Gemeinderat, 3. Sitzung vom 15.12.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 53 von 56
GRin Barbara Novak (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter!
Es ist dies ein wahrlich schönes Poststück insofern, als es mich freut, dass ich wieder einmal zu den Büchereien Wien etwas sagen darf. Ich darf die Büchereien Wien jetzt schon zehn Jahre lang begleiten, und sie haben sich tatsächlich wundervoll entwickelt, nicht nur mit dem Bau der neuen Hauptbücherei, sondern auch mit dem sehr guten Angebot der neuen Schwerpunktbüchereien, die inzwischen entstanden sind, und der Ausweitung beziehungsweise Neugestaltung und Renovierung vieler Zweigstellen in den letzten Jahren.
Ich konnte bei meiner Rede zum Budget schon einen Ausblick geben, dass sich auch in den nächsten Jahren im Bereich der Zweigstellen einiges tun wird und die Angebote dort stetig neu entwickelt und auch adaptiert werden.
So verhält es sich zum Beispiel auch mit dem Bücherbus. Der Bücherbus hatte jahrelang wirklich seine Berechtigung. Der Bücherbus hat viele Jahre lang sehr gut funktioniert. Aber auch hier entwickeln sich Angebot und Nachfrage weiter. In Zeiten des Internet machen die Büchereien in Wien auch im Hinblick auf die neuen Medien sehr tolle neue Angebote. Ich möchte hier ganz kurz auf das Neueste, nämlich auf die digitale virtuelle Bücherei hinweisen. Das funktioniert ausgezeichnet, wird vor allem, aber nicht nur, von den Jüngeren sehr gerne angenommen. Sie können sich über die digitale Bibliothek ihren Lesestoff oder ihre Hörstücke downloaden und auf diese Weise konsumieren.
All das sind natürlich Angebote für die Jungen. Ich erinnere an das Lesofantenfest, das inzwischen schon seinen 25. oder 26. Geburtstag gefeiert hat. Ich weiß es jetzt aktuell gar nicht so genau. Das soll nun schon viele Jahrzehnte lang junge LeserInnen motivieren, wieder in die Bücherei zu gehen oder verstärkt in die Bücherei zu gehen.
Das Angebot von Kirango, dem Kinderplaneten in den Büchereien, wird hervorragend angenommen. Und in den letzten Jahren hat sich auch gerade für den Bereich der Schulen, bei denen der Bücherbus ja sehr oft stehen geblieben ist, ein ganz besonders Service durch die Zusammenarbeit von Büchereien und Schulen entwickelt. Bücherrucksäcke und Medienpakete werden zu bestimmten thematischen Bereichen den Schulen und Pädagoginnen sowie Pädagogen direkt angeboten und mit diesen entwickelt.
Das heißt: Diese gesamte Weiterentwicklung hat den Bücherbus ein bisschen überholt, ob von rechts oder links sei dahingestellt, und macht ihn nicht mehr notwendig.
Für die ältere Bevölkerung gibt es nach wie vor das Angebot des Hausbesuchdienstes: BüchereimitarbeiterInnen kommen mit Büchern zu der älteren Bevölkerung, die nicht mehr mobil ist und nicht in die nächste Zweigstelle kommen kann, nach Hause und versorgen die Menschen auf diese Weise.
All diese Angebote machen es aber auch notwendig, dass wir noch nach 13 Jahren den Jahresbeitrag auf 22 EUR erhöhen. 1997 gab es die letzte Erhöhung. Ich glaube, das ist durchaus angemessen. Wenn man sich das umrechnet, sind das nicht einmal 2 EUR pro Monat. Ich glaube, das ist durchaus leistbar. Und es gibt einen ermäßigten Tarif für all jene, die sich diese 22 EUR nicht leisten können.
Um die Lesekompetenz der Jungen muss man sich, wie ich meine, keine Sorgen machen, weil die Büchereien in Wien von allen Kindern, Jugendlichen, SchülerInnen und StudentInnen nach wie vor kostenlos benutzt werden können. Man muss lediglich, wenn man kein braver Leser oder keine brave Leserin ist, Mahngebühren zahlen, wenn solche anfallen, oder den Ersatz eines Buches oder Mediums, wenn dieses verloren wurde.
Ich bitte daher um Zustimmung zu diesen, wie ich glaube, sehr wichtigen Gebührenerhöhungen im Sinne des Angebotes, das ich jetzt überblicksmäßig darzustellen versucht habe. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Der Herr Berichterstatter hat auf sein Schlusswort verzichtet. Wir kommen nun zur Abstimmung.
Es liegt ein Beschlussantrag der FPÖ vor. In formeller Hinsicht ist die Zuweisung an den Gemeinderatsausschuss Bildung, Jugend, Information und Sport beantragt. Wir kommen zur Abstimmung. Ich ersuche jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Beschlussantrag ihre Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die einstimmige Zustimmung fest.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die Postnummer 27. Ich bitte jene Damen und Herren, die der Postnummer 27 die Zustimmung erteilen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Zustimmung liegt seitens der SPÖ und der GRÜNEN vor. Das ist damit mehrstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 28 zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein Wiener Jugendzentren. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Wutzlhofer, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Mag Jürgen Wutzlhofer: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Kops. Ich erteile es ihm.
GR Dietrich Kops (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
In meiner Wortmeldung werde ich kurz auf den Antrag betreffend Wiener Jugendzentren beziehungsweise – besser gesagt – auf den Budgetvoranschlag 2011/2012 für diesen gemeinnützigen Verein eingehen.
Der Subventionsbedarf für die Jahre 2011 und 2012 beträgt jährlich sage und schreibe 13,45 Millionen EUR. Das sind für beide Jahre insgesamt 26,9 Millionen EUR. Das wären in der guten alten Schilling-Währung ungefähr 370 Millionen Schilling. Das ist eine unglaubliche Summe gerade jetzt, da überall gespart werden muss!
Meine Damen und Herren! Man könnte annehmen, dass der Magistrat bei dieser Summe eine ausführliche
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