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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 17.12.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 28 von 89

 

Verfolgungsjagd. Schreien Sie laut, es hallt dann zurück Pröll, Pröll, sonst nichts. Eine derartige Struktur hätten wir da gehabt. Dass wir jetzt einen 25-prozentigen Wohnanteil haben, ist auch etwas.

 

Weil sich jetzt viele zum Mittagessen verabschieden: Wir reden hier über eines der größten Stadtentwicklungsgebiete im Zentrum der Stadt. Leider wird bei der Stadtplanung, leider wird beim Städtebau nur dann, wenn es um Hochhäuser geht, alles interessant. Aber sich vorzustellen, wie eine gesamte Stadt ausschaut, das ist schon auch eine wichtige Sache.

 

Und dann steht da noch etwas auf den ersten Blick Kryptisches, für uns sehr Wichtiges drinnen: „Im Teilgebiet A ist eine vom Straßenraum attraktiv nutzbare Erdgeschoßzone anzustreben." Was verbirgt sich in diesem Satz? Meine Damen und Herren! Wenn Sie zur Millenniums-City fahren, dort aussteigen und entweder einkaufen oder ins Kino gehen oder sich herumbewegen, wenn Sie auf der Hauptachse dieser Straße gehen, die Fußgängerzone ist, und sich dort die Erdgeschoßzonen anschauen, wird Ihnen quasi der Rücken, der verlängerte Rücken eines Geschäftes zugewendet. Die großen schönen Scheiben, die in der Erdgeschoßzone vorgesehen waren, die sind verklebt. Das sind Lager. Dieses Einkaufszentrum ist nur nach innen orientiert, und nach außen hat man den verlängerten Rücken.

 

Drum unsere Forderung, dieses Einkaufszentrum auf die Favoritenstraße hinzubeziehen und darauf zu achten, dass genau das nicht passiert. Denn wie schaut denn ein Gebiet aus, wo man wirklich nur die mit Papier verklebten Zonen hat? Das haben wir sehr oft in Wien. Also da haben wir einiges für die Flächenwidmer vertraglich vorzusehen, dass das eben nicht passiert.

 

Den Südtiroler Platz habe ich bereits erwähnt.

 

Ich will der ÖVP etwas sagen. ÖVP und PISA. ÖVP, PISA und die U-Bahn. Der Herr Gerstl hat gestern gesagt, dort kommt eine neue U-Bahn hin. Also das steht sicher nirgendwo, schon gar in diesem Antrag, darf ich von unserer Seite festhalten. Ich lese halt dann diesen PISA-adäquaten Satz vor, den der Herr Gerstl hineinreklamiert hat, der für mich gar nichts heißt.

 

Es ist jetzt so vorgesehen, dass in den nächsten Jahren die Kapazität der U1 um 50 Prozent erhöht wird, indem ein 3-Minuten-Intervall auf ein 2-Minuten-Intervall geändert wird, zweitens über einen Tunnel, der, so wie jetzt die Planungen aussehen, nicht sehr attraktiv ist, unmittelbar an den Zentralbahnhof angebunden ist. Das heißt, das Versagen, dass bisher die U-Bahn am Südbahnhof vorbeigefahren ist, wird damit aufgehoben. Der Bahnhof rückt Richtung U-Bahn und wird unmittelbar angebunden. Die Entfernung ist, wenn man sich die Planung genau anschaut, kürzer als derzeit vom Westbahnhof zur U3 oder zur U6. Das ist eine attraktive Geschichte, erstens. Zweitens, der Großteil der Umsteigerelationen auch in Zukunft wird sein, Zentralbahnhof, Schnellbahn. Das heißt, dass die dann deutlich verdichtete U1 das aufnehmen kann.

 

Eines sollte man nicht wienerisch machen, nachdem man einmal eine U-Bahn an einem Bahnhof vorbeigeplant hat, verblödet und idiotisch, quasi als Kompensation dann zwei U-Bahnen, die parallel laufen, an einen Bahnhof anzubinden. Das ist irgendwie der Schildbürgerstreich im doppelten Sinn. Eine hochrangige U-Bahn, die U1, und etliche Schnellbahnlinien sind ausreichend. Bitte keine parallelen U-Bahn-Führungen, die astronomisch viel Geld kosten, anstatt – und da stehe ich zu dieser Position, die gut vorbereitet argumentiert wurde – den Südteil des Nordbahnhofgeländes durch diese U2-Verlängerung anzubinden. Bitte, damit Sie über die Zeithorizonte Bescheid wissen: Wir reden über das Jahr 2017 und folgende.

 

Unsere Position ist nur: U2-Verlängerung ist zu wenig. Das Wesentliche ist, jener Entwicklung gegenzusteuern, die wir zum Beispiel jetzt bei der U2-Ver-län-gerung im Nordosten sehen. Wenn die U-Bahn kommt, werden flächendeckende Straßenbahnlinien und Buslinien eingestellt. Das geht nicht. Man muss dort investieren in die Optimierung vieler Straßenbahnlinien. An diesem Standort haben wir Stadt, dort haben wir U-Bahn, Schnellbahn, Straßenbahn, und als Radfahrer bin ich in einer sehr attraktiven Nähe zum Zentrum. Das macht diesen Standort so attraktiv. Und bitte, stellen Sie nicht bestehende Straßenbahnlinien ein, dünnen Sie sie nicht aus, Stichwort 21er im 2. Bezirk, sondern verdichten Sie die dort.

 

Also reden Sie nicht nur über U-Bahn-Verlängerungen, sondern reden wir über eine Optimierung des gesamten öffentlichen Verkehrs, die Busse und Straßenbahnen beinhalten wird.

 

Und jetzt nur zum Sprachlichen. Ich lese Ihnen diesen Satz zweimal vor. Es war der ÖVP wichtig, und ich finde es auch gut, wenn hier möglichst viele Parteien zustimmen. Drum habe ich kein Problem mit dem Satz, wo jetzt die ÖVP völlig falsch interpretiert wurde, und es wurde in dem Fall auch vom StR Schicker dementiert. Dort ist keine weitere U-Bahn geplant. Der Satz lautet, der der ÖVP wichtig war: „Weil bei den bisher geschätzten Fahrgastprognosen auch eventuelle Steigerungen der Fahrgastzahl berücksichtigt werden sollen" – und jetzt passen Sie auf, ob Sie das verstehen, ich muss das siebenmal lesen –, „sollen auf die jeweilige Ausbaustufe des Gesamtprojektes bezogene Planungen über weitere U-Bahn-Anbindungen erfolgen." „Sollen auf die jeweilige Ausbaustufe des Gesamtprojektes bezogene Planungen über weitere U-Bahn-Anbindungen erfolgen." Daraus ist definitiv nicht zu schließen, das heißt es auch nicht, dass dort eine neue U-Bahn hinkommt. Das heißt auch nicht, dass die U2-Verlängerung anders passiert. Sollte man irgendwann im Jahr 2085 und folgende darüber diskutieren, ob es eine neue U-Bahn gibt, ist es unbenommen, 7 U-Bahnen irgendwo hinzuplanen. Da sind sowohl der Herr Gerstl als auch ich schon in anderen Gefilden, und das mögen sich unsere Enkel dann überlegen, wie sie das machen. Für die konkrete Umsetzung des Bahnhofs hat das keine Relevanz.

 

Relevant ist Folgendes, und das war auch ein Punkt, auf den wir sehr gedrängt haben: Der Nordbahnhof war, glaube ich, eine Fehlkonstruktion. Wer ist für ein Projekt

 

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