wurde.
Nicht seitenweise, aber gerade im Naturschutzbericht 2023 ist aus meiner Sicht eine ganz wesentliche Sache enthalten, die nämlich auch nachhaltig etwas beiträgt. Es wurde nämlich ein Infoblatt erarbeitet, das ganz gezielt über die Innung der Schädlingsbekämpfungsunternehmen verteilt wurde, die natürlich dann von einem Hotel oder Restaurant gerufen wird, die du schon erwähnt hast. Und da ist natürlich wichtig, dass vor allem auch bei den Fachleuten ankommt, worauf zu achten ist.
Dass heuer "nur" - unter Anführungszeichen - das Abmontieren von diesen Boxen erwähnt wird, hebt ja das andere nicht auf. Es ist mir nur wichtig, das zu sagen, weil ich weiß, es ist ein wichtiges Thema. Und der Feldhamster ist natürlich ein Tier, das wir in unserer Stadt gut schützen wollen, und der ist ja ganz besonders betroffen, wenn die Rattenbekämpfung in einer Form erfolgt, die das nicht berücksichtigt.
Zu den Papageien: Ich glaube, das ist ein wichtiges Thema. Insgesamt ist Tierhaltung etwas, bei dem wir leider - egal, um welche Tiere es geht - immer wieder sehen, dass die Leute zu wenig informiert sind. Und was diese Papageien betrifft, weiß ich, weil ich die ARGE Papageienschutz kenne - ich habe da schon Kontakt gehabt -, das sind natürlich Tiere, wie du auch schon gesagt hast, die nicht gut gehalten wurden, bei denen man es sich vorher nicht überlegt hat, die aus diesem Grund auch Problemtiere sind. Da sind viele, die sich die Federn selber auszupfen, manche kann man gar nicht allein lassen. Also das ist dann eine noch größere Herausforderung, als wenn diese Tiere vorher schon gut gehalten worden wären.
Was dazukommt - und ich glaube, das vergessen auch viele -, wenn man sich einen Papagei anschafft: Die werden sehr alt. Also wenn ich jetzt an einen Graupapagei denke, der in der in der Wildnis 23, 25 Jahre alt
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