Gemeinderat,
47. Sitzung vom 22.10.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 82
Mieter schön bedanken.
Daher kann ich Ihnen zwar auch diese Berechnungen vom
Schöpfwerk und von anderen Bereichen, wo wir das mit den Mietern gemeinsam
gemacht und ausgerechnet haben, zur Verfügung stellen. Ich kann Ihnen nur
sagen, außer in wenigen Ausnahmefällen, wo sich Mietervertreter hinsetzen und
das irgendwie händisch versuchen oder wo man, obwohl man weiß, dass es viel
teurer und wirtschaftlich unsinnig ist, der Gerechtigkeit wegen trotzdem solche
Chipkartensysteme möchte, also mit diesen ganz wenigen Ausnahmen, hat die überwiegende
Mehrheit der Mietervertreter gesagt, da es nur zulässig ist, diese
3 Prozent der Kosten abzurechnen, gibt es für sie – so hat der Großteil
entschieden – keinen Sinn.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. – Herr GR Mag Chorherr.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner
Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!
Lassen Sie mich meine Zusatzfrage hinsichtlich der
Energieeffizienz und des Energieverbrauchs angesichts hoher Energiepreise ein
bisschen weiter fassen. Sie betrifft sehr wohl eine soziale Komponente im
Bereich der THewosan-Förderung.
Rund um die Diskussion um den Heizkostenzuschuss konzentriert sich das auf
Bereiche von sozial Schwachen. Meine Frage geht dahin, inwieweit es
Überlegungen oder bereits Praktiziertes gibt, auch dort Durchgriffe auf private
Hauseigentümer zu haben, wo Sanierungsmaßnahmen aufgeschoben werden, wo es
deswegen hohe Energiekosten gibt, wo aber mit der Thewosan-Förderung ein durchaus sehr attraktives Instrument
bereitsteht. Wer in einem wirklich gut isolierten Haus lebt, hat natürlich eine
deutlich geringere Energiekostenbelastung, aber gerade rund um den Gürtel und
in jenen Bezirken oder Bezirksteilen, wo sozial Schwache vor allem auch in
Häusern leben, die nicht städtische Wohnhausanlagen sind, habe ich das Gefühl,
dass bisher Thewosan-Förderung
sehr gering eingesetzt wird.
Irre ich mich mit dieser meiner Einschätzung? Und
welche Überlegungen gibt es vor dem Hintergrund, dass möglicherweise die
Energiepreise noch deutlich weiter steigen werden?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Werner Faymann: Ich bin Ihrer
Meinung, dass Thewosan, also alle
thermischen Sanierungen, dazu führen, dass die Kosten für die Mieter geringer
werden, was in Zeiten von steigenden Energiepreisen ein tatsächlich wichtiger
Bereich und wichtiger Vorteil für die Mieter ist.
Ich würde nicht unterschreiben, dass es dort, wo
sozial Schwächere wohnen, weniger zur Geltung kommt. Im Gegenteil. Es sind
sowohl geförderte Bereiche, in denen sehr viele sozial Schwache wohnen, von der
Thewosan-Förderung positiv
beurteilt worden, und es sind auch viele dieser Sanierungen bereits
durchgeführt worden. Es ist auch in den erneuerungsdringlichen Zählgebieten,
wie wir sie nennen – dieses schreckliche Wort – der Anteil der Anträge
eigentlich relativ hoch.
Wo Sie Recht haben – aber das trifft den gesamten
Bereich der Stadterneuerung: Ich würde mir einige zusätzliche Häuser wünschen
in diesen Vierteln, in denen die Hauseigentümer bereit wären, diese Sanierung
im Rahmen der Stadterneuerung mit uns durchzuführen. Es gibt heute genauso noch
Hauseigentümer, die sich grundsätzlich zu einer geförderten Sanierung auch in
diesem Punkt, im thermischen Bereich, nicht bereit erklären, weil sie damit
gewisse Auflagen erfüllen müssen und weil es ihnen lieber ist, gar keine
Auflagen zu erfüllen, sondern einfach die Miete über einen kalten § 18
umzulegen. Diese Hauseigentümer gibt es. Sie sind glücklicherweise nicht die
große Mehrheit, sondern sie sind die Ausnahme, aber diese Ausnahmen gibt es bei
diesem Thema und bei allen anderen sozialen Themen der Stadterneuerung nach wie
vor.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. – Herr GR Fuchs.
GR Georg Fuchs (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!
Ein nicht unwesentlicher Teil der Wohnkosten sind die
Fernwärmekosten, und die sind für manche sehr, sehr hoch. Jetzt gibt es ein
OGH-Urteil, das besagt, dass die Fernwärmekunden ab sofort aus den Verträgen
aussteigen können. Jetzt, da sich manche das nicht mehr leisten können, besteht
natürlich die Gefahr und die Überlegung, aus solchen Verträgen auszusteigen.
Und es heißt dann weiter von Wiener Wohnen: Bei Wiener Wohnen, dem größten
Kunden des Spittelauer Wärmelieferanten, zeigt man sich besorgt und will
prüfen, ob eine Kündigung der Fernwärme nicht auch eine Kündigung des
Mietvertrages nach sich zieht.
Herr Stadtrat, ich möchte daher wissen, gerade jetzt,
wo es kalt wird, wo es eisig wird: Werden Sie die Menschen, die einen Vertrag
kündigen, weil sie es sich nicht leisten können, auf die Straße setzen oder
werden Sie das generell ablehnen und eine Weisung an Wiener Wohnen erteilen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Werner Faymann: Sie wissen,
das ist unsinnig. Es wird niemand gekündigt, wenn er irgendeinen Vertrag abbestellt.
Er wird auch Ihren Schal dazu nicht brauchen, aber er wird vielleicht mehr
Unterstützung durch die Bundesregierung brauchen, damit die Einnahmen, die man
aus Energiesteuern hat, auch für solche Menschen verwendet werden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Josef Wagner.
GR Josef Wagner (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Wenn wir jetzt schon bei der Kälte sind: Es kommt ja
bald der Winter, und ich erinnere mich daran, dass eine der Aufregungen neben
der ungerechtfertigten Belastung durch fehlende Waschmarken jetzt bei den
Mietern auch in der Vergangenheit die Schneeräumung war. Wiener Wohnen hat
offensichtlich im letzten Jahr auch hier nicht alles so im Griff gehabt, wie es
sich manche gewünscht hätten.
Meine Frage daher: Es gibt die
Hausbetreuungs GmbH, die ja an sich gut funktioniert und mit der die
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