Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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Entwicklung, und auch da müssen wir als Wiener Politiker wachsam bleiben. Es
ist nämlich kein Automatismus, dass Städte wachsen, es gibt auch schrumpfende
Städte, sehen wir nur nach Deutschland. Auch wenn Deutschland ganz anders aufgebaut
ist als Österreich, mit 85 Städten, die mehr als 100 000 Einwohner haben,
aber es gibt dort Städte wie Kiel, Osnabrück, Duisburg, Bremerhaven, die in den
nächsten Jahren 20 bis 25, ja 30 Prozent ihrer Bevölkerung verlieren werden.
Also
grundsätzlich ist das Wachstum die große Herausforderung, demnach auch für
Wien, aber immer auch mit dem Gedanken im Hintergrund, das ist keine - Wienerisch
würde man sagen – g’mahte Wiesn, dass eine Stadt immer wächst.
Warum?
Weil es in den nächsten Jahrzehnten zu einem extremen Wettbewerb von Städten
kommen wird, und gewinnen werden die Städte, die es schaffen, Jugend anzuziehen,
junge Menschen, die es schaffen, Alterskaufkraft anzuziehen und die letzten
Endes auch über gut ausgebildete Arbeits- und Fachkräfte verfügen. Und das ist,
meine Damen und Herren, dasjenige, woran wir zu arbeiten haben, und was die SPÖ
bisher versäumt hat. Da liegt viel Arbeit vor uns. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik: Zum
Wort gemeldet ist nunmehr Herr GR Ing Guggenbichler. Ich erteile es ihm. Bitte
sehr.
GR Ing Udo Guggenbichler (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr
Vorsitzender!
Ganz
kurz am Anfang zum Beschluss- und Resolutionsantrag der GRe Gretner, Maresch
bezüglich des Otto-Wagner-Spitals: Ich war gestern bei dieser Bürgerversammlung
und, nun ja, eines habt Ihr zusammengebracht, Ihr habt es zusammengebracht,
innerhalb eines halben Tages einen Resolutionsantrag zu schreiben, aber eines
habt ihr nicht zusammengebracht, zu begreifen, was die Bürger dort vor Ort
eigentlich wollten. Die Bürger vor Ort wollten eine wirkliche Bürgerbeteiligung
haben, sie wollten eine Befragung haben, und sie wollten ein Konzept haben.
Aber eigentümlicherweise beantragt ihr heute ein Verkehrskonzept, eine
Ausarbeitung des Verkehrskonzeptes und gestern wurde eines präsentiert. Was
wurde da gestern den Bürgern präsentiert, das täte mich schon interessieren,
und da bin ich sehr überrascht, was Sie heute
ausarbeiten wollten, nachdem Sie gestern schon ein Konzept präsentiert haben
und gesehen haben, dass die Bürger Ihr Mobilitätskonzept, so wie Sie es nennen,
überhaupt nicht so sehen, dass die Bürger nämlich ganz genau wissen, wie sie im
Frühverkehr und im Heimverkehr, (GR Karlheinz Hora: Kennen Sie den Unterschied
zwischen Stadtentwicklungsplan und Masterplan!) im Frühverkehr und im Heimverkehr im Stau stehen, und dass das in
Ihrem Konzept überhaupt nicht zu Kenntnis genommen wird.
Und Ihr Antrag ist noch eines: Er hat keine
konkrete Aussage. Es ist wieder schwammig und es wird wieder eines passieren,
was schon das letzte Mal passiert ist, nämlich, dass ihr über die Bürger
darüberfahrt, und deswegen können wir diesem Antrag nicht zustimmen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Aber
es überrascht uns ja nicht, weil Rot-Grün beweist ja tagtäglich, dass
Stadtentwicklung nicht ihr Kerngeschäft ist. Ich habe bei Rot-Grün bis jetzt
nur ein Kerngeschäft erkannt, das ist das professionelle Schalten von
Inseraten. Das könnt ihr, das ist euer Kerngeschäft, aber es ist nicht die
Stadtentwicklung.
Beispielsweise
diese angeführte Reduktion der Ausgaben für die U-Bahn, 20 Millionen EUR im
Jahr 2011 zum Vergleich zum Jahr 2010. Ist das ein rot-grünes Verkehrs- und
Stadtentwicklungskonzept? Nein, ich kann mir das nicht vorstellen. Inserate
schalten könnt ihr, das ist das Einzige, und das wirklich professionell. (Beifall
bei der FPÖ.)
Aber
im 21. Bezirk scheint euch nicht zu kümmern, dass durch eure geförderten
Bauprojekte Tiere, die auf der roten Liste stehen, gefährdet werden, und das
ist bei den Zieseln der Fall. Wir haben ja in diesem Jahr schon zwei Anträge
gestellt, wo ihr einfach mit der rot-grünen Mehrheit verhindert habt, dass
diese geschützte Tierart in irgendeiner Art und Weise eine Chance auf Weiterexistenz
hat.
Und
weil Herr Maresch eine Aussendung von mir angesprochen hat: Ja, es ist für
einen Politiker wichtig dazuzulernen. Ich sage es Ihnen ganz offen, aber was
haben die GRÜNEN gelernt im letzten Jahr. Ich habe mir das überlegt, was haben
die GRÜNEN im letzten Jahr dazugelernt: Die GRÜNEN sind nach einem Jahr Rot-Grün
professionelle Holzfäller, professionelle Betonierer und professionelle
Steuern-, Gebühren– und Tariferhöher geworden. Das ist das, was ihr dazugelernt
habt im letzten Jahr, das ist das, was wir von der grünen Regierungsbeteiligung
wahrnehmen durften. (Beifall bei der FPÖ.)
Was
ihr nicht gelernt habt, ist, das Ohr am Bürger zu haben. Und wie man bei der
gestrigen Bürgerversammlung ja gesehen hat und aus den Reaktionen der Bürger
selbst auf die Wortmeldungen von Rot und Grün erkennen konnte, dann habt ihr es
auch über Nacht nicht geschafft dazuzulernen, weil diese Reaktionen sind bei
Gott nicht positiv aufgenommen worden, die haben sich nicht über eure Wortmeldungen
gefreut, sondern die haben eines gesehen, dass es dieser rot-grünen Regierung
einfach egal ist, dass ihr die Bürgerinteressen egal sind, und das werden wir
nicht zulassen. (Beifall bei der FPÖ.)
Aber
es gibt ja noch ganz interessante Schriftstücke von den GRÜNEN und ich darf
kurz was zitieren. Ich habe das gefunden: „Grünraum Floridsdorf", die Zeitschrift
der Floridsdorfer Grünen Nr 2/2011: „Wer verdient an der dichten Verbauung am
Marchfeldkanal?" – das schreibt die Bezirksrätin Gabriele Tupy – „Bei
einer Fläche von insgesamt 70 000 m² sind im Rahmen der
Grundstücksverkäufe am Marchfeldkanal nördlich des Heeresspitals Gelder in der
Höhe von insgesamt 13 Millionen EUR geflossen.", steht in Ihrer Zeitung.
Viele Namen der Umwidmungsgewinner sind hier in den Weinorten Großjedlersdorf
und Stammersdorf sehr bekannt. Zwischen 350 000 und 1,6 Millionen EUR
lagen die Verkaufswerte für die einzelnen Grundstücke.
Zitat:
„Ginge es nach den Verkäufern, würden wir hö
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