Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 108
der Verbraucherpreisindex und die Kosten für privaten
Transport wesentlich stärker gestiegen sind, bei den Tarifen der Wiener Linien
Anpassungen vorgenommen werden, im Übrigen im Schnitt unter 10 Prozent,
nicht so, wie Sie gesagt haben, dann ist das eine Notwendigkeit, um den Betrieb
weiter zu verbessern, den Komfort weiter zu erhöhen, die höheren Frequenzen,
die Taktverdichtungen zu ermöglichen und letztlich den Rund-um-die-Uhr-Betrieb,
wie er mit den Nachtbussen auch besteht, gewährleisten zu können, ganz
abgesehen vom Ausbau des U-Bahn-Netzes und vom Ausbau des Oberflächennetzes.
Auch dafür laufen natürlich Kosten an. Sie wissen,
dass der Baukostenindex in einem Zeitraum, wo der Verbraucherpreisindex nur um
150 Prozent gestiegen ist, um 200 Prozent gestiegen ist. All das muss
abgedeckt werden.
Letztlich wollen auch die Bediensteten der Wiener
Linien ihre Lohnerhöhungen haben. Auch das ist klarerweise in den Tarifen
unterzubringen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die
2. Zusatzfrage stellt Herr GR Mag Maresch. - Bitte schön.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Es ist fein, dass die Anfrage von mir jetzt
letztendlich doch zum Tragen kommt, ich glaube, im zweiten oder dritten Anlauf
- wunderbar! - und Sie die Gelegenheit bekommen, zu erklären, warum die sechste
Donauquerung beziehungsweise Lobauautobahn beziehungsweise S1 oder
Nordostumfahrung oder wie auch immer gebaut werden kann und darf.
Aber es gibt einen Runden Tisch, wo verschiedene
Dinge zwischen Stadt, Land Niederösterreich und dem Bund diskutiert werden. Da
taucht auch die Frage des Klimaschutzes auf. Wir sind da nicht irgendwie weg
vom Fenster, sondern es wird in ganz Österreich, in ganz Europa, auf der ganzen
Welt darüber diskutiert.
Deswegen meine Frage: Was ist der Beitrag der S1,
Nordostumfahrung, Lobauautobahn zum Klimaschutz? Das hätte ich gerne erklärt
bekommen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker:
Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Sie wissen, dass diese Frage am Runden Tisch intensiv
diskutiert wird. Es sind schließlich auch Vertreter Ihrer Fraktion dort am
Runden Tisch vertreten.
Was den Klimaschutz betrifft, ist das eine
Angelegenheit, die sich nicht an einem einzigen Straßenstück manifestiert, noch
dazu, wo wir ganz genau wissen, dass dieses einzigartige Straßenstück nicht
zusätzlich Verkehr generiert, sondern dazu da ist, den Verkehr nicht durch Wien
durchzulenken und nicht, um dort, wo der innerstädtische Verkehr ist,
zusätzliche Belastungen herbeizuführen.
Aber wenn es Ihnen lieber ist, dass wir in
zweieinhalb Kilometer Luftlinie vom Stephansdom den Durchzugsverkehr von Nord
nach Süd haben und das dem Klimaschutz entspricht, dann könnte ich genauso, wie
so manche Ihrer Fraktion, der Meinung sein, man bräuchte diesen Tunnel nicht.
Im Gegensatz dazu sind wir der Ansicht, dass wir dort, wo die Wohnbevölkerung
ist, dort, wo die Menschen leben, die Straßen wegbekommen, Biberhaufenweg zum
Beispiel, und nur dann zu Verkehrsberuhigungsmaßnahmen kommen können, wenn uns
Ersatzmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dazu dieser Tunnel.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die
3. Zusatzfrage wird von Herrn GR Mag Gerstl gestellt. - Bitte schön.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt
Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Wir begrüßen natürlich
selbstverständlich die sechste Donauquerung. Das war lange ein Wunsch von uns.
Wir freuen uns, dass sie nun endlich realisiert wird. Der große Wermutstropfen dabei
ist, dass in dem nun vorgestellten Plan des Verkehrsministers nur die sechste
Donauquerung kommt und nicht die Verbindung von der A22 zur A4, was wesentlich
zu einer Entlastung, nämlich für die Donaustadt, beigetragen hätte.
Sie haben diese Maßnahmen
aufgezählt, den öffentlichen Verkehr, wo Sie versuchen wollen, wahrscheinlich
einen Ausgleich dazu zu finden. Es wäre auch interessant und spannend zu hören,
welche Ausgleichsmaßnahmen man im Hinblick auf den Individualverkehr, vor allem
durch die Nordautobahn, die dann schon fünf Jahre lang fertig sein wird, bis
die sechste Donauquerung abgeschlossen ist und die Nordostumfahrung sozusagen
umfasst, treffen würde.
Aber Sie haben mir
sozusagen den Ball dahin geworfen, da Sie auch über die öffentlichen Verkehrsmittel
gesprochen haben und auch die Verhandlungen mit dem Bund über die Erweiterung
des U-Bahn-Ausbaus angesprochen haben. Das finde ich eigentlich noch viel
spannender und interessanter, um Sie in der Diskussion daher zu fragen: Wie
schaut nun von Ihrer Seite, der Stadt Wien, die Position aus? Welche
U-Bahn-Linien werden Sie nun verlangen, dass ausgebaut werden? Welche werden
verlängert werden? Bei welchen werden Sie nicht verlangen, dass sie verlängert
werden? (Bgm Dr Michael Häupl: Ein bisschen viele Fragen auf einmal?)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!
Es ist ganz einfach: Es
gibt in dieser Stadt dieses Gremium, in dem Sie sich befinden, den Wiener
Gemeinderat. Dieser hat im Jahr 2003 einen Masterplan Verkehr beschlossen.
Darin sind all jene Projekte, die die Stadt Wien in die Verhandlungen mit dem
Bund einbringt.
Wir werden sehen, Sie
haben ja jede Möglichkeit, mit Ihrem Parteiobmann und Finanzminister zu
sprechen, denn mit ihm wird das verhandelt, welche Projekte da beinhaltet sein
werden.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 4. Zusatzfrage wird von GR Nevrivy gestellt.
GR Ernst Nevrivy
(Sozialdemokratische Fraktion des
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular