Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 123
die Hausmeistergeschichte. Da haben Sie sich
aufgeregt, dass das alte Hausmeistergesetz abgeschafft wurde. Es war doch
überholt. Oder Sie könnten ja heute natürlich fragen - und das war damals
möglich, dass der Hausmeister bis zu 100 000 Schilling verdient hat -:
Soll ein Hausmeister bis zu 7 000 EUR verdienen können? Das hätten
Sie ja auch reinschreiben können. Sie haben das ja selbst ganz ausdrücklich in
Ihrer Befragung auch formuliert, dass ein modernes Berufsbild für den
Hausmeister gefunden werden muss, weil eben das alte Gesetz, das abgeschafft
wurde, veraltet war und kein modernes Berufsbild des Hausmeisters gebracht hat.
Und jetzt natürlich, jetzt fragen wir in allergrößter Not die Wiener und die
Österreicher, man fragt das Volk. Bei wesentlichen Fragen, meine Damen und
Herren - und das ist keine Wiener Frage alleine, aber es ist auch eine Frage
der Wiener SPÖ gewesen, wie Lissabon, Schengen und so weiter -, da haben Sie
sich nicht getraut, das Volk zu fragen! Da verlassen Sie sich lieber auf so
genannte Umfragen, weil Umfragen kann man manipulieren. Die Österreicher können Sie noch
nicht manipulieren und da ist man natürlich entsprechend vorsichtig. Und weil
Sie sagen, Lissabon oder sonst was, die Freiheitlichen haben nur Wirbel
gemacht. Ich war vorige Woche bei einem Vortrag einer ÖVP-nahen Organisation.
Wissen Sie, was der österreichische Botschafter bei der EU dann zum
Lissabon-Vertrag gesagt hat? Es ist eine Missgeburt! Eine Missgeburt! Das sagt
der österreichische Vertreter bei der EU, weil er das Chaos sieht, das jetzt
auf uns zukommt. Und so ist vieles, was Sie hier machen, auch in eine ähnliche
Richtung in der Stadt führend. Sie wollen sich jetzt hinausmogeln. Die Bundesregierung
- da sitzen Sie ja drinnen und spielen dauernd auf die FPÖ in der vorletzten
Bundesregierung an. Wir kriegen jetzt als Folge von Schengen auch eine
Erweiterung der Visa-Aufhebungen für Serbien, Montenegro und Mazedonien. Was
glauben Sie, was da in den nächsten Wochen und Monaten und noch vor Weihnachten
auf uns zukommen wird, meine Damen und Herren? Hier erwartet uns einiges
natürlich auch wieder an Kriminalität, die auf uns zukommt, aber auch in
Bereichen von Problemen wie Obdachlosigkeit und so weiter, die Sie für die
Inländer nicht gelöst haben. Schauen Sie in die heutige Presse: Obdachlose
Ausländer, Alarm in Wien. Das wird noch viel, viel weiter gehen, meine Damen
und Herren, da können Sie sicher sein.
Was fragen Sie jetzt dann? Wir haben es ja schon gehört: Lauter
„No-na-Fragen“. Warum fragen Sie nicht nach den Minaretten über den Dächern
Wiens? Warum? Sie haben von den Bürgern in der Dammstraße die Antworten
bekommen. Warum fragen Sie nicht, frage ich Sie hier, ob in den Gemeindebauten
vorrangig Österreicher leben sollten? Da würden Sie auch die entsprechenden
Antworten kriegen. Das war im Übrigen auch einer der Gründe, warum jetzt wieder
Hausmeister notwendig sind, denn zum Zeitpunkt der Abschaffung hat (Aufregung
bei der SPÖ.) die Struktur der Bevölkerung in den Gemeindebauten völlig
anders ausgeschaut. Da waren die Probleme mit den Waschküchen noch nicht so
akut. Da waren die Probleme mit dem Verdrecken noch nicht so akut. Jetzt hat
sich die Situation geändert und jetzt ist der Unmut der Bevölkerung mehr als
laut.
Wir haben schon übers Schulsystem gesprochen. Passen Sie auf, wir haben
da auch einiges dazu zu fragen oder auch zu Fragen von mehr Sicherheit. Da
haben wir ein ganz anderes städtisches Ordnungskonzept. Sie sagen immer: Ja, so
was geht in Wien nicht, wir können uns keine Polizei zulegen, keinen
ordentlichen Ordnungsdienst. Ja wieso denn nicht, frag ich Sie? Wie kann das
Linz (Aufregung bei der SPÖ.), wie kann das Schwechat, beide rote
Städte, in Linz haben sie sogar einen Freiheitlichen zum Sicherheitsstadtrat
gemacht! (Weitere Aufregung bei der SPÖ.) Sie versuchen Alibiaktionen
wie zum Beispiel in den Wiener Linien mit den so genannten „Night Watchern“.
Nehmen Sie sich die heutige Zeitung „Österreich“ zur Hand, wo ein Überfall auf
Jugendliche auf dem Weg in die Stadt in einem Autobus gestartet wurde, und da
war ein „Night Watcher“ drinnen. Na, was hat der „Night Watcher“ gemacht?
Zugeschaut hat er und die Polizei angerufen. Das hätte der Buschauffeur genauso
machen können. So schaut es um die Effektivität Ihrer Sicherheits- und
Ordnungsdienste aus, meine Damen und Herren von der SPÖ! (Beifall bei der
FPÖ.)
Aber das fragen Sie nicht, weil Sie sich vor diesem Ergebnis fürchten
würden. Doch das wird Ihnen nichts mehr nützen, meine Damen und Herren von der
SPÖ. Sie haben die Gelegenheit gehabt, zur Genüge gehabt, und Sie haben sie
versäumt. Sie sind in dieser Frage genauso wenig glaubwürdig für die Wiener,
der Bezirksvorsteher im Bereich Dammstraße, der auch seinen Bezirksangehörigen
vorher was anderes zugesagt hat und dann dem Druck der Linken in der SPÖ
nachgeben musste, der sich dann nicht einmal mehr getraut hat - und ich war
dabei – vor die Bürger hinzutreten und die Petition entgegenzunehmen, der sich
in sein Rathaus geflüchtet hat und ursprünglich die Leute nicht einmal zu sich
hinein lassen wollte.
Wir alle haben heute einen Feuermelder bekommen. Den
hätten Sie sich in erster Linie für die SPÖ behalten sollen, denn bei Ihnen,
meine Damen und Herren, brennt der Hut! Und das wissen Sie ganz genau und
spüren Sie ganz genau von der Basis weg. (GR Dr Herbert Madejski: Das wissen
wir!) Bei Ihnen brennt der Hut. 400 000 Arbeitslose werden wir im
nächsten Jahr haben und Sie gehen in die Wahl. Siemens steht vor einer neuen
Kündigungswelle, das wissen Sie ganz genau, denn Sie wurden von der Frau Ederer
informiert. Der Herr Bürgermeister hat ein umfangreiches Schreiben bekommen, wo
man sich drüber abspricht ... (GR Godwin Schuster: Sie können doch
nicht im Ernst meinen, dass wir an der Wirtschaftskrise schuld sind! – GR Dr
Herbert Madejski: Die Ederer hat den Bürgermeister informiert!) Aber wir
geben massiv Aufträge an Siemens, Herr Kollege! Der Herr Bürgermeister hat ein
solches Schreiben erhalten (GR Godwin Schuster: Sie können doch nicht wirklich
im Ernst annehmen, dass wir an der Wirtschaftskrise schuld sind!), damit
man sich
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