«  1  »

 

Gemeinderat, 11. Sitzung vom 29.06.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 65

 

die besucht wurden. Das wird also auch Gegenstand in diesem Bericht sein.

 

Dann werden wir noch unsere Sprachförderprojekte einbringen, die wir ja sehr zielgruppenspezifisch gemacht haben. Wir sagen, Sprache ist der Schlüssel zur Integration, und der nächste Weg ist dann die eigenständige Existenzsicherung über Bildung und Arbeit. Dieses Ziel soll damit erreicht werden.

 

Dann wird in diesem Bericht selbstverständlich auch noch unser Projekt „Sei dabei!" drinnen sein. Das ist ein Projekt, für das es auch sehr viele Interessenten gibt, auch aus dem Bereich des Städtebundes. Mit diesem „Sei dabei!"-Projekt sind wir in der Säule Zusammenleben den Schritt in Richtung Dialogisierung gegangen. Das ist uns ganz, ganz wichtig. Es ist ja auch in unserer Projektförderung in der MA 17 grundsätzlich so, dass der Dialog im Vordergrund steht und dass hier auch Beiträge geliefert werden. Und das soll auch da drinnen sein.

 

Also die Maßnahmen, die wir in diesem Bericht drinnen haben, werden sich insgesamt natürlich auf das Integrationskonzept beziehen, weil wir ja im Fundamt haben, Zuwanderung klar und transparent zu regeln, es ist die Zuwandererkommission – auch die werden wir noch genauer erläutern mit dem Herrn Staatssekretär –, es sind die Sprachensäule, die Bildungs- und Arbeitsmarktsäule, die Zusammenlebensäule und die Messbarkeitssäule.

 

Ich denke mir, der Her Staatssekretär ist das Ganze sehr engagiert angegangen und hat sich auch gleich einmal mit Wien in Verbindung gesetzt. Wir haben ein sehr hohes Interesse, das Thema Integration auf einer sehr versachlichten Ebene anzugehen, um diese Herausforderung Integration gut zu bewältigen, auch gemeinsam mit dem Bund zu bewältigen. Wir sind da, glaube ich, auf einem sehr, sehr guten Weg.

 

Ich gebe es auch zu, ich finde es super, dass es jetzt einen Integrations-Staatssekretär gibt, wenn er auch aus meiner Sicht am falschen Platz ist.

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Die 1. Zusatzfrage wird von Herrn GR Mag Wolfgang Jung gestellt.

 

10.30.04

GR Mag Wolfgang Jung (Klub der Wiener Freiheitlichen): Danke, Herr Vorsitzender!

 

Zunächst einmal danke für die sehr ausführliche und – was nicht immer der Fall ist bei manchen Fragen, die wir stellen – sachliche Antwort. Sie war sehr umfassend. Ich werde das dann teilweise im Protokoll nachlesen müssen, um diese ganzen Maßnahmen dann auch in weiterer Folge mitverfolgen zu können.

 

Eine grundsätzliche Frage der Integration – wir haben das ja immer wieder in der Debatte – ist die Frage der Deutschkenntnisse, und da sagt der Herr Bürgermeister in einem Artikel in einer Wiener Wochenzeitung: „In Wien wird Bildung großgeschrieben." Und er sagt ausdrücklich: „Es ist bereits sichergestellt, dass kein Kind ohne entsprechende Deutschkenntnisse vom Kindergarten in die Schule wechselt." Also, es ist sichergestellt, dass kein Kind in die Schule wechselt, das nicht Deutsch kann.

 

Nun haben wir völlig andere Ergebnisse von den Volksschullehrerinnen vorliegen. Die Problematik besteht bei den Deutschkenntnissen, wie gesagt, in der Masse bei Kindern, die aus dem Integrationsbereich sind. Haben Sie da eine Umfrage oder eine Statistik, die das bestätigt? Denn das, was wir, wie gesagt, von den Lehrern zu hören kriegen, ist was anderes.

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: In diesem Bereich ist es sehr gefährlich zu pauschalieren, denn die Aussage stimmt. Es stimmt die Aussage, dass ein Kind, das in einen Wiener Kindergarten gegangen ist und in die Schule wechselt, Deutsch kann.

 

Was Sie hier aber ansprechen, ist – und die Situationen gibt es sehr wohl auch –, dass wir natürlich im gesamten Bildungssystem immer wieder SeiteneinsteigerInnen haben. Das heißt, habe ich ein Kind im Kindergarten, dann ist der Kindergarten integrationspolitisch, bildungspolitisch ein ganz, ganz wichtiger Schritt und bereitet die Kinder auch sprachlich, aber nicht nur sprachlich, sondern auch sozial, motorisch et cetera, et cetera auf die Schule vor. Das heißt, habe ich ein Kind mit nichtdeutscher Muttersprache, das in den Kindergarten geht und überwechselt in die Volksschule, dann hat dieses Kind dieselbe Ausgangsposition und dieselben Chancen und wird auch keine Probleme im Unterricht haben.

 

Habe ich ein Kind, das aber zum Beispiel nicht in den Kindergarten gegangen ist, sondern ein Seiteneinsteiger ist, vielleicht nicht einmal im ersten Jahr, sondern im zweiten Jahr ein Seiteneinsteiger ist, dann habe ich natürlich zu tun, dieses Kind sehr rasch sprachfit zu machen. Da gibt es aber auch natürlich immer wieder.

 

Das ist jetzt das Regelsystem: vom Kindergarten in die Schule, von der Schule dann in die – aus meiner Sicht am besten, aber gut – gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen. Das wäre der Schulweg.

 

Und dann hast du aber die SeiteneinsteigerInnen. Da hast du im Kindergarten Maßnahmen, und es gibt natürlich auch in den Schulen Maßnahmen. Das sind nicht nur die FremdsprachenlehrerInnen, die da begleiten, sondern da gibt es natürlich auch im Schulsystem genug Initiativen, Projekte, Modelle, Elternarbeit, zusätzlichen Sprachförderunterricht et cetera, et cetera, um dieses Defizit, das das Kind hat, ganz, ganz schnell wettmachen zu können.

 

Wir haben, um das zu belegen, was hier die klare Aussage ist, nämlich es geht kein Kind, das im Kindergarten war, in die Schule und kann nicht Deutsch, Statistiken insofern, dass wir ja die Sprachstandserhebungen machen. Das ist ja in unserem 1+1-Modell eine Grundlage dafür, dass sich die Schule eben über die Kinder ein Bild macht.

 

Worauf man auch noch aufpassen muss, ist – das ist in der Sprachstandserhebung ganz vehement herausgekommen –, dass es kein migrantisches Problem ist. Es gibt viele Kinder mit Sprachproblemen, die keinen Migrationshintergrund haben.

 

Ich möchte nur zum Abschluss noch eine Sache erzählen. Ich habe einen Sohn, der ist gerade Taferlklassler. Er war im Kindergarten und ist mit vielen Kindern aus

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular