Landtag, 41. Sitzung vom 24.04.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 68
Ziel. Und ich gebe Ihnen auch recht, dass wir in Summe bei der Kinder- und Jugendhilfe massiv investieren müssen.
Es ist in den letzten fünf Jahren viel in den ambulanten Bereich investiert worden, in den Bereich der Präventionsangebote, gerade auch für solche Kinder und Jugendliche. Das ist ja nicht im Wahlkampf entstanden, wie Sie meinen. Das hat sich in den letzten Jahren schon dahin entwickelt. Hier wurden alle möglichen Optionen gezogen.
Die Wiener Kinder- und Jugendhilfe arbeitet intensivst daran, und ich habe auch in der ersten Anfragebeantwortung an Sabine Keri, glaube ich, vorgelesen, was in diesem Bereich ganz speziell getan worden ist um hier Gewaltspiralen zu durchbrechen: mit genau diesen Kindern und Jugendlichen zu arbeiten - eben eine neue Orientierungshilfe. Die bekommen einen Buddy an die Seite gestellt, ja. So was passiert, aber diese Jugendlichen ... Ich kann es nicht beschreiben, und ich möchte es auch gar nicht, und ich möchte auch nicht werten.
Wir wissen nur, in Kooperation mit Polizei und der Leitung der MA 11: Hier haben wir Fälle mit mehr als 1 000 Straftaten. Und die haben einen Buddy an die Seite gestellt bekommen - es funktioniert auch nicht, ja.
Also, hier neue Möglichkeiten auszutesten, ist wichtig. Das Ganze wird viel Geld kosten - da bin ich vollkommen bei Ihnen. Dieser Ausbau wird wirklich budgetintensiv werden. Ich hoffe - nachdem die Bundesregierung sich auch zum Ziel gesetzt hat, dass österreichweit ausgerollt werden soll -, dass es hier auch die entsprechende Unterstützung gibt. Aber ja, es wird sich alles noch weisen, für wie viele Menschen oder für wie viele Kinder das nötig sein wird, wie das Ganze ausgestaltet wird und wie es dann schlussendlich auch aussieht.
Präsident Ernst Woller: Danke. - Damit ist die 4. Anfrage beantwortet.
Die 5. Anfrage (FSP-54482-2025-KSP/LM) wurde von Frau Abg. Sucher gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Innovation, Stadtplanung und Mobilität gerichtet. (Sehr geehrte Frau Landesrätin Mag. Sima! Der Donaukanal ist Schifffahrtsstraße und steht im Eigentum der Republik Österreich und der Donauhochwasserschutzkonkurrenz (DHK). Im Jahr 2024 hat das Land Wien in der DHK eine Vereinbarung zur Pflege und Erhaltung des Donaukanals zwischen der Augartenbrücke und der Friedensbrücke abgeschlossen. Dieser Bereich, die so genannte 'Urbane Mitte', ist einer der Plätze Wiens für Naherholung, Kulturgenuss, Sport und gastronomisches Erlebnis. Durch das Gestaltungskonzept, das vor Kurzem präsentiert wurde, wird die Nutzung des Donaukanals für alle Gruppen sukzessive verbessert und ausgebaut. Welche Maßnahmen, die mit der oben angeführten Vereinbarung im Einklang stehen, sind konkret geplant?) Ich ersuche um Beantwortung.
Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Ja, sehr geehrte Frau Abgeordnete, die Frage beschäftigt sich mit dem Thema Gestaltung des Donaukanals und Entwicklung des Donaukanals. Sie wissen, der Donaukanal - und hier vor allem der Bereich, den wir als urbane Mitte bezeichnen; das ist der Bereich, der quasi innerstädtisch sehr, sehr stark genutzt wird, ungefähr zwei Kilometer lang - hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wirklich zentralen Naherholungsgebiet entwickelt. Wir haben dort viele Freizeitangebote, Gastronomie, aber auch konsumfreie Zonen, und die Besucherzahlen haben sich ja vor allem während der Pandemie dort massiv erhöht, sind jetzt wieder ein bisschen zurückgegangen, nachdem sich das jetzt mit Ende der Pandemie wieder ein bisschen gleichmäßiger verteilt hat.
Wir haben gemerkt, dass es hier, in diesem Freiraum - Wie soll ich sagen? -, noch ein bissel Luft nach oben gibt, was Gestaltungsmöglichkeiten betrifft, und wir haben jetzt ein Maßnahmenbündel definiert, das wir jetzt schrittweise umsetzen.
Sie wissen, die Grundlagen unserer Gestaltung am Donaukanal sind einerseits der Masterplan Donaukanal und andererseits die Partitur. Das sind zwei Gestaltungskonzepte, von denen das eine schon 2010 dem Gemeinderat vorgelegt wurde, die Partitur 2014. Und wir haben dann das noch ein bissel detailliert, verfeinert. Von einer sehr großen Ebene haben wir uns sozusagen 2023 mit dem Gestaltungskonzept für die so genannte urbane Mitte auf die Detailebene heruntergearbeitet, das wir dann 2025 auch dem Gemeinderat zur Kenntnisnahme vorgelegt haben. Und das ist eben die Grundlage für unsere Umsetzung dort.
Was sind die Themenfelder? Es sind eh sozusagen sehr erwartbare, nämlich einerseits Freizeit- und Erholungsfunktion, die erhalten werden sollen, Ökologie und Klima, Durchgängigkeit und Zugänglichkeit und dann natürlich die Nutzungsvielfalt. Und was man nicht vergessen darf: Der Donaukanal ist auch eine Wasserstraße. Das heißt, auch das muss weiterhin sichergestellt werden.
Wie soll das jetzt mit der künftigen Gestaltung aussehen? Wir sind ja gerade dabei, einige Projekte umzusetzen. Ganz zentral ist bei allem, was wir dort machen, Begrünung und Entsiegelung, weil wir teilweise noch sehr viel versiegelte Fläche dort haben, also Begrünung, Entsiegelung, zusätzliche Bäume, zusätzliche Gräserbeete, Nebelstelen, Wasserspiele, Brunnen, sozusagen unser ganzes bewährtes Programm, keine zusätzlichen gastronomischen Nutzungen, sondern wir wollen hier wirklich konsumfreie Flächen schaffen.
Und ganz wichtig ist dort, wo es vom Platzangebot her möglich ist, eine Entflechtung von Radverkehr und Fußverkehr, weil wir einfach merken, das wurlt da immer durcheinander.
Und wir setzen jetzt auch - und darauf komme ich dann gleich zu sprechen - ein Pilotprojekt um, bei dem man sich dann anschauen kann, wie das eben gestaltet werden soll. Nämlich so, dass man einerseits die Radfahrer nahe der Mauer auf einem vier Meter breiten Radweg unterbringt, dann eine Begrünungsachse in der Mitte schafft und links davon, am Wasser, das Wasser zugänglicher gestaltet, dort auch Sitzflächen und Sitzmöglichkeiten anbietet, und die Fußgänger können dann entlang vom Wasser flanieren. Das wird nicht überall gehen, weil der Donaukanal einfach nicht überall breit
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